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Stationäre COVID-19-Patienten oft mangelernährt - Screening und frühzeitige Aufbautherapie sinnvoll

Stationäre COVID-19-Patienten oft mangelernährt - Screening und frühzeitige Aufbautherapie sinnvoll (Pressemitteilung).



Einer der bekanntesten Risikofaktoren für einen schweren Verlauf von COVID-19 ist starkes Übergewicht. Aber auch unter- oder mangelernährte Menschen sind von Infektionserkrankungen oft besonders stark betroffen. Werden sie krank, fehlt es häufig an körpereigenen Reserven. Welchen Einfluss der
Ernährungszustand von COVID-19-Patientinnen und -Patienten auf den Krankheitsverlauf hat und wie häufig Mangelernährung in dieser Patientengruppe überhaupt vorkommt, ist bislang noch weitgehend unbekannt. Französische Forschende legen nun Daten aus
der ersten Welle der Pandemie vor, die zeigen, dass ein hoher Anteil der
stationär versorgten COVID-19-Patienten Anzeichen für eine Mangelernährung
aufweist. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährungsmedizin e.V. (DGEM) nimmt die
Analyse zum Anlass, einmal mehr auf die Notwendigkeit eines
Ernährungsscreenings und -managements bei stationär behandelten Patienten
hinzuweisen.

Der Begriff der Mangelernährung wird in Laien- und Fachkreisen sehr
unterschiedlich verwendet, auch unter Fachleuten gab es lange keine
international verbindlichen Kriterien dafür. Erst vor rund zwei Jahren wurde
ein weltweit gültiger Kriterienkatalog zusammengestellt. Dieser bildet die
krankheitsbezogene Mangelernährung ebenso ab wie den Nährstoff- oder
Energiemangel, der durch Hunger oder Fehlernährung entsteht. „Demnach bedeutet
Mangelernährung nicht immer, dass die Betroffenen zu wenig Nahrung aufnehmen“,
erläutert Professor Dr. oec. troph. Dr. med. Anja Bosy-Westphal, Leiterin der
Abteilung Humanernährung an der Agrar- und Ernährungswissenschaftlichen
Fakultät der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und Präsidentin der DGEM.
Auch krankheitsbedingte Störungen der Verdauung, Resorption und Verwertung von
Nährstoffen, oder ein erhöhter Energiebedarf können zu einer unzureichenden
Versorgung führen. Entsprechend könnten sowohl untergewichtige als auch normal-
oder sogar übergewichtige Patienten mangelernährt sein. „Ein niedriger
Body-Mass-Index ist somit nur eines der möglichen Kriterien – auch ein
unbeabsichtigter Gewichtsverlust oder eine geringe Muskelmasse können Anzeichen
für eine Mangelernährung sein“, so Bosy-Westphal.

Nach den Kriterien des Katalogs stuften die französischen Medizinerinnen und
Mediziner 42,1 Prozent der auf einer Normalstation aufgenommenen
COVID-19-Patienten als mangelernährt ein – 18,4 Prozent sogar als gravierend.
Von denjenigen Patienten, die zuvor auf der Intensivstation gepflegt worden
waren, waren sogar zwei Drittel mangelernährt. Ob der schlechte
Ernährungszustand der Patienten von der COVID-19-Erkrankung herrührte oder
bereits zuvor bestanden hatte, konnte im Rahmen der Studie nicht unterschieden
werden. „Es ist jedoch anzunehmen, dass er durch die Krankheit zumindest
verstärkt wurde“, sagt Professor Dr. med. Matthias Pirlich, 2. Vizepräsident
der DGEM. Denn COVID-19 bringe viele Symptome mit sich, die das Essen
erschweren – wie etwa Geruchs- und Geschmacksverlust, starke Abgeschlagenheit
und Übelkeit. Gleichzeitig sei der Energie- und Nährstoffverlust aufgrund von
Durchfällen und hohem Fieber groß. Die ausgeprägte Entzündungsreaktion führe zu
einem Abbau der Muskulatur.

Auch wenn die Bedeutung der beobachteten Mangelzustände für den weiteren
Krankheitsverlauf noch unklar ist, werten die Expertinnen und Experten der DGEM
den hohen Anteil mangelernährter COVID-19-Patienten als deutliches Alarmsignal.
Denn aus Studien zu zahlreichen anderen Erkrankungen ist bekannt, dass ein
guter Ernährungszustand einen wertvollen Beitrag zur Gesundung leisten kann.
Die Fachgesellschaft hält es daher für dringend geboten, COVID-19-Patienten
bereits bei der Aufnahme in die Klinik auf ihren Ernährungszustand hin zu
untersuchen und sie bei Bedarf während des stationären Aufenthaltes
ernährungsmedizinisch zu betreuen.

Quellen:
Bedock D et al. Prevalence and severity of malnutrition in hospitalized
COVID-19 patients. Clin Nutr ESPEN 2020. doi: 10.1016/j.clnesp.2020.09.018

***Bei Abdruck, Belegexemplar erbeten***

Über die Deutsche Gesellschaft für Ernährungsmedizin e.V. (DGEM):
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährungsmedizin e.V. (DGEM) ist eine
multidisziplinäre Vereinigung aller Berufsgruppen, die sich mit
Ernährungsmedizin befassen. Die Fachgesellschaft hat es sich zur Aufgabe
gemacht, die wissenschaftlichen und praktischen Belange auf dem Gebiet der
Ernährungsmedizin und Stoffwechselforschung zu fördern. Durch die Veranstaltung
von Kursen, Symposien und Kongressen werden zum einen interdisziplinäre
Beziehungen zu anderen in- und ausländischen Institutionen, die auf diesem
Gebiet arbeiten, hergestellt und vertieft, zum anderen werden die
Grundlagenforschung und die angewandte Forschung gefördert und die daraus
gewonnenen Kenntnisse und Erfahrungen nutzbar gemacht. Ein weiteres Anliegen
der Gesellschaft ist die Förderung der Aus- und Weiterbildung in der
Ernährungsmedizin und Stoffwechselforschung.

Quelle: Pressemitteilung, 26.03.2021

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