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Umverteilung von Pflegekräften gefährdet geriatriespezifische Versorgung im Krankenhaus

Umverteilung von Pflegekräften gefährdet geriatriespezifische Versorgung im Krankenhaus (Bundesverband Geriatrie).



Nachdem der Gesetzgeber in den Krankenhäusern für weitere Indikationsbereiche Pflegepersonaluntergrenzen eingeführt hat, kommt es in einzelnen Kliniken zu Umverteilungen von Fachkräften nach rein wirtschaftlichen Erwägungen. Mit dem Gesetz zur Modernisierung der epidemiologischen Überwachung übertragbarer
Krankheiten wurden für weitere pflegesensitive Indikationsbereiche in den Krankenhäusern Personaluntergrenzen eingeführt. Dies hat nach Auffassung des Bundesverbandes Geriatrie zur Folge, dass die daraus
resultierende Umverteilung vermehrt nach rein wirtschaftlichen Erwägungen
erfolgt. „Das heißt, dass Leistungsbereiche mit einem hohen wirtschaftlichen
Benefit Pflegepersonal zu Lasten von Versorgungsbereichen erhalten, die
wirtschaftlich keine vergleichbare Vergütung erbringen“, erläutert
Geschäftsführer Dirk van den Heuvel. „Versorgungsbedarfe oder
versorgungspolitische Aspekte spielen dabei keine oder nur eine stark
untergeordnete Rolle.“

Notwendige Pflegekapazitäten absichern

Der Verband begrüßt die Intention, die unmittelbare Versorgung der Patientinnen
und Patienten durch die gesetzliche Verankerung notwendiger Pflegekapazitäten
abzusichern, und unterstützt dieses Ziel vollumfänglich. Der Mehrbedarf in den
Krankenhäusern kann jedoch aktuell nicht über den Arbeitsmarkt gedeckt werden.
Damit lassen sich die gesetzlichen Vorgaben in der Praxis häufig nur durch
Personalverschiebungen zu Lasten anderer Fachbereiche einhalten.

„Für den Bereich der Geriatrie zeichnet sich durch diesen Effekt eine
unmittelbare Versorgungsrelevanz ab“, sagt der Vorstandsvorsitzende des
Bundesverbandes Geriatrie, Dr. Michael Musolf. „Wir bekommen aus verschiedenen
Regionen die Rückmeldung, dass es zu einer Stilllegung von zum Teil mehr als 50
Prozent der Bettenkapazitäten kommt“, führt er weiter aus. Damit sei ein Umfang
der Umverteilung erreicht, der die fachspezifische Versorgung der betagten und
hochbetagten Patienten in weiten Regionen akut gefährde.

… aber nicht auf Kosten einzelner pflegeintensiver Fachbereiche

Dieser Prozess setze zudem zu einer Zeit ein, in der coronabedingt wieder
vermehrt Patientinnen und Patienten dieser hoch gefährdeten Altersgruppe in den
Kliniken behandelt werden müssten. Aufgrund der unmittelbaren, erheblichen
Auswirkungen auf die derzeitigen Versorgungsstrukturen der Altermedizin sieht
der Bundesverband Geriatrie kurzfristigen Handlungsbedarf des
Bundesministeriums für Gesundheit.

Dr. Musolf mahnt an: „Es muss sichergestellt werden, dass bei der
krankenhausinternen Verteilung der Pflegekräfte die Versorgungsbedarfe einer
Region – und somit alle Fachbereiche eines Krankenhauses – ausreichend
berücksichtigt werden. Anderenfalls wird in den nächsten Wochen die
geriatriespezifische Versorgung im Krankenhaus nicht mehr flächendeckend zur
Verfügung stehen.“

Quelle: Bundesverband Geriatrie, 29.11.2021

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