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Sterbefallzahlen im April 2021: 3 % über dem Durchschnitt der Vorjahre mydrg.de





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Sterbefallzahlen im April 2021: 3 % über dem Durchschnitt der Vorjahre

Sterbefallzahlen im April 2021: 3 % über dem Durchschnitt der Vorjahre (Destatis).



Nach einer Hochrechnung des Statistischen Bundesamtes (Destatis) sind im April 2021 in Deutschland 80 866 Menschen gestorben. Diese Zahl liegt 3 % oder 2 357 Fälle über dem Durchschnitt der Jahre 2017 bis 2020 für diesen Monat. In der 17. Kalenderwoche (vom 26. April
bis 2. Mai) lagen die Sterbefallzahlen 5 % oder 952 Fälle über dem Vierjahresdurchschnitt für diese Woche. Dies geht aus einer Sonderauswertung der vorläufigen Sterbefallzahlen hervor. Durch ein
Hochrechnungsverfahren unvollständiger Meldungen können die ersten
Sterbefallzahlen für Deutschland nach etwa einer Woche veröffentlicht werden.

[...]

Ein Vergleich der gesamten Sterbefälle mit der Zahl der beim Robert
Koch-Institut (RKI) gemeldeten COVID-19-Todesfälle nach Sterbedatum ist derzeit
bis einschließlich der 15. Kalenderwoche 2021 (12. bis 18. April) möglich. In
dieser Woche gab es laut RKI 1 320 COVID-19-Todesfälle. Die Zahl ist damit
gegenüber der Vorwoche leicht gesunken (54 Fälle weniger), nachdem die Zahlen
zuvor für drei Wochen in Folge gestiegen waren. Die gesamten Sterbefallzahlen
lagen in der 15. Kalenderwoche nach aktuellem Stand etwas über dem Durchschnitt
der vier Vorjahre (+2 % oder +410 Fälle).

[...]

In Deutschland und weltweit wird weiterhin über eine ungewöhnlich niedrige
Aktivität anderer Atemwegserkrankungen wie beispielsweise der Influenza
berichtet. Die Stärke von Grippewellen hat sich in der Vergangenheit in der
Regel auch in den gesamten Sterbefallzahlen widergespiegelt und zu einer
ansteigenden Kurve in den Wintermonaten geführt. Da dieser Grippeeffekt in der
Saison 2020/2021 nahezu ausgefallen ist, sind die gesamten Sterbefallzahlen
trotz der neu auftretenden COVID-19-Todesfälle ab Mitte Februar 2021 unter den
Durchschnitt der Vorjahre gefallen. Insbesondere im März 2021 lagen sie
deutlich darunter. Die Grippewellen haben ihren Höhepunkt in den Vorjahren
spätestens im März erreicht und sind im Anschluss wieder abgeflacht. Aus diesem
Grund lagen die Sterbefallzahlen im April wieder über dem Durchschnitt der
Vorjahre. Die Corona-Pandemie hat sich im Jahr 2020 ab Ende März erstmals auf
die Entwicklung der Sterbefallzahlen ausgewirkt und damit den Durchschnitt der
vier Vorjahre zu dieser Zeit ebenfalls beeinflusst. Betrachtet man die vier
Jahre vor Beginn der Pandemie, dann lagen die Zahlen im April 2021 um 6 %
beziehungsweise 4 499 Fälle über dem Durchschnitt der Jahre 2016 bis 2019.

Sterbefallzahlen in Thüringen am deutlichsten über dem Durchschnitt

Auf Länderebene lassen sich die Sterbefallzahlen derzeit bis einschließlich der
14. Kalenderwoche (5. bis 11. April 2021) abbilden. In dieser Woche lagen die
Sterbefallzahlen in Thüringen (+17 % oder 101 Fälle), Sachsen-Anhalt (+12 %
oder 74 Fälle) und Sachsen (+6 % oder 68 Fälle) um mehr als 5 % über dem
Durchschnitt der Vorjahre. In der Hälfte der Bundesländer lagen die Zahlen
unter dem Durchschnitt der Vorjahre – am deutlichsten im Saarland (50 Fälle
weniger) und in Hamburg (66 Fälle weniger), wo die Zahlen jeweils 18 %
darunterlagen.

Eine grafische Übersicht zur Entwicklung der Sterbefallzahlen für alle
Bundesländer ist hier verfügbar.

Mäßige Übersterblichkeit in Spanien, niedrige Übersterblichkeit in Belgien

Das EuroMOMO-Netzwerk zur Beobachtung von Sterblichkeitsentwicklungen ordnet
Befunde zur Übersterblichkeit mit einem anderen Ansatz europaweit vergleichend
ein. Auf Basis einer eigenen Hochrechnung unvollständiger Meldungen und eines
eigenen Übersterblichkeitskonzepts liegen dort ebenfalls erste Ergebnisse bis
zur 17. Kalenderwoche vor, die sich durch Nachmeldungen noch verändern können.
Für diese Woche wird für Deutschland bei EuroMOMO derzeit keine
Übersterblichkeit gemeldet. Für Spanien wird eine mäßige Übersterblichkeit
(„moderate excess“), für Belgien eine niedrige Übersterblichkeit („low excess“)
berichtet.

Methodische Hinweise zu den Sterbefallzahlen für Deutschland:

Grundlage der Sonderauswertung für die Jahre 2020 und 2021 sind erste
vorläufige Daten (Rohdaten). Dabei handelt es sich zunächst um eine reine
Fallzahlauszählung der eingegangenen Sterbefallmeldungen aus den Standesämtern
ohne die übliche Plausibilisierung und Vollständigkeitskontrolle der Daten.
Durch gesetzliche Regelungen zur Meldung von Sterbefällen beim Standesamt und
Unterschiede im Meldeverhalten der Standesämter an die amtliche Statistik sind
diese Daten noch unvollständig.

Aufgrund der hohen Relevanz aktueller Sterbefallzahlen in der Corona-Pandemie
hat das Statistische Bundesamt ein Schätzmodell zur Hochrechnung der
unvollständigen Daten entwickelt. Mit diesem Modell lassen sich bundesweite
Sterbefallzahlen bereits nach etwa einer Woche bereitstellen. Dabei werden die
Sterbefallzahlen der letzten neun dargestellten Wochen auf Basis der bislang
eingegangenen Meldungen aus den Standesämtern hochgerechnet. Die Zahlen können
deshalb zu einem späteren Zeitpunkt geringfügig höher oder geringfügig
niedriger sein. Die Schätzung basiert auf in der Vergangenheit beobachteten
Mustern im Meldeverzug, die sich regional zum Teil deutlich unterscheiden.
Miteinander vergleichbare Ergebnisse für die Bundesländer liegen deshalb erst
nach etwa vier Wochen vor.

Detailliertere Informationen zur Vorgehensweise bei der Hochrechnung bietet der
Hinweistext der Sonderauswertung "Sterbefälle – Fallzahlen nach Tagen, Wochen,
Monaten, Altersgruppen, Geschlecht und Bundesländern für Deutschland 2016 bis
2021". Mit den Tabellen sind auch eigene Analysen der Sterbefallzahlen
möglich.

Anhand der vorläufigen Sterbefallzahlen lassen sich Phasen der
Übersterblichkeit im Laufe eines Jahres identifizieren. So werden direkte und
indirekte Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf die Sterbefallzahlen zeitnah
sichtbar. Hierfür wird – wie auch von der europäischen Statistikbehörde
Eurostat – ein Vergleich zu einem Durchschnitt mehrerer Vorjahre herangezogen,
um das unterschiedliche Ausmaß von saisonal wiederkehrenden Effekten (z. B.
durch Grippe- oder Hitzewellen) zu berücksichtigen. Der Effekt der steigenden
Lebenserwartung und des steigenden Anteils älterer Menschen auf die zu
erwartende Zahl an Sterbefällen kann in diesen Vergleich nicht einberechnet
werden.

Ab März 2020 lassen sich die Zahlen nur vor dem Hintergrund der Maßnahmen zur
Eindämmung der Corona-Pandemie interpretieren. Neben der Vermeidung von
COVID-19-Todesfällen können die Maßnahmen und Verhaltensänderungen auch dafür
gesorgt haben, dass weniger Sterbefälle durch andere Infektionskrankheiten wie
beispielsweise die Grippe verursacht werden, was sich ebenfalls auf die
Differenz zum Durchschnitt auswirkt. Rückgänge oder Anstiege bei anderen
Todesursachen können ebenfalls einen Effekt auf die gesamten Sterbefallzahlen
haben. Über die Häufigkeit einzelner Todesursachen können die Sterbefallzahlen
jedoch keine Auskunft geben.

Für die abschließende Einordnung der Sterblichkeitsentwicklung werden die
Sterbefälle noch ins tatsächliche Verhältnis zur Bevölkerung gesetzt, um
beispielsweise auch den Alterungsprozess der Bevölkerung adäquat einzubeziehen.
Die dafür erforderlichen endgültigen Ergebnisse inklusive aller Nachmeldungen
liegen turnusgemäß zur Mitte des Folgejahres vor – für das Jahr 2020 also Mitte
2021. Eine erste Einschätzung bietet die Pressemitteilung Nr. 044 vom 29.
Januar 2021.

Die vorläufigen Sterbefallzahlen beziehen sich auf den Sterbetag, nicht auf das
Meldedatum. Da die gemeldeten COVID-19-Todesfälle vom RKI nach Sterbedatum
derzeit bis zur 15. Kalenderwoche 2021 veröffentlicht werden, ist ein
zeitlicher Vergleich mit den vorläufigen Gesamtsterbefallzahlen aktuell bis zu
dieser Woche möglich. Fälle, für die keine oder unplausible Angaben zum
Sterbedatum übermittelt wurden, sind nicht enthalten. Diese Ergebnisse sind
noch nicht für den Meldeverzug korrigiert und werden sich voraussichtlich durch
Nachmeldungen noch weiter erhöhen. Weitere Hintergrundinformationen zu diesen
Daten gibt es im Internetangebot des RKI.

Quelle: Destatis, 11.05.2021

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