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Überleben der niedersächsischen Kliniken maßgeblich von verlässlicher Finanzierung abhängig

Überleben der niedersächsischen Kliniken maßgeblich von verlässlicher Finanzierung abhängig (Niedersächsische Krankenhausgesellschaft).



Krankenhäuser brauchen Planungssicherheit und faire Finanzierung - nicht nur im Krisenfall. Überleben der Kliniken laut NKG maßgeblich von verlässlicher Finanzierung abhängig - Zentralisierungsdebatte hat sich überholt. Hannover. Die Corona-Pandemie zeigt, dass Krankenhäuser in Krisen geraten können, wenn keine Mittel für das Vorhalten von
Betten, Schutzkleidung und Personal eingeplant sind. „Die finanzielle Situation der Krankenhäuser ist
weiterhin ein ernstes Problem“, sagte Dr. Hans-Heinrich Aldag, Vorsitzender der
Niedersächsischen Krankenhausgesellschaft (NKG) während der
Mitgliederversammlung dieses Zusammenschlusses aller Krankenhäuser in
Niedersachsen mit insgesamt rund 41.000 Betten.

„In den kommenden vier Jahren wird es entscheidend darauf ankommen, das
Finanzierungssystem der Krankenhäuser zu auszugestalten, dass eine Finanzierung
von Vorhaltekosten gewährleistet ist”, so Dr. Aldag. Neben einer deutlichen
Aufstockung der Investitionen müssen auch die Betriebskosten fair und
auskömmlich finanziert werden.

Zugleich machte er deutlich: „Die Corona-Pandemie hat den hohen Stellenwert
eines gut funktionierenden Gesundheitswesens und insbesondere einer
leistungsfähigen und flächendeckend verfügbaren Krankenhausstruktur erneut
aufgezeigt.“ Daher könne und dürfe es in der Debatte um die zukünftige
Ausgestaltung des Versorgungssystems nicht vorrangig darum gehen, Krankenhäuser
zu schließen und Strukturen zu zentralisieren, wie dies von einigen Professoren
publikumswirksam gefordert werde, unterstreicht Dr. Aldag: „Vielmehr müssen die
Ziele Qualität, Wirtschaftlichkeit und Versorgungssicherheit in ein
angemessenes Verhältnis gebracht werden. Bei der Ausgestaltung und
Weiterentwicklung dieser Ziele sieht sich die Krankenhausgesellschaft als
maßgeblicher Partner.“

Im Rahmen der Mitgliederversammlung erläuterte Dr. Aldag, dass während der
Krise „sowohl Defizite als auch Weiterentwicklungsbedarfe im
Finanzierungssystem der Krankenhäuser sehr deutlich wurden“.

Einer der wichtigsten Punkte sei dabei eine faire Vergütung, welche es den
Krankenhäusern ermögliche, ihren unterschiedlichen Aufgabenstellungen gerecht
zu werden. „Die Erfahrungen der vergangenen Monate haben gezeigt, dass hier die
Kapazitätsvorhaltung von entscheidender Bedeutung ist. Diese muss aber auch
bezahlt werden. Hier rudern die Krankenkassen nach anfänglichem Entgegenkommen
zu Beginn der Pandemie mittlerweile wieder zurück.

Die Diskussionen über eine Anpassung des Finanzierungssystems werden sowohl auf
Bundes- als auch auf Landesebene aktuell geführt“, erläutert der Vorsitzende.

In den Beratungen in der vom niedersächsischen Landtag eingerichteten
Enquetekommission „Sicherstellung der ambulanten und stationären medizinischen
Versorgung in Niedersachsen - für eine qualitativ hochwertige und wohnortnahe
medizinische Versorgung“ wurde die besondere Bedeutung einer flächendeckenden
und gut erreichbaren Krankenhausversorgung in den verschiedenen
Versorgungsstufen hervorgehoben. Die NKG bringt sich hier engagiert ein.
„Deutlich wurde in den Beratungen, dass es erheblichen Nachbesserungsbedarf bei
der Finanzierung, der Digitalisierung und einer angemessenen
Investitionsfinanzierung gibt“, berichtet NKG-Verbandsdirektor Helge Engelke,
der als Experte in der Enquetekommission mitwirkt. „Das aktuelle
Krankenhauszukunftsprogramm kann dabei nur ein erster Schritt sein, um die
Investitionskraft der Kliniken zu stärken. Es kommt entscheidend darauf an,
dass es gelingt, dies zu verstetigen.“

Wichtig ist Engelke, dass bei allen Diskussionen um die Situation der
Krankenhäuser das enorme Engagement der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine
besondere Aufmerksamkeit verdient. „Diese Menschen sorgen als Überzeugungstäter
mit ihrem täglichen Einsatz rund um die Uhr für die Genesung und das
Wohlbefinden der Patientinnen und Patienten“, so Engelke: „Durch ein Übermaß an
Bürokratie werden sie allerdings immer öfter davon abgehalten und demotiviert.“
Aus diesem Grund fordert die NKG, dass die Krankenhausmitarbeiter wieder mehr
Freiraum für ihre eigentliche Arbeit brauchen, nämlich die ärztliche und
pflegerische Versorgung der Patientinnen und Patienten. Engelke: „Dass dies
möglich ist, hat die teilweise Entbürokratisierung der Regelungsflut der
Krankenhäuser während der Pandemie bewiesen.“

Quelle: Niedersächsische Krankenhausgesellschaft, 07.10.2020

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