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Stationsäquivalente Behandlung in psychiatrischen Kliniken: Gewünscht, herausfordernd, machbar

Stationsäquivalente Behandlung in psychiatrischen Kliniken: Gewünscht, herausfordernd, machbar (Pressemitteilung).



Die stationsäquivalente Behandlung (StäB) ermöglicht es psychiatrischen Kliniken seit 2018, Patientinnen und Patienten auch zu Hause zu behandeln. Obwohl beide Seiten vom Nutzen der Therapie im häuslichen Umfeld überzeugt sind, gibt es bisher nur in wenigen Einrichtungen
entsprechende Teams, die diese Aufgabe übernehmen. Eine Umfrage in der Fachzeitschrift „Psychiatrische Praxis“ (Georg Thieme Verlag, Stuttgart 2021) widmet sich deshalb der Frage, wo
die Schwierigkeiten liegen und ob sich bereits erste Standards ableiten lassen.
Demnach kann der Aufbau auf bestehenden Klinikstrukturen die Umsetzung
erleichtern. Eine der wesentlichen Herausforderungen stellen hingegen der
Organisationsaufwand und der Fachärztemangel dar.

Die Grundlagen für die StäB wurden im „Gesetz zur Weiterentwicklung der
Versorgung und der Vergütung für psychiatrische und psychosomatische
Leistungen“ (PsychVVG) gelegt. Es ermöglicht den Kliniken, Patientinnen und
Patienten über mobile, ärztlich geleitete, multiprofessionelle Teams im
privaten Umfeld zu behandeln. Bei Inkrafttreten des Gesetzes 2018 begrüßten
viele Einrichtungen die neue Versorgungsmöglichkeit: 38 Prozent der
psychiatrischen Kliniken gaben bei einer Umfrage des Sachverständigenrats zur
Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen an, die StäB einführen zu
wollen. Weitere 40 Prozent waren noch unschlüssig. Um mehr über mögliche Hürden
und Lösungsansätze bei der Umsetzung zu erfahren, hat Melanie Gottlob vom
Zentrum für Psychiatrie (ZfP) Südwürttemberg gemeinsam mit weiteren
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern acht Kliniken befragt. Alle
teilnehmenden Einrichtungen hatten früh mit der StäB begonnen und entsprechend
Erfahrung gesammelt.

Die ausgewählten Versorgungseinrichtungen hatten in den ersten zehn Monaten des
Jahres 2019 bereits 658 Patientinnen und Patienten stationsäquivalent
behandelt. Den Weg zu den Betroffenen legten die Teams meist mit dem Auto, in
Großstädten wie Berlin und München aber auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln
oder dem Fahrrad zurück. Die Therapiesitzungen dauerten zwischen 45 und 77
Minuten. Meist besuchten sie die Patientinnen und Patienten zu Hause, aber auch
in ihrer Umgebung oder ihrem Wohnumfeld. So konnte beispielsweise eine Busfahrt
oder ein Supermarktbesuch mit einem Angstpatienten Teil der Behandlung sein.
Einige Kliniken luden die Betroffenen auch für einzelne Angebote wie
Sporttherapie oder zur Diagnostik in die Klinik ein. Die StäB war in keiner der
Kliniken auf bestimmte Erkrankungen beschränkt.

Die meisten Einrichtungen betreuten etwa zehn Patientinnen und Patienten
gleichzeitig. Dies ist nach Ansicht von Gottlob, die als Projektkoordinatorin
die Einführung der StäB im ZfP Südwürttemberg begleitet hat, eine Mindestgröße,
um organisatorische Reibungsverluste zu reduzieren und die Behandlung effizient
zu gestalten. Sowohl die Behandelten als auch die Behandelnden bewerteten die
StäB überwiegend positiv. Die Betroffenen begrüßten diese Behandlungsform vor
allem als Möglichkeit, im gewohnten Umfeld zu bleiben. Der Kontakt zu den
Therapeutinnen und Therapeuten wurde als intensiv beschrieben. Als Nachteil
wurde ein häufiger Wechsel der Betreuungspersonen genannt. Auch die
Behandlungsteams beurteilten die Arbeit und den engeren Kontakt mit den
Betroffenen als positiv, wenn auch manchmal als stressig.

Als Hürden für die Umsetzung nannten die Kliniken unter anderem den
Organisations- und Koordinationsaufwand, aber auch rechtliche und finanzielle
Unklarheiten. Zu berücksichtigen sei jedoch, dass sich das Angebot noch in
Entwicklung befindet. Nach Erfahrung von Gottlob und ihren Co-Autorinnen -und
Autoren gibt es bei den Krankenkassen in einigen Bundesländern noch eine
kritische bis abwehrende Haltung zur StäB. Den teilnehmenden Kliniken ist es
allerdings bis auf eine Einrichtung gelungen, die Vergütungsverhandlungen mit
den Kassen abzuschließen. Insgesamt seien weitere Erfahrungen und Erkenntnisse
erforderlich, so die Wissenschaftler*innen. Im Rahmen der bundesweiten vom
Innovationsfonds des gemeinsamen Bundesausschusses geförderten AKtiV-Studie
wird derzeit eine erste umfassende Evaluation durchgeführt.

M. Gottlob et al.:
Stationsäquivalente Behandlung – Wie geht das?
Umsetzungsstrategien aus acht psychiatrischen Fachkliniken und -abteilungen in
Deutschland Psychiatrische Praxis 2021; online erschienen am 20.5.2021

Quelle: Pressemitteilung, 29.06.2021

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