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Sprachleitfaden Demenz

Sprachleitfaden Demenz der Deutschsprachigen Alzheimer- und Demenz-Organisationen (Deutsche Alzheimer Gesellschaft, PDF, 845 kB).



Wenn wir über das Thema Demenz, über Menschen mit einer Demenzerkrankung oder
auch mit ihnen sprechen, ist eine angemessene Sprache ganz wesentlich. Sie soll
nicht stigmatisieren, sondern das Verständnis, die Inklusion und die Teilhabe
der Betroffenen fördern und letztlich zu einer guten Lebensqualität aller
Beteiligten beitragen. Um diesem Ziel näher zu kommen, wenden sich die
deutschsprachigen Alzheimer- und Demenz-Organisationen (DADO) mit dem
Sprachleitfaden „Demenz“ an professionell in der Behandlung, Betreuung und
Pflege Tätige, an Medienschaffende, die Politik sowie die allgemeine
Öffentlichkeit.

„Die Diagnose Demenz ist nur ein Teilaspekt eines Menschen“, betont Michael
Wache, der Mitglied des Beirats „Leben mit Demenz“ der Deutschen Alzheimer
Gesellschaft e.V. Selbsthilfe Demenz (DAlzG) ist und seit zwei Jahren mit der
Diagnose lebt. „Jeder hat seine individuelle Persönlichkeit und seine eigene
Biografie. Die Diagnose darf niemals auf den gesamten Menschen übertragen
werden. Eine respektvolle Sprache bedeutet, den Menschen mit seinen Ressourcen,
seinen erhaltenen Fähigkeiten und seiner Persönlichkeit zu sehen und
Stigmatisierung und Diskriminierung zu vermeiden.“

„Unsere Haltung zu einem Leben mit Demenz ist geprägt von Wertschätzung und
Respekt. Sie sollte sich auch in unserer Sprache widerspiegeln“, sagt Sabine
Jansen, Geschäftsführerin der DAlzG. „Die Worte, die wir wählen, beeinflussen
Menschen mit Demenz und ihr soziales Umfeld sowie die gesamte Öffentlichkeit
ganz entscheidend. Sie wirken auf die Stimmung, das Selbstwertgefühl und andere
Gefühle wie Freude oder Niedergeschlagenheit einer Person. Ebenso haben sie
Einfluss darauf, was andere Menschen über Demenz denken. Natürlichkeit und
Selbstverständlichkeit in alltäglichen Gesprächen tragen dazu bei, das
Wohlergehen aller Beteiligten nachhaltig zu verbessern und Menschen mit Demenz
als Teil unserer Gesellschaft zu erleben.“

Besonders wichtig war den Mitgliedern der DADO, auch Menschen mit Demenz an der
Entwicklung des Sprachleitfadens zu beteiligen. In einem Konsultationsprozess
wurden Menschen mit Demenz als Einzelpersonen oder in Gruppen zu dem Leitfaden
befragt, unter anderem der Beirat „Leben mit Demenz“ in Deutschland, die
Arbeitsgruppe „Impuls Alzheimer“ in der Schweiz und die Selbsthilfegruppe von
Menschen mit Demenz in Luxemburg. Darüber hinaus haben Angehörige, aber auch
verschiedene Fachleute in den Ländern ihre Anregungen dazu gegeben.

Der Sprachleitfaden „Demenz“
Deutschsprachige Alzheimer- und Demenz-Organisationen: Sprachleitfaden
„Demenz“. 2020, 12 Seiten, kostenlos, zum Download unter
www.deutsche-alzheimer.de/unser-service/informationsblaetter-downloads.html
oder zu bestellen über die Geschäftsstelle der DAlzG.

DADO
Unter dem Dach der Deutschsprachigen Alzheimer- und Demenz-Organisationen haben
sich die nationalen Organisationen aus Belgien, Deutschland, Liechtenstein,
Luxemburg, Österreich sowie der autonomen italienischen Provinz Südtirol zu
einer Kooperation zusammengeschlossen. Der Verbund dient dem Austausch über die
Entwicklungen in den beteiligten Ländern sowie der besseren Nutzung vorhandener
Synergien.

Hintergrund
In Deutschland leben heute etwa 1,6 Millionen Menschen mit Demenzerkrankungen.
Etwa zwei Drittel davon werden in der häuslichen Umgebung von Angehörigen
betreut und gepflegt. Jährlich erkranken rund 300.000 Menschen neu. Ungefähr 60
Prozent davon haben eine Demenz vom Typ Alzheimer. Die Zahl der
Demenzerkrankten wird bis 2050 auf 2,4 bis 2,8 Millionen steigen, sofern kein
Durchbruch in Prävention und Therapie gelingt.

Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V. Selbsthilfe Demenz
Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft engagiert sich für ein besseres Leben mit
Demenz. Sie unterstützt und berät Menschen mit Demenz und ihre Familien. Sie
informiert die Öffentlichkeit über die Erkrankung und ist ein unabhängiger
Ansprechpartner für Medien, Fachverbände und Forschung. In ihren
Veröffent­lichungen und in der Beratung bündelt sie das Erfahrungswissen der
Angehörigen und das Expertenwissen aus Forschung und Praxis. Als Bundesverband
von mehr als 130 Alzheimer-Gesellschaften unterstützt sie die Selbsthilfe vor
Ort. Gegenüber der Politik vertritt sie die Interessen der Betroffenen und
ihrer Angehörigen. Die DAlzG setzt sich ein für bessere Diagnose und
Behandlung, mehr kompetente Beratung vor Ort, eine gute Betreuung und Pflege
sowie eine demenzfreundliche Gesellschaft.

Quelle: Deutsche Alzheimer Gesellschaft, 22.09.2020

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