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OP-Barometer 2021: Was macht Corona mit Pflegekräften im OP?

OP-Barometer 2021: Was macht Corona mit Pflegekräften im OP? (Frankfurt UAS).



Frankfurt UAS stellt Ergebnisse der bundesweiten Befragung zur Arbeitssituation in der OP-Pflege vor. Durch die Corona-Pandemie sei der Krankenstand in der OP-Pflege deutlich gestiegen. Dennoch gaben Führungskräfte dieses Bereichs in der Befragung, die zwischen Februar
und Mitte April 2021 durchgeführt wurde, an, dass sie die Krise weitestgehend gut überstanden hätten und sowohl fachlich als auch strukturell gut auf die Bewältigung der dritten Welle vorbereitet gewesen
seien. Dies sind drei zentrale Aussagen des OP-Barometers 2021. Die bundesweite
Befragung, die bereits zum achten Mal stattfand, gilt – mit in diesem Durchgang
140 befragten OP-Abteilungen – als größte dieser Art in Deutschland.
Durchgeführt wird sie alle zwei Jahre vom Zentrum für Gesundheitswirtschaft und
-recht (ZGWR) an der Frankfurt University of Applied Sciences (Frankfurt UAS),
2021 erstmals in Kooperation mit der Oberender AG. Wurden in den vorherigen
OP-Barometern alle OP- und Anästhesie-Pflegekräfte im OP-Bereich befragt, so
richtete sich die Befragung aus aktuellem Anlass ausschließlich an
Führungskräfte.

Rund 8 bis 10 % der relevanten Krankenhäuser, die über eine OP-Abteilung
verfügen, haben an der Befragung teilgenommen. 37 % der Befragten fungierten
als Leitungen in der OP-Pflege, 24 % in der Anästhesie-Pflege und 39 % als
Gesamtleitungen. Während über 90 % der Befragten angaben, die erste
Corona-Welle mit ihren Mitarbeitenden gut überstanden zu haben und auch hoch
motiviert waren, ist dieser Wert im Verlauf der Krise auf etwas über 60 %
gesunken. Ausschlaggebend hierfür dürfte die Angst um die eigene Gesundheit
(bei mehr als 43 %), ein von 20,5 % der Befragten prognostizierter erhöhter
Krankenstand sowie eine geschätzte Kündigungsquote von ca. 13 % sein. „Diese
Zahlen gewinnen im Vergleich zum OP-Barometer 2019 zusätzlich an Bedeutung: Vor
der Corona-Pandemie gaben bereits mehr als 63 % einen hohen Krankenstand an und
46 % beklagten eine große Fluktuation bei OP-Pflegekräften,“ betont
Gesundheitsökonom Prof. Thomas Busse, Professor für Pflegemanagement sowie
Geschäftsführender Direktor des ZGWR.

6,6 % der Befragten gaben an, dass sich Mitarbeitende ihrer Einrichtung mit dem
Coronavirus infiziert hatten. Ob dies direkt am Arbeitsplatz oder in einem
anderen Umfeld passiert sei, konnte durch die Befragung nicht erhoben werden.
„Erfreulich scheint, dass die Corona-Krise den berufsgruppenspezifischen
Zusammenhalt bei mehr als 55 % der befragten Pflegekräfte gestärkt hat“, so
Busse. Auch erwarten 51,6 % bessere Arbeitsbedingungen nach der Corona-Krise,
74,5 % zudem einen finanziellen Bonus für ihr Engagement. „Ein ‚Weiter so‘ wird
und darf es nach der Corona-Krise auch in dem so wichtigen Pflegebereich nicht
geben,“ mahnt Busse und fordert grundlegende Verbesserungen der
Arbeitsbedingungen von Pflegekräften in den OP-Bereichen ein. „Mit einmaligen
Bonus-Zahlungen ist es nicht getan,“ sind sich die Initiatoren der Studie
einig.

80,3 % der Teilnehmenden gaben zudem an, dass in ihrer Einrichtung während der
ersten Corona-Welle elektive Operationen, also Eingriffe, die nicht dringend
notwendig sind, abgesagt wurden – im Vergleich hierzu habe sich die Situation
im Verlauf der Pandemie verbessert: Zum Zeitpunkt der Befragung gaben 63,9 %
der Teilnehmenden an, dass elektive Operationen wieder wie gewohnt stattfinden
können. Die befragten Führungskräfte gaben außerdem an, dass sie sowohl
fachlich (84,4 %) als auch strukturell (75,4 %) auf die Bewältigung der dritten
Welle vorbereitet gewesen seien.

Bei Fragen und für Hintergrundinformationen zum OP-Barometer 2021 sowie für
Interviews und Statements rund um das Thema steht Prof. Busse gerne zur
Verfügung. Die Ergebnisse früherer OP-Barometer können unter
www.frankfurt-university.de/op-barometer abgerufen werden.

Zur Person:
Prof. Thomas Busse ist seit 2001 Professor für Pflegemanagement an der
Frankfurt UAS. Der Gesundheitsökonom leitet den Master-Studiengang Pflege- und
Gesundheitsmanagement am Fachbereich Soziale Arbeit und Gesundheit der
Frankfurt UAS und ist Direktor des Zentrums für Gesundheitswirtschaft und
-recht (ZGWR) der Hochschule.

Zentrum für Gesundheitswirtschaft und -recht (ZGWR)
Das Zentrum für Gesundheitswirtschaft und -recht (ZGWR) bündelt die Kompetenzen
der Frankfurt University of Applied Sciences auf den Gebieten
Gesundheitswirtschaft, Gesundheitsökonomie und Gesundheitsrecht und dient als
Plattform für die interdisziplinäre, fachbereichsübergreifende Kooperation. Das
wissenschaftliche Zentrum wurde 2009 im Zusammenwirken der Fachbereiche
Wirtschaft und Recht sowie Soziale Arbeit und Gesundheit gegründet.

Quelle: Frankfurt UAS, 24.06.2021

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