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Auftakt für ein patientenzentriertes Ökosystem im Gesundheitswesen

Auftakt für ein patientenzentriertes Ökosystem im Gesundheitswesen - Die Zukunft der Gesundheitsversorgung (Deloitte, PDF, 2,9 MB).



Krankenhauszukunftsgesetz, COVID-19 und innovative Kollaborationen fördern den digitalen Durchbruch im Gesundheitssystem. Anpassungsdruck bei ambulanten und stationären Gesundheitsanbietern steigt. Deloitte prognostiziert jährlichen Rückgang stationärer Patientenzahlen:
rund 1 Million weniger stationäre Fallzahlen bis 2025.

München, 01. Juni 2021 — Homecare, selbstbestimmende Patienten, optimale
Vernetzung der Versorgungskette und innovative Präventionsmöglichkeiten – was
die Future of Health-Initiative von Deloitte noch für die Zeitspanne bis 2040
prognostizierte, lassen die COVID-19-Pandemie, neue Regulierungen und
innovative Kooperationen schon heute zur Realität werden. Deloitte hat in der
Studie „Life Sciences & Health Care Predictions 2025” untersucht, inwiefern
bereits jetzt Disruptionen im Gesundheitssystem zu verzeichnen sind und welche
Chancen bzw. Risiken sich für die einzelnen Player ergeben.

Pandemie als Katalysator

Im Gesundheitswesen werden bis 2025 einschneidende Veränderungen zu beobachten
sein: Bereits jetzt erweist sich die COVID-19-Pandemie als Treiber und
Verstärker von Innovation und Digitalisierung. Traditionelle Grenzen werden
durchlässiger und öffnen die Türen für neue Verhaltensweisen sowie Geschäfts-
und Finanzierungsmodelle. Es lässt sich auch eine Reihe von Partnerschaften
zwischen Regierungen, Aufsichtsbehörden, Gesundheitsdienstleistern, der
Life-Science-Industrie, Technologie- und Gesundheitsunternehmen beobachten.
Diese Kooperationen führen bereits heute zu einem Wissenstransfer über die
gesamte Wertschöpfungskette hinweg und definieren Betriebsmodelle für ein
effektiveres Gesundheitsökosystem neu.

„Die Corona-Pandemie hat die wachsende Lücke zwischen der Nachfrage nach
Gesundheitsdienstleistungen auf der einen und dem Mangel an Fachpersonal und
Ressourcen auf der anderen Seite noch einmal offengelegt“, beschreibt Ibo
Teuber, Partner im Bereich Health Care bei Deloitte. „Ein wesentlicher
Schlüssel, um diese Lücke zu schließen, ist eine breite Anwendung digitaler
Technologien.“

Paradigmenwechsel in der Versorgung

In der künftigen Versorgungswelt rückt der Patient in den Mittelpunkt:
Diagnosen und Behandlungsentscheidungen werden von Kliniken und Behandlern auf
einer prädiktiven, präventiven, personalisierten und partizipativen Medizin
basieren. Dieser patientenzentrierte Ansatz verspricht viele Chancen: von
Produktivitäts- und Kostensteigerungen bis hin zu einer effizienteren
Bedarfsprognose, Bestandsverwaltung, Logistikoptimierung und Personalplanung.
Ein zentraler Baustein in dieser Transformation wird die im Juli 2021
verpflichtend einzuführende elektronische Patientenakte sein.

„Ab diesem Jahr können Patienten mit der elektronischen Patientenakte ihre
Daten mit ihrem Behandler selbstbestimmt teilen und eine digitale
Informationsbasis schaffen“, ergänzt Ibo Teuber. „Eine weitere wichtige
Entwicklung wird das Verschreiben von digitalen Gesundheitsapplikationen sein.
Angebote für einen gesünderen Lebensstil, primäre und sekundäre Prävention
sowie Früherkennung können direkt vom Behandelnden verschrieben und von den
Krankenversicherungen vergütet werden. Vor allem die sektoren-, technologie-
und fachbereichsübergreifende Interoperabilität aller Daten wird in Zukunft
komplett neue medizinische Standards setzen.“ Für die Ausbreitung einer
integrierten und vernetzten Versorgung werden das Internet of Medical Things
(IoMT) sowie Technologien im KI-, Nano- und Quantencomputing-Bereich in
Kombination mit 5G eine zentrale Rolle spielen.

Vom traditionellen Versorger zum innovativen Marktführer

Ein weiteres Zukunftsbild der Studie: Bis 2025 werden sich internationale
Tech-Giganten im Gesundheitsmarkt weiter etablieren und mit ihrem digitalen
Know-how einen direkten Zugang zu Patienten verschaffen. Ihr Ziel ist es, ein
„nahtloses“ Patientenerlebnis mit radikal interoperablen Daten und offenen,
aber sicheren Plattformen zu schaffen.

„Neue Player im Ökosystem werden die Grenzen im Gesundheitssektor zunehmend
verschwimmen lassen. Vor allem Krankenhäuer müssen sich jetzt entscheiden, wo
sie zukünftig stehen wollen“, betont Alexander Morton, Partner bei Deloitte.
„Bereits 2019 hatten fast 29 Prozent der Kliniken in Deutschland einen
Jahresverlust zu verzeichnen. Seit dem Ausbruch von COVID-19 sind die
Auslastungen in vielen Krankenhäusern deutlich zurückgegangen. Zwar hat der im
Zuge der Pandemie aufgespannte Rettungsschirm den Strukturwandel zunächst
aufgehalten, allerdings werden viele Krankenhäuser 2021 nicht das Erlösniveau
von 2019 erreichen. Sie müssen sich und ihre Geschäftsmodelle neu erfinden, um
weiterhin erfolgreich zu bestehen.“

Krankenhäuser in Zugzwang

Die Entstehung neuer Versorgungsmodelle sowie der Rückgang der klassischen
stationären Versorgung setzt ambulante und stationäre Gesundheitsanbieter unter
Druck: „Auf Basis unseres Future of Health-Prognosemodells gehen wir davon aus,
dass in den kommenden Jahren von einem durchschnittlichen jährlichen Verlust
von ca. einem Prozent der stationären Patientenzahlen ausgegangen werden muss.
2025 wäre so mit rund 19 Millionen stationären Fällen zu rechnen, das heißt
einem Rückgang um fünf Prozent bzw. ca. 920.000 Fällen im Vergleich zu 2019“,
resümiert Alexander Morton. „Der Rückgang des konventionellen stationären
Leistungsgeschehens und der Investitionsdruck in neue Technologien,
Strukturvorgaben und Fachkräfte stellen Krankenhäuser vor große
Herausforderungen.“

Neue Finanzierungs- und Vergütungsmodelle pushen Transformation

Um fehlende Investitionsmöglichkeiten und Personalmangel im Gesundheitssektor
zu kompensieren, werden viele Versorger in der Transformation auch von
staatlichen finanziellen Mitteln abhängig sein. So schafft das Anfang des
Jahres in Kraft getretene Krankenhauszukunftsgesetz neue Voraussetzungen im
Gesundheitssektor: Die finanziellen Mittel von Bund und Ländern ermöglichen
Investitionen für moderne Notfallkapazitäten sowie Maßnahmen zur
Digitalisierung und zur Verbesserung der IT-Sicherheit.

Auch neue Vergütungssysteme werden laut Deloitte-Prognose im Jahr 2025 zur
Verfügung stehen müssen, um digitale Gesundheitsangebote erfolgsabhängig
abrechnen zu können. Vor allem datengesteuerte Finanzierungsmodelle treiben die
Innovation im gesamten Gesundheitsökosystem voran. Diese werden flexibel und
ergebnisorientiert gestaltet sein, um auch Telemedizin und digitale
Therapiemöglichkeiten pro Patientennutzung vergüten zu können – eine wichtige
Entwicklung für die Wertschöpfungskette im gesamten Ökosystem.

Die Studie „LSHC Predictions 2025“ finden Sie hier zum Download. Dort sind
weitere Zukunftsprognosen sowie konkrete Anwendungsbeispiele aufgeführt.
Weitere Informationen zur Studie „Krankenhaus der Zukunft“ und zum Future of
Health-Prognosemodell von Deloitte erhalten Sie hier.

Quelle: Deloitte, 01.06.2021

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