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Sterbefallzahlen im September 2021 10 % über dem mittleren Wert der Vorjahre

Sterbefallzahlen im September 2021 10 % über dem mittleren Wert der Vorjahre (Destatis).



Nach einer Hochrechnung des Statistischen Bundesamtes (Destatis) sind im September 2021 in Deutschland 77 612 Menschen gestorben. Diese Zahl liegt 10 % über dem mittleren Wert (Median) der Jahre 2017 bis 2020 für diesen Monat (+7 247 Fälle). Dies geht aus einer Sonderauswertung der vorläufigen
Sterbefallzahlen hervor. Durch ein Hochrechnungsverfahren unvollständiger
Meldungen können die ersten Sterbefallzahlen für Deutschland nach etwa einer
Woche veröffentlicht werden. In der 39. Kalenderwoche (vom 27. September bis 3.
Oktober) lagen die Zahlen 6 % über dem mittleren Wert der Vorjahre.
[...]

Ein Vergleich der gesamten Sterbefälle mit der Zahl der beim Robert
Koch-Institut (RKI) gemeldeten COVID-19-Todesfälle nach Sterbedatum ist derzeit
bis einschließlich der 37. Kalenderwoche 2021 (13. bis 19. September) möglich.
In dieser Woche gab es laut RKI 375 COVID-19-Todesfälle. Das waren 77 Fälle
mehr als in der Vorwoche. Die Zahlen steigen seit Anfang August an. Die erhöhte
Gesamtsterblichkeit seit der 36. Kalenderwoche erklären sie jedoch nicht.
[...]

Auf Länderebene lassen sich die Sterbefallzahlen derzeit bis einschließlich der
36. Kalenderwoche (06. bis 12. September 2021) abbilden. In dieser Woche lagen
sie in allen 16 Bundesländern über dem jeweiligen mittleren Wert der Vorjahre.
Die 6 Länder mit den größten Abständen nach oben waren das Saarland (+20 % oder
46 Fälle), Bayern (+19 % oder 433 Fälle), Mecklenburg -Vorpommern (+19 % oder
69 Fälle), Brandenburg (+18 % oder 103 Fälle), Nordrhein-Westfalen (18 % oder
647 Fälle) und Niedersachsen (+18 % oder 290 Fälle). Am geringsten war die
Differenz in Sachsen (+ 4 % oder 35 Fälle).

Eine grafische Übersicht zur Entwicklung der Sterbefallzahlen für alle
Bundesländer ist hier verfügbar.

Erhöhung der Sterbefallzahlen in der 36. Kalenderwoche auch in anderen
europäischen Ländern

Das EuroMOMO-Netzwerk zur Beobachtung von Sterblichkeitsentwicklungen ordnet
Befunde zur Übersterblichkeit auf Basis einer eigenen Hochrechnung
unvollständiger Meldungen und eines eigenen Übersterblichkeitskonzepts
europaweit vergleichend ein. Im September wird bei dieser Erhebung insbesondere
für Kalenderwoche 36 in vielen europäischen Ländern eine niedrige oder moderate
Übersterblichkeit („low excess“ oder „moderate excess“) festgestellt. Auch in
Deutschland war die Abweichung zum mittleren Wert der Vorjahre in dieser Woche
am deutlichsten (+ 15 % oder 2 464 Fälle) – bei EuroMOMO entspricht diese
Abweichung einer niedrigen Übersterblichkeit.

Methodische Hinweise zu den Sterbefallzahlen für Deutschland:

Grundlage der Sonderauswertung für das Jahr 2021 sind erste vorläufige Daten
(Rohdaten). Dabei handelt es sich zunächst um eine reine Fallzahlauszählung der
eingegangenen Sterbefallmeldungen aus den Standesämtern ohne die übliche
Plausibilisierung und Vollständigkeitskontrolle der Daten. Durch gesetzliche
Regelungen zur Meldung von Sterbefällen beim Standesamt und Unterschiede im
Meldeverhalten der Standesämter an die amtliche Statistik sind diese Daten noch
unvollständig.

Aufgrund der hohen Relevanz aktueller Sterbefallzahlen in der Corona-Pandemie
hat das Statistische Bundesamt ein Schätzmodell zur Hochrechnung der
unvollständigen Daten entwickelt. Mit diesem Modell lassen sich bundesweite
Sterbefallzahlen bereits nach etwa einer Woche bereitstellen. Dabei werden die
Sterbefallzahlen der letzten neun dargestellten Wochen auf Basis der bislang
eingegangenen Meldungen aus den Standesämtern hochgerechnet. Die Zahlen können
deshalb zu einem späteren Zeitpunkt geringfügig höher oder geringfügig
niedriger sein. Die Schätzung basiert auf in der Vergangenheit beobachteten
Mustern im Meldeverzug, die sich regional zum Teil deutlich unterscheiden.
Miteinander vergleichbare Ergebnisse für die Bundesländer liegen deshalb erst
nach etwa vier Wochen vor. Die Sonderauswertung wird wöchentlich auf der
Themenseite „Sterbefälle und Lebenserwartung“ aktualisiert. Neue Ergebnisse
stehen jeden Dienstag zur Verfügung.

Anhand der vorläufigen Sterbefallzahlen lassen sich Phasen der
Übersterblichkeit im Laufe eines Jahres identifizieren. So werden direkte und
indirekte Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf die Sterbefallzahlen zeitnah
sichtbar. Hierfür wird ein Vergleich zu einem mittleren Wert (Median) mehrerer
Vorjahre herangezogen, um das unterschiedliche Ausmaß von saisonal
wiederkehrenden Effekten (z. B. durch Grippe- oder Hitzewellen) zu
berücksichtigen. Der Effekt der steigenden Lebenserwartung und des steigenden
Anteils älterer Menschen auf die zu erwartende Zahl an Sterbefällen kann in
diesen Vergleich nicht einberechnet werden. Der Median wird für den Vergleich
mit den Vorjahren seit Berichtsmonat Juli 2021 verwendet. Zuvor waren die
aktuellen Sterbefallzahlen mit dem arithmetischen Mittel der Vorjahre
verglichen worden. Der Median hat gegenüber dem arithmetischen Mittel den
Vorteil, weniger anfällig gegenüber einmaligen Sonderentwicklungen und
Ausreißern zu sein. Ansonsten würde die zweite Corona-Welle ab Oktober 2020 das
Durchschnittsniveau so weit anheben, dass man die aktuellen Werte nicht mit
einer „normalen“ Sterblichkeit, sondern mit einer durch außergewöhnliche
Effekte überhöhten Sterblichkeit vergleichen würde. Der Rückgriff auf den
Median ermöglicht in diesem Zusammenhang eine sinnvollere Einordnung des
weiteren Jahresverlaufes. Weitere Informationen zur Berechnung und Verwendung
des Medians enthält die Pressemitteilung vom 10.08.2021

Ab März 2020 lassen sich die Zahlen nur vor dem Hintergrund der Maßnahmen zur
Eindämmung der Corona-Pandemie interpretieren. Neben der Vermeidung von
COVID-19-Todesfällen können die Maßnahmen und Verhaltensänderungen auch dafür
gesorgt haben, dass weniger Sterbefälle durch andere Infektionskrankheiten wie
beispielsweise die Grippe verursacht werden, was sich ebenfalls auf den
Vergleich mit Vorjahren auswirkt. Rückgänge oder Anstiege bei anderen
Todesursachen können ebenfalls einen Effekt auf die gesamten Sterbefallzahlen
haben. Über die Häufigkeit einzelner Todesursachen können die Sterbefallzahlen
jedoch keine Auskunft geben.

Für die abschließende Einordnung der Sterblichkeitsentwicklung werden die
Sterbefälle noch ins tatsächliche Verhältnis zur Bevölkerung gesetzt, um
beispielsweise auch den Alterungsprozess der Bevölkerung einzubeziehen. Die
dafür erforderlichen endgültigen Ergebnisse inklusive aller Nachmeldungen
liegen turnusgemäß zur Mitte des jeweiligen Folgejahres vor. Informationen zu
derartigen Ergebnissen für das Kalenderjahr 2020 bietet die Pressemitteilung
vom 09.07.2021.

Die vorläufigen Sterbefallzahlen beziehen sich auf den Sterbetag, nicht auf das
Meldedatum. Da die gemeldeten COVID-19-Todesfälle vom RKI nach Sterbedatum
derzeit bis zur 37. Kalenderwoche 2021 veröffentlicht werden, ist ein
zeitlicher Vergleich mit den vorläufigen Gesamtsterbefallzahlen aktuell bis zu
dieser Woche möglich. Fälle, für die keine oder unplausible Angaben zum
Sterbedatum übermittelt wurden, sind nicht enthalten. Diese Ergebnisse sind
noch nicht für den Meldeverzug korrigiert und werden sich voraussichtlich durch
Nachmeldungen noch weiter erhöhen. Weitere Hintergrundinformationen zu diesen
Daten gibt es im Internetangebot des RKI.

Quelle: Destatis, 12.10.2021

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