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Sterbefallzahlen seit Ende März über dem Durchschnitt vergangener Jahre mydrg.de





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Sterbefallzahlen seit Ende März über dem Durchschnitt vergangener Jahre

Sterbefallzahlen seit Ende März über dem Durchschnitt vergangener Jahre - Anzeichen für Übersterblichkeit im Zusammenhang mit Corona-Pandemie (Destatis).



Nach vorläufigen Ergebnissen liegen die Sterbefallzahlen in Deutschland seit der 13. Kalenderwoche (23. bis 29. März 2020) über dem Durchschnitt der jeweiligen Kalenderwochen der Jahre 2016 bis 2019. In der 13. Kalenderwoche sind mindestens 19 385 Menschen gestorben, in der 14. Kalenderwoche (30. März bis 5. April) mindestens 20 207 und in der 15. Kalenderwoche (6. bis 12. April)
mindestens 19 872. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt,
war die Abweichung der Sterbefallzahlen nach oben in der 15. Kalenderwoche mit
knapp 2 000 Fällen beziehungsweise 11 % über dem vierjährigen Durchschnitt am
größten. Im Vergleich zu den einzelnen Jahren liegen die Sterbefallzahlen
dieser Woche in einer Spannweite von 18 % über den Zahlen von 2017 und 4 % über
denen von 2018. Die aktuelle Entwicklung ist auffällig, weil die
Sterbefallzahlen in dieser Jahreszeit aufgrund der ausklingenden Grippewelle
üblicherweise von Woche zu Woche abnehmen. Dies deutet auf eine
Übersterblichkeit im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie hin.

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©
Statistisches Bundesamt (Destatis), 2020
Wöchentliche Sterbefallzahlen in Deutschland
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Ø 2016 - 2019
2017
2018
2019
2020
KW1
KW11
KW21
KW31
KW41
KW51
0
5 000
10 000
15 000
20 000
25 000
30 000
KW14● Ø 2016 - 2019: 18 480● 2018: 20 038● 2020: 20 207

Sterbefallzahlen in Deutschland in den Kalenderwochen 13 bis 15
KW 13 KW 14 KW 15
2020 19 385 20 207 19 872
Absolute Differenz zu …
Ø 2016-2019 + 446 + 1 727 +1 979
Relative Differenz zu …
Ø 2016-2019 + 2 % + 9 % + 11 %
2016 + 4 % + 11 % + 12 %
2017 + 9 % + 19 % + 18 %
2018 – 7 % + 1 % + 4 %
2019 + 5 % + 9 % + 12 %
Eine Übersterblichkeit nach der hier verwendeten Definition liegt dann vor,
wenn zu einem bestimmten Zeitpunkt im Jahresverlauf mehr Menschen sterben als
nach der Sterblichkeit in den vergangenen Jahren (hier der Durchschnitt der
Jahre 2016 bis 2019) zu erwarten gewesen wären.

Überdurchschnittliche hohe Sterbefallzahlen auch in anderen Staaten

Die gesamten Sterbefallzahlen werden derzeit in vielen Ländern herangezogen, um
zu bewerten, ob es im Zusammenhang mit der Pandemie eine erhöhte Sterblichkeit
gibt. Zu einer solchen Entwicklung können gemeldete und nicht gemeldete
COVID-19 Todesfälle beitragen, aber auch Todesfälle, die nur indirekt oder in
gar keinem Zusammenhang mit der Pandemie stehen. Im europäischen Vergleich ist
der Umfang der Übersterblichkeit in Deutschland bislang gering. Beispielsweise
weisen gegenwärtig die nationalen Statistischen Ämter Belgiens, Frankreichs,
Großbritanniens, Italiens, der Niederlande, Österreichs, Schwedens, der Schweiz
und Spaniens zum Teil wesentlich höhere Sterbezahlen im Vergleich zum
Durchschnitt der Vorjahre aus. Dagegen werden etwa für Norwegen und Tschechien
keine auffälligen Veränderungen aufgezeigt. Die Angaben dieser Staaten beruhen
auf den jeweiligen nationalen Methoden und zeitlichen Abgrenzungen der Daten.
Zum Teil beziehen sie sich auf das Meldedatum und nicht auf den tatsächlichen
Todestag. Auch die Anteile fehlender Meldungen sind unterschiedlich.

Methodische Hinweise zu den Angaben für Deutschland:

Eigene Auswertungen zum Jahresverlauf der Sterbefallzahlen sind auf Basis der
Sonderauswertung "Sterbefälle – Fallzahlen nach Tagen, Wochen, Monaten,
Altersgruppen und Bundesländern für Deutschland 2016 bis 2020" möglich. Für die
Jahre 2019 und 2020 werden erste vorläufige Daten dargestellt. Ein Durchschnitt
der Jahre 2016 bis 2019 beinhaltet folglich sowohl endgültige als auch
vorläufige Daten. Bei den vorläufigen Daten handelt es sich um eine reine
Fallzahlauszählung der eingegangenen Sterbefallmeldungen aus den Standesämtern
ohne die übliche Plausibilisierung und Vollständigkeitskontrolle der Daten. Die
Angaben beziehen sich auf den Todestag und nicht auf das Meldedatum.

Durch gesetzliche Regelungen zur Meldung von Sterbefällen beim Standesamt und
Unterschiede im Meldeverhalten der Standesämter an die amtliche Statistik sind
aktuelle Aussagen zur Zahl der Sterbefälle mit einem Verzug von etwa vier
Wochen möglich. Durch die verzögerten Meldungen können sich die ersten
Ergebnisse für das Jahr 2020 noch leicht erhöhen. Die Sonderauswertung wird ab
sofort wöchentlich aktualisiert. Eine neue Veröffentlichung mit aktualisierten
Fallzahlen und ersten Daten für die 16. Kalenderwoche (13. bis 19. April 2020)
wird am 15. Mai 2020 vorliegen.

Quelle: href='https://www.mydrg.de/k/9HD' title='Sterbefallzahlen seit Ende März
über dem Durchschnitt vergangener Jahre'>Destatis
, 08.05.2020

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