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Uniklinik Mainz: TriClip-Verfahren zur Behandlung von Trikuspidalinsuffizienzen erfolgreich durchgeführt

Uniklinik Mainz: TriClip-Verfahren zur Behandlung von Trikuspidalinsuffizienzen erfolgreich durchgeführt (Pressemitteilung).



Unter der Leitung des Kardiologen Dr. Ralph Stephan von Bardeleben hat das sogenannte Heart Team der Universitätsmedizin Mainz erstmalig eine Trikuspidalklappe mit dem sogenannte TriClip XT System behandelt. Es dient dazu, einen aufgrund von undichten Herzklappen fehlerhaften Blutfluss im Herzen zu korrigieren. Die Besonderheit des neuen
minimal-invasiven Verfahrens besteht in der nun verlängerten Armlänge von
12 statt bislang 8 mm, die es ermöglicht,
mit einem speziell an die Trikuspidalklappe angepassten Zuführsystem die
Klappensegel mittels Katheter zu verbinden. Bislang ließ sich die Erkrankung
häufig nur mit Medikamenten therapieren, aber selten heilen. Eingriffe an der
Trikuspidalklappe sind technisch sehr anspruchsvoll und werden daher nur von
sehr wenigen Kliniken angeboten.

Die Trikuspidalklappe ist eine Herzklappe, die zu der Gruppe der Segelklappen
gehört. Sie befindet sich zwischen dem rechten Vorhof und der rechten Kammer
des Herzens. Ihre Aufgabe besteht darin, während der Systole, also wenn sich
das Herz zusammenzieht, zu verhindern, dass das Blut aus der rechten Kammer in
den rechten Vorhof zurückfließt. Eine unzureichend schließende und somit
undichte Trikuspidalklappe kann vielfältige Symptome verursachen – von starken
Wasseransammlungen in den Beinen bis hin zu Atemnot und Herzrhythmusstörungen.

Eingriffe an der Trikuspidalklappe sind schwierig und erfordern daher von den
Operateuren ausgeprägtes technisches Geschick. Dieses bewiesen nun Dr. Ralph
Stephan von Bardeleben, Leiter der Abteilung für strukturelle Herzerkrankungen
und Interventionelle Herzklappentherapie am Zentrum für Kardiologie der
Universitätsmedizin Mainz, und seine interventionellen Kollegen Dr. Felix
Kreidel, Dr. Markus Vosseler und Dr. Andres Beiras-Fernandez. Sie haben unter
Einsatz einer durch Dr. Tobias Ruf und Dr. Jaqueline Da Rocha e Silva
erstellten modernen 3D-Bildgebung eine Trikuspidalklappe erstmalig mit dem
sogenannten TriClip XT System behandelt. Dabei haben die Experten erstmals mit
einem speziell an die Trikuspidalklappe angepassten Zuführsystem Clips mit
einer Armlänge von 12 Millimeter schonend über die große Vene der Leiste
eingeführt und damit die Klappensegel mittels Katheter verdichtet. Der
erfolgreiche Eingriff erfolgte am frühen Morgen des 11. Mai 2020 mit zwei
Metall-Clips minimal-invasiv über einen winzigen nur acht Millimeter großen
Leistenvenenzugang.

Die behandelte 79-jährige Patientin litt vor der Operation unter einer starken
Undichtigkeit der Trikuspidalklappe. Die zuvor vorgenommene medikamentöse
Vorbehandlung vermochte es nicht, die Klappenfunktion zu verbessern oder sogar
wieder herzustellen. Die klinische Behandlung mit dem sogenannte TriClip XT
System erwies sich hingegen als erfolgreich. Die Patientin hat sich von dem
Eingriff bereits gut erholt und konnte nach dem operativen Eingriff direkt auf
einer Normalstation weiter versorgt werden.

Univ-Prof. Dr. Thomas Münzel, Direktor der Kardiologie an der
Universitätsmedizin Mainz, sieht die rasche Mobilisierung der Patientin nach
dem Eingriff als großen Vorteil: „Damit ist es möglich, dass die Patientin
schon nach nur zwei bis drei Tagen unser Zentrum für Kardiologie wieder
verlassen kann. Ein gewaltiger Fortschritt, der typische Komplikationsrisiken
wie beispielsweise Thrombosen, also die Bildung von Blutgerinnseln in den
Beinvenen, nahezu ausschließt.“

Der Leiter des Herzklappenzentrums Dr. Ralph Stephan von Bardeleben fügt hinzu:
„Die Behandlung einer Herzklappe ist heutzutage sehr sicher. Das Auftreten
einer Komplikation während des Eingriffs und im ersten Monat nach dem Eingriff
ist von ehemals zehn Prozent unter klassischer Chirurgie inzwischen auf nun
null bis ein Prozent gesunken. Das ist ein Maß an Sicherheit, von dem wir noch
vor fünf Jahren nur träumen konnten.“

Weitere Informationen:

Bildunterschrift: Erster TriClip XT-Eingriff im modernen Hybrid-OP der
Universitätsmedizin Mainz. Bei der innovativen minimal-invasiven
Transkathetertechnik arbeiten interventionelle Kardiologen und Kardiochirurgen
Hand in Hand.
Bildquelle: Thomas Gerstenkorn

Kontakt:
Univ.-Prof. Dr. Thomas Münzel,
Direktor der Kardiologie I im Zentrum für Kardiologie der Universitätsmedizin
Mainz,
Telefon: 06131 17-5737, E-Mail: tmuenzel@uni-mainz.de

Pressekontakt:
Barbara Reinke, Stabsstelle Unternehmenskommunikation, Universitätsmedizin
Mainz,
Telefon: 06131 17-7428, Fax: 06131 17-3496, E-Mail: pr@unimedizin-mainz.de

Über die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz ist die
einzige medizinische Einrichtung der Supramaximalversorgung in Rheinland-Pfalz
und ein international anerkannter Wissenschaftsstandort. Sie umfasst mehr als
60 Kliniken, Institute und Abteilungen, die fächerübergreifend
zusammenarbeiten. Hochspezialisierte Patientenversorgung, Forschung und Lehre
bilden in der Universitätsmedizin Mainz eine untrennbare Einheit. Rund 3.400
Studierende der Medizin und Zahnmedizin werden in Mainz ausgebildet. Mit rund
8.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist die Universitätsmedizin zudem einer
der größten Arbeitgeber der Region und ein wichtiger Wachstums- und
Innovationsmotor. Weitere Informationen im Internet unter
www.unimedizin-mainz.de.

Quelle: Pressemitteilung, 13.05.2020

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