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Autologe Chondrozytenimplantation am Knie: M-ACI zeigt vergleichbaren Nutzen zu Therapiealternativen

Autologe Chondrozytenimplantation am Knie: M-ACI zeigt vergleichbaren Nutzen zu Therapiealternativen - Abschlussbericht (IQWiG, PDF, 2 MB).



Vorteilhafte Effekte für Gelenkfunktion und Lebensqualität erkennbar / Nutzen mindestens vergleichbar mit dem von Therapiealternativen / Kein Nutzen für andere ACI-Verfahren ersichtlich. Bei Erwachsenen mit tiefgehenden Knorpeldefekten kommt seit über 30 Jahren eine autologe Chondrozytenimplantation (ACI)
zum Einsatz, die im Laufe der Zeit weiterentwickelt und modifiziert wurde. Für das jüngste Verfahren, die
matrixassoziierte ACI zeigen sich vorteilhafte Effekte, die auf einen mit den
Therapiealternativen mindestens vergleichbaren Nutzen schließen lassen. Für die
beiden anderen älteren Verfahren, kollagengedeckte ACI und periostgedeckte ACI,
sind keine Vorteile erkennbar.

So lautet das Fazit des Abschlussberichts, den das Institut für Qualität und
Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) im Auftrag des Gemeinsamen
Bundesausschusses (G-BA) jetzt vorgelegt hat. Zu untersuchen war der
patientenrelevante Nutzen aller drei Generationen der Chondrozytenimplantation
(ACI) – periostgedeckt (ACI-P), kollagengedeckt (ACI-C) oder matrixassoziiert
(M-ACI).

Matrixassoziierte ACI bietet technische Vorteile
Zur Behandlung von Knorpeldefekten bei Erwachsenen, die mehr als 50 Prozent der
Knorpeltiefe betreffen oder die bis in den darunterliegenden Knochen reichen,
ist die autologe Chondrozytenimplantation (ACI) in Deutschland ein langjährig
eingesetztes Therapieverfahren. Heute ist die matrixassoziierte ACI (M-ACI) die
meist verwendete Technik, und die beiden älteren Verfahren, ACI-C und ACI-P,
haben gemäß mehreren Stellungnahmen zum Vorbericht keine praktische Relevanz
mehr.

Bei dem zweistufigen Eingriff wird zunächst Knorpel entnommen, im Labor
kultiviert und im zweiten Schritt wieder in den Defekt eingebracht. Bei der
M-ACI werden die kultivierten Knorpelzellen direkt in einer Trägermatrix
fixiert und in die Knorpeldefektzone appliziert. Dieser technische Fortschritt
erspart das aufwändigere Fixieren und den wasserdichten Verschluss einer
Zellsuspension im Knorpeldefekt, der bei den älteren Verfahren – bei ACI-P
mittels Knochenhaut (Periost) oder bei der ACI-C mit einer Kollagenmembran –
notwendig ist. Insgesamt wird dadurch der operative Eingriff deutlich
erleichtert.

Vorteilhafte Effekte nur bei M-ACI
Aufgrund einer Metaanalyse der Studiendaten aus sieben RCTs ist davon
auszugehen, dass das M-ACI-Verfahren einen mit demjenigen der
Therapiealternativen wie der Mikrofrakturierung oder Mosaikplastik mindestens
vergleichbaren Nutzen hat: Es zeigten sich statistisch signifikante Effekte
zugunsten der M-ACI für die Kniefunktion und die gesundheitsbezogene
Lebensqualität, allerdings nicht in klinisch relevanter Größenordnung. Die
Ergebnisse zu weiteren Endpunkten deuten ebenfalls fast ohne Ausnahme in
Richtung eines Vorteils der M-ACI, sodass sich insgesamt für M-ACI ein mit den
Therapiealternativen mindestens vergleichbarer Nutzen feststellen lässt.

Die beiden älteren Verfahren ACI-P und ACI-C liefern bei der Einzelbetrachtung
durchweg schlechtere Ergebnisse: Auf Basis von teils inkonsistenten Ergebnissen
aus je zwei RCTs ist weder ein Nutzen von ACI-C und ACI-P erkennbar noch lässt
sich ein vergleichbarer Nutzen zu Therapiealternativen feststellen.

Zum Ablauf der Berichterstellung
Die vorläufigen Ergebnisse, den Vorbericht, hatte das IQWiG im Juni 2020
veröffentlicht und zur Diskussion gestellt. Nach Abschluss des
Stellungnahmeverfahrens hat das Projektteam den Vorbericht überarbeitet und als
Abschlussbericht im November an den Auftraggeber, den G-BA, versandt. Der
Abschlussbericht enthält Änderungen, die sich aus dem Stellungnahmeverfahren
ergeben haben. Die eingegangenen schriftlichen Stellungnahmen werden in einem
eigenen Dokument zeitgleich mit dem Abschlussbericht publiziert.

Weitere Informationen
Zum Abschlussbericht

Quelle: IQWiG, 20.11.2020

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