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Abrechnungsmanipulation: Gesetzliche Krankenkassen beziffern Schaden auf vier Millionen Euro

Abrechnungsmanipulation: Gesetzliche Krankenkassen beziffern Schaden auf vier Millionen Euro (VdEK, PDF, 36 kB).



Die gesetzlichen Krankenkassen (GKV) in Sachsen haben bei der gemeinsamen Ahndung von Abrechnungsbetrug im vergangenen Jahr einen Schaden von rund vier Millionen Euro aufgedeckt.
„Abrechnungsbetrug ist kein Kavaliersdelikt, sondern geht zu Lasten der
Versicherten und der ehrlichen Leistungserbringer“, sagt Silke Heinke,
Leiterin der Landesvertretung Sachsen des Verbands der Ersatzkassen
(vdek). „Wir gehen jedem begründeten Verdachtsfall nach.“ Insgesamt 91
Fälle wurden durch eine GKV-Arbeitsgruppe geprüft. Davon entfielen 46
Fälle auf Heil- und Hilfsmittelerbringer, 32 Fälle auf Pflegedienste und
elf Fälle auf Ärzte und Zahnärzte. Bei Apotheken und Krankenhäusern
ermittelte die Gruppe in je einem Fall.

Luftrezepte und Impfen ohne Impfstoff
Die Bandbreite der aufgedeckten Manipulationen ist groß, wie Beispiele
zeigen. Einen Schaden von allein über 2,5 Millionen Euro verursachte ein
Orthopäde zusammen mit Physiotherapeuten. Der Mediziner verschrieb
sogenannte Luftrezepte: Die Therapeuten rechneten die Leistungen bei
den Kassen ab, ohne sie erbracht zu haben. In einem anderen Fall kaufte
ein Allgemeinmediziner eine Handvoll Impfstoff ein, stellte aber den
Kassen mehrtausendfach das Verimpfen dieses Impfstoffs in Rechnung.
Die Schadenshöhe beträgt über 55.000 Euro. Erneut fanden die Prüfer
Fälle wie diesen, wo ein Physiotherapeut ohne Kassenzulassung seine
Arbeit über eine anderen Therapeuten abrechnete, der als Strohmann
diente. Hier entstand ein finanzieller Schaden von 17.000 Euro.

Auch in der Pflegebranche wurden Manipulationen entdeckt. So rechnete ein
professioneller Dienstleister für Betreuungsleistungen von
Alzheimerpatienten hohe Pauschalbeträge ab, anstatt wie vorgesehen
transparent den zeitlichen Aufwand mit nachzuweisen – 110.000 Euro
Schaden.

Kassen kooperieren
Fälle von Abrechnungsmanipulation verfolgen die Krankenkassen seit
vielen Jahren. In Sachsen arbeiten sie kassenartenübergreifend seit 2019
zusammen. Silke Heinke: „Durch den Wissenstransfer ergibt sich oft erst
ein Bild vom ganzen Ausmaß des Geschehens. Hinter manchem Einzelfall
kann ein methodisches Vorgehen stecken.“ Durch die enge
Zusammenarbeit entstand ein breiter Pool an Fallkonstellationen und
Fachwissen. Den Fachleuten der GKV falle es zunehmend leichter,
Fehlverhaltensmuster bereits im Vorfeld zu erkennen und
Manipulationen bei der Leistungserbringung und Abrechnung
wirkungsvoll zu begegnen. „Dazu trägt auch die intensivierte
Zusammenarbeit mit der Generalstaatsanwaltschaft, den
Staatsanwaltschaften sowie den Ermittlungsbehörden bei. Diese trägt
nun Früchte und gilt es weiter auszubauen“, unterstrich Heinke.
Der Verband der Ersatzkassen e.V. (vdek) ist Interessenvertretung und Dienstleister aller
sechs Ersatzkassen: Techniker Krankenkasse (TK), BARMER, DAK-Gesundheit, KKH
Kaufmännische Krankenkasse, hkk -Handelskrankenkasse, HEK – Hanseatische
Krankenkasse. Sie versichern zusammen nahezu 28 Millionen Menschen in Deutschland,
davon 790.000 Menschen in Sachsen.

Quelle: VdEK,, 15.03.2021

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