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Implementierung des Cardiac-Arrest-Center-Datensatzes in der Online-Datenbank des Deutschen Reanimationsregisters mydrg.de





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Implementierung des Cardiac-Arrest-Center-Datensatzes in der Online-Datenbank des Deutschen Reanimationsregisters

Implementierung des Cardiac-Arrest-Center-Datensatzes in der Online-Datenbank des Deutschen Reanimationsregisters (Pressemitteilung).



Mit der Implementierung des Cardiac-Arrest-Center-Datensatzes in der Online-Datenbank des Deutschen Reanimationsregisters schafft die Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin e. V. die Grundlage für ein umfassendes Benchmarking und nachhaltiges Qualitätsmanagement von Patientinnen und
Patienten nach Herz-Kreislauf-Stillstand im Rahmen der klinischen Weiterversorgung.

Kiel/Nürnberg Der Herz-Kreislauf-Stillstand stellt einen zeitkritischen,
lebensbedrohlichen Notfall dar. Eine potenzielle Hilfe ist generell nur in den
ersten Minuten nach Eintritt des Herz-Kreislauf-Stillstands möglich. Je früher
mit Wiederbelebungsmaßnahmen begonnen wird, desto erfolgreicher sind diese.
Bereits nach 3 bis 5 Minuten ohne Wiederbelebungsmaßnahmen kann es bei den
Betroffenen zu irreversiblen Hirnschäden kommen. Nach 10 Minuten ohne
zwischenzeitliche Hilfe kommen Wiederbelebungsmaßnahmen in der Regel zu
spät.

Neben einer gut funktionierenden Erstversorgung kommt der strukturierten
klinischen Weiterversorgung nach Herz-Kreislauf-Stillstand eine entscheidene
Bedeutung zu: Patientinnen und Patienten sollten hierzu in zertifizierten
Cardiac Arrest Centern aufgenommen werden (1). Mittlerweile haben sich über 60
Cardiac Arrest Center der Qualitätssicherungs-Initiative des Deutschen
Reanimationsregisters angeschlossen und erfassen die von ihnen versorgten
Patientinnen und Patienten in anonymisierter Form in der Online-Datenbank des
Deutschen Reanimationsregisters.

Im Jahr 2019 hat eine Expertenkommission eine umfassende Datensatzdefinition
für den Cardiac-Arrest-Center-Datensatz ausgearbeitet (2), den das Deutsche
Reanimationsregister zum 01.03.2021 in seiner Online-Datenbank umgesetzt hat.
Dieser ermöglicht ein umfangreiches Qualitätsmanagement anhand von speziell auf
die Bedürfnisse der weiterversorgenden Kliniken abgestimmten
Qualitäts-Indikatoren sowie ein Benchmarking zwischen den einzelnen
teil-nehmenden Standorten. Zu den bestehenden außer- und innerklinischen
Datensätzen gibt es zahlreiche Schnittstellen, sodass für die teilnehmenden
Institutionen Synergieeffekte in Datenerfassung und -nutzung entstehen.

Durch die Datenerfassung und -auswertung werden Optimierungspotenziale in den
Versorgungsstrukturen sichtbar. Diese Kennzahlen werden den Standorten in Form
von individualisierten Berichten zur Verfügung gestellt. Darüber hinaus
erscheint seit 2020 jährlich der Öffentliche Jahresbericht Cardiac Arrest
Center. Dieser enthält eine laienverständliche Zusammenfassung wichtiger
Qualitätsindikatoren und ist über die Webseite des Deutschen
Reanimationsregisters abrufbar (3).

Prof. Dr. Jan-Thorsten Gräsner, Sprecher des Organisationskomitees des
Deutschen Reanimationsregisters und Direktor des Instituts für Rettungs- und
Notfallmedizin (IRuN) am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein erklärt:
„Gemeinsames Ziel aller Beteiligten ist, die Versorgung von Patientinnen und
Patienten mit und nach Herz-Kreislauf-Stillstand wo immer möglich zu
optimieren. Die Möglichkeit, Prozesse der Weiterversorgung zu benchmarken und
Kennzahlen für ein umfassendes Qualitätsmanagement nutzbar zu machen, stellt
hierfür einen wichtigen Meilenstein dar.“

ÜBER DAS DEUTSCHE REANIMATIONSREGISTER

Das Deutsche Reanimationsregister – German Resuscitation Registry (GRR) stellt
die größte überregionale Datenbank für die Erhebung, Auswertung und Beurteilung
von Reanimationen in Rettungsdienst und Klinik, sowie von innerklinischen
Notfallversorgungen im deutschsprachigen Raum dar.

Es zählt zu einem der tragenden und zukunftsweisenden Instrumente zur
Optimierung der Not-fallversorgung für Patienten mit Herz-Kreislauf-Stillstand.
Seit dem offiziellen Start des Deut-schen Reanimationsregisters unter der
Trägerschaft der Deutschen Gesellschaft für Anästhe-siologie und
Intensivmedizin e. V. (DGAI) im Mai 2007 wurden in der Datenbank mehr als
250.000 Datensätze von außerklinisch und innerklinisch reanimierten
Patientinnen und Patienten sowie von Notfallversorgungen in Kliniken und
primäre Todesfeststellungen erfasst.

Die Datenbank ermöglicht die Erhebung und Auswertung der eigenen Einsätze und
bietet Ver-gleichsmöglichkeiten und internationale Kooperationen mit anderen
Kliniken und Rettungs-diensten an. Das Deutsche Reanimationsregister analysiert
hierzu jährlich die außerklinischen sowie die innerklinischen
Herz-Kreislauf-Stillstände des vorangegangenen Jahres und die Daten zu deren
Weiterversorgung. Darüber hinaus untersucht das Deutsche Reanimationsregister
Einsätze von innerklinischen Notfallteams.

Weiterhin organisiert und veranstaltet das Deutsche Reanimationsregister in
Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und
Intensivmedizin e. V. (DGAI) und dem Berufsverband Deutscher Anästhesisten e.
V. (BDA) die seit 2014 jährlich stattfindenden „Bad Boller Reanimations- und
Notfallgespräche“, mittlerweile eine der wichtigsten Tagungen von Expertinnen
und Experten für die Herz-Lungen-Wiederbelebung im deutschsprachigen Raum.

ÜBER DAS INSTITUT FÜR RETTUNGS- UND NOTFALLMEDIZIN

Das Institut für Rettungs- und Notfallmedizin (IRuN) unter Leitung von Prof.
Dr. Jan-Thorsten Gräsner ist die zentrale Einrichtungen für Notfallmedizin des
Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH). Das IRuN ist zuständig für das
innerklinische Qualitätsmanagement und eine hochwertige Notfallversorgung im
UKSH und bietet darüber hinaus eine Vielzahl notfall-medizinischer Aus-, Fort-
und Weiterbildungen für inner- und außerklinisches medizinisches Fachpersonal
an. Die Aktivitäten des Deutschen Reanimationsregisters, einem überregionalen
Register zur Erfassung von außer- und innerklinischen
Herz-Kreislauf-Stillständen unter Träger-schaft der Deutschen Gesellschaft für
Anästhesiologie und Intensivmedizin e. V. (DGAI), werden vom IRuN koordiniert.
Eine Vielzahl an drittmittelgeförderten Forschungsprojekten zu notfall- und
katastrophenmedizinischen Themen, das globale Engagement in der
Versorgungs-forschung (Europäisches Reanimationsregister, Netzwerk der
weltweiten Reanimationsregister) sowie die Weiterentwicklung neuer
wissenschaftlicher Leitlinien in nationalen und inter-nationalen Gremien
ergänzen die Tätigkeitsbereiche des IRuN.

Weitere Informationen zum IRuN unter: HTTPS://WWW.UKSH.DE/NOTFALLMEDIZIN

QUELLEN

(1) Scholz, K. H., Andresen, D., Böttiger, B. W., Busch, H. J., Fischer,
M., Frey, N., Kelm, M., Kill, C., Schieffer, B., Storm, C., Thiele, H., &
Gräsner, J.-T. (2017). Qualitätsindikatoren und strukturelle Voraussetzungen
für Cardiac-Arrest-Zentren – Deutscher Rat für Wiederbelebung/German
Resuscitation Council (GRC) [Quality indicators and structural requirements for
Cardiac Arrest Centers-German Resuscitation Council (GRC)]. Medizinische Klinik
- Intensivmedizin und Notfallmedizin, 112(5), 459–461.
https://doi.org/10.1007/s00063-017-0299-4

(2) Seewald, S., Jakisch, B., Brenner, S., Jantzen, T., Fischer, M., Bohn,
A., Wnent, J., & Bein, B. (2020). Strukturierte Datenerfassung nach erfolgter
Reanimation: Datensatz Cardiac Arrest Center. Anästh Intensivmed
(Anästhesiologie Und Intensivmedizin), 61, V1-V3.
https://www.ai-online.info/images/ai-ausgabe/2020/01-2020/AI_01-2020_Verbaende_DGAI_Reanimationsregister_1.pdf

(3) Seewald, S., Ristau, P., Fischer, M., Gräsner, J.-T., Brenner, S.,
Wnent, J., Bein, B., & die teilnehmenden Kliniken am Deutschen
Reanimationsregiser. Öffentlicher Jahresbericht 2019 des Deutschen
Reanimationsregisters: Cardiac Arrest Center, 2020.
https://www.reanimationsregister.de/docman/oeffentliche-jahresberichte/cardiac-arrest-center/174-cac-oeffentlicher-jahresbericht-2019/file.html

Quelle: Pressemitteilung, 01.03.2021

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