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Sterbefallzahlen in der 50. Kalenderwoche 2020: 23 % über dem Durchschnitt der Vorjahre

Sterbefallzahlen in der 50. Kalenderwoche 2020: 23 % über dem Durchschnitt der Vorjahre (Destatis).



Nach vorläufigen Ergebnissen sind in der 50. Kalenderwoche (7. bis 13. Dezember 2020) in Deutschland mindestens 22 897 Menschen gestorben. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, liegen die Sterbefallzahlen somit in diesem Zeitraum etwa 23 % oder 4 289 Fälle über dem Durchschnitt der
Jahre 2016 bis 2019. Dies geht aus einer Sonderauswertung der vorläufigen Sterbefallzahlen hervor, die aktuell bis zur 50. Kalenderwoche zur Verfügung steht.

Zahl der COVID-19-Todesfälle steigt deutlich an

Die Zahl der Todesfälle von Personen, die zuvor laborbestätigt an COVID-19
erkrankt waren, steigt seit Anfang Oktober von Woche zu Woche deutlich an. In
der 50. Kalenderwoche gab es insgesamt 3 595 beim Robert Koch-Institut (RKI)
gemeldete COVID-19-Todesfälle. Das waren 598 Fälle mehr als noch in der
Vorwoche.

Sterbefälle in Sachsen 88 % über dem Durchschnitt

Besonders auffällig ist die Entwicklung der Sterbefallzahlen weiterhin in
Sachsen. Die Differenz zum Durchschnitt der vier Vorjahre nimmt dort seit
Oktober von Woche zu Woche deutlich zu. In der 41. Kalenderwoche (5. bis 11.
Oktober 2020) lag die Zahl der Sterbefälle noch unter dem Durchschnitt; in der
50. Kalenderwoche lag sie 88 % beziehungsweise 970 Fälle darüber. Auch in
Brandenburg (+34 % oder 211 Fälle) und Thüringen (+35 % oder 204 Fälle) lag die
Differenz zum Durchschnitt der Jahre 2016 bis 2019 zuletzt mindestens 30 %
darüber.

Wöchentliche Sterbefallzahlen in Deutschland
[...]

Sterbefallzahlen 2020 in Deutschland nach Kalenderwochen (KW)
[...]

Das EuroMOMO-Netzwerk zur Beobachtung von Sterblichkeitsentwicklungen meldet
derzeit für die 50. Kalenderwoche eine außergewöhnlich hohe Übersterblichkeit
(„extraordinary high excess“) für die Schweiz und Slowenien. Eine sehr hohe
oder hohe Übersterblichkeit („very high excess“ oder „high excess“) wird für
Italien, Österreich und Portugal gemeldet. In anderen europäischen Ländern
stellt EuroMOMO für diese Kalenderwoche maximal eine mäßige („moderate excess“)
Übersterblichkeit fest.

Methodische Hinweise zu den Sterbefallzahlen für Deutschland:

Eigene Auswertungen zum Jahresverlauf der Sterbefallzahlen sind auf Basis der
Sonderauswertung „Sterbefälle – Fallzahlen nach Tagen, Wochen, Monaten,
Altersgruppen, Geschlecht und Bundesländern für Deutschland 2016 bis 2020“
möglich. Für das Jahr 2020 werden erste vorläufige Daten dargestellt. Bei den
vorläufigen Daten handelt es sich um eine reine Fallzahlauszählung der
eingegangenen Sterbefallmeldungen aus den Standesämtern ohne die übliche
Plausibilisierung und Vollständigkeitskontrolle der Daten.

Durch gesetzliche Regelungen zur Meldung von Sterbefällen beim Standesamt und
Unterschiede im Meldeverhalten der Standesämter an die amtliche Statistik sind
aktuelle Aussagen zur Zahl der Sterbefälle mit einem Verzug von etwa vier
Wochen möglich. Durch die verzögerten Meldungen werden sich die vorliegenden
Ergebnisse für das Jahr 2020 noch leicht erhöhen.

Neben den direkten und indirekten Folgen der COVID-19-Pandemie können auch
Verschiebungen in der Altersstruktur der Bevölkerung zu überdurchschnittlichen
Sterbefallzahlen beitragen. Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie können
allerdings auch dafür sorgen, dass weniger Sterbefälle durch andere
Infektionskrankheiten wie beispielsweise die Grippe verursacht werden, was sich
ebenfalls auf die Differenz zum Durchschnitt auswirkt. Über die Häufigkeit
einzelner Todesursachen können die Sterbefallzahlen jedoch keine Auskunft
geben.

Anhand der vorläufigen Sterbefallzahlen können Phasen der Übersterblichkeit
identifiziert werden. Für eine abschließende Einordnung der
Sterblichkeitsentwicklung eines Jahres werden die Sterbefälle unter anderem ins
Verhältnis zur Bevölkerung gesetzt, um beispielsweise auch den Alterungsprozess
der Bevölkerung adäquat einzubeziehen. Die dafür erforderlichen endgültigen
Ergebnisse werden Mitte des Jahres 2021 vorliegen.

Die vorläufigen Sterbefallzahlen beziehen sich auf den Sterbetag, nicht auf das
Meldedatum. Da die gemeldeten COVID-19-Todesfälle vom RKI nach Sterbetag
ebenfalls mit einem Verzug von vier Wochen veröffentlicht werden, ist ein
zeitlicher Vergleich mit den vorläufigen Gesamt-Sterbefallzahlen möglich.

Quelle: Destatis, 08.01.2021

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