Kantonsspital Nidwalden mit neuem stellvertretenden Direktor /> Die Gesundheitsausgaben in der Schweiz sind 2019 um 2,3 Prozent gestiegen />

Offener Brief an die Kreisräte im Erzgebirgskreis mydrg.de





local_hospital

Offener Brief an die Kreisräte im Erzgebirgskreis

Offener Brief an die Kreisräte im Erzgebirgskreis (Verdi).



Sehr geehrte Damen und Herren, wir, die gewerkschaftlich organisierten Beschäftigten der noch bestehenden Krankenhaus-Gesundheitsholding Erzgebirge GmbH (4 Krankenhaus-Standorte und deren Tochtergesellschaften), wenden uns aufgrund der Umstrukturierungspläne an Sie. Mit Beschlussfassung im November
2020 haben Sie Herrn Koch als neuen Geschäftsführer der Krankenhaus-Gesundheitsholding Erzgebirge GmbH beauftragt, eine Seitwärtsverschmelzung
der Krankenhäuser Annaberg, Zschopau, Olbernhau und Stollberg vorzubereiten.
Mit der kürzlich veröffentlichten Beschlussvorlage 0573 an den
Betriebsausschuss wurde diese Seitwärtsverschmelzung präzisierter vorgestellt.
Wie Sie bereits durch die örtliche Presse und unserer Unterschriftenaktion
mitbekommen haben, darf dieses Vorhaben nicht dazu führen, dass bestehende
Arbeitsbedingungen unterlaufen werden. Mit der geplanten Verschmelzung der
Häuser Annaberg, Zschopau und Olbernhau auf das Kreiskrankenhaus Stollberg,
sowie den geplanten Ausgliederungen, passiert genau das.
Für eine gute und qualifizierte gesundheitliche Versorgung der gesamten Region,
bedarf es
motiviertem und sehr gut qualifizierten Personal. Gute Einkommens- und
Arbeitsbedingungen
sind hierfür eine entscheidende Voraussetzung.
Eine bessere Verzahnung der öffentlichen Gesundheitseinrichtung und ein Abbau
des Wettbewerbes untereinander, ist der richtige Weg zur Stärkung der
öffentlichen Daseinsvorsorge
im Erzgebirgskreis. Auch sehen wir in der Verzahnung die Chance einer
zukunftsfesten Versorgungsstruktur. Jedoch ist diese nur garantiert, wenn die
Arbeitsbedingungen attraktiv bleiben.
Dazu gehört unter anderem die Arbeitszeitanpassung Ost- an Westniveau zu
sichern. Durch die
bisherigen Aussagen von Herrn Koch verstärkt sich unser Eindruck, dass diese
Arbeitszeitverkürzung umgangen werden soll.
Mit der geplanten Verschmelzung will man aus unserer Sicht die Häuser, die noch
an den Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes gebunden sind, zukünftig
tariflich schlechter stellen. Das ist
der falsche Weg. Die Pandemie zeigt wie wichtig alle Beschäftigte in den
Häusern für unsere
medizinische Versorgung sind. Und wenn diese in der Zukunft weiterhin
gewährleistet sein soll,
dann schaffen wir Fachkräftegewinnung nur mit optimalen Arbeitsbedingungen.
Zwar gibt es die Zusicherung von Herrn Koch, dass sich an unseren Gehältern und
Arbeitsbedingungen nichts ändern wird, doch mit Blick auf neu einzustellende
Kollegen sieht das anders
aus. Diese hätten keinen Bestandsschutz oder Ähnliches. Des Weiteren rechnen
wir nach den
Plänen von Herrn Koch mit einer Stagnation der Gehälter bei den bestehenden
Kollegen und
Kolleginnen. Wir müssen verhindern, das es im Erzgebirge zu einer erneuten
Fluktuation, wie in
den neunziger Jahren kommt. In Folge werden gute Mitarbeiter abwandern und das
kann nicht
in Ihrem Interesse sein.
bitte wenden
OFFENER BRIEF AN DIE KREISRÄTE IM
ERZGEBIRGSKREISErzgebirgskliniken
Aus den vorgenannten Gründen appellieren wir dringlich an Sie: Stimmen Sie der
aktuellen
Beschlussvorlage nicht zu. Die geplante Umsetzung kann auf lange Sicht die
gesundheitliche
Versorgung der Region gefährden. Eine mögliche Lösung kann für uns nur sein:
Die neue Erzgebirgsklinikum GmbH muss Mitglied im Kommunalen
Arbeitgeberverband werden. Dieses
Bekenntnis zur Mitgliedschaft muss in der Beschlussvorlage festgehalten werden.
Über eine Antwort würden wir uns sehr freuen. Dieses Schreiben erhalten
wortgleich alle Parteien/Fraktionen des Kreistages, die sich zum Grundgesetz
bekennen und nicht durch Aussagen oder Auftritte von (einzelnen) Amts- und
Mandatsträgern dieses in Frage gestellt wurde.
Mit kollegialen Grüßen,
im Auftrag der ver.di - Mitglieder der
Gesellschaften der Krankenhaus- Gesundheitsholding Erzgebirge GmbH

Quelle: Verdi, 27.04.2021

« Kantonsspital Nidwalden mit neuem stellvertretenden Direktor | Offener Brief an die Kreisräte im Erzgebirgskreis | Die Gesundheitsausgaben in der Schweiz sind 2019 um 2,3 Prozent gestiegen »

Anzeige: ID GmbH
Anzeige