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Tarifangebot für Ärztinnen und Ärzte in kommunalen Krankenhäusern geht an die Grenze des Machbaren

Tarifangebot für Ärztinnen und Ärzte in kommunalen Krankenhäusern geht an die Grenze des Machbaren (Klinikverbund Hessen).



Der Klinikverbund Hessen e. V. unterstützt das Angebot des VKA, sieht dadurch jedoch die Krankenhäuser vor erheblichen zusätzlichen Belastungen. In dem nun vorgelegten Angebot an die Ärztinnen und Ärzte in den kommunalen Krankenhäusern hat der Verband der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) nach Ansicht
des Klinikverbunds Hessen alle Möglichkeiten der Kliniken ausgeschöpft, um für die Beschäftigten eine attraktive Tarifverbesserung zu vereinbaren. „Mit
dem Angebot ist der VKA an die Grenze des Machbaren gegangen – mehr können wir
schlicht nicht finanzieren“, stellt Clemens Maurer, Vorstandvorsitzender des
Klinikverbunds Hessen fest. Es sei nachvollziehbar, dass die in den kommunalen
Krankenhäusern beschäftigten Ärztinnen und Ärzte die Belastungen durch die
Pandemie honoriert und insgesamt spürbare Verbesserungen der Vergütung und
Arbeitsbedingungen haben wollten. Gleichzeitig müsse jedoch auch der Marburger
Bund als Verhandlungspartner sehen, dass aufgrund der unzureichenden
Krankenhausfinanzierung und der zusätzlichen finanziellen Belastungen durch die
Pandemie kein Spielraum für die Krankenhäuser bestehe und das jetzige Angebot
bereits an die Belastungsgrenze vieler Kliniken gehe.

„Den auf den Fallpauschalenleistungen beruhenden Budgets der Krankenhäuser sind
enge Grenzen gesetzt, eine Tariferhöhung für den ärztlichen Dienst oder gar
zusätzliche ärztliche Stellen aufgrund von Begrenzungen der Anzahl von
Bereitschaftsdiensten sind darin nicht vorgesehen“, erläutert Reinhard
Schaffert, Geschäftsführer des Klinikverbunds Hessen und Experte für
Krankenhausfinanzierung. Der Klinikverbund Hessen sei gerne bereit, gemeinsam
mit dem Marburger Bund politisch für eine Anpassung der Krankenhausfinanzierung
einzutreten. Aktuell könnten Tariferhöhungen jedoch nur durch entsprechende
Einsparungen finanziert werden, was die Leistungsfähigkeit des Krankenhauses
insgesamt gefährde.

Die angebotene Einmalzahlung im März 2022 belaste zudem die sowieso schwierige
Liquiditätslage der Krankenhäuser. „Die Kliniken müssen in vielen Bereichen
vorhandene und meist steigende Kosten vorfinanzieren, das Geld dafür fließt zum
Teil erst Jahre später“, erklärt Schaffert. So gebe es in Hessen bisher kaum
Budgetabschlüsse für das Jahr 2020, weil die Verhandlungen durch die
Krankenkassen immer wieder hinausgezögert und erschwert würden. Dies beträfe
auch das Pflegebudget, für das die Kliniken eine viel zu niedrige
Abschlagszahlung erhielten, obwohl eigentlich die Pflegepersonalkosten damit
voll finanziert werden sollten.

Der Klinikverbund Hessen fordere daher den Marburger Bund auf, das Angebot des
VKA anzunehmen. „Es gibt einfach keinen weiteren Spielraum und niemand kann
wollen, dass wir aufgrund der Tarifentwicklung noch mehr Leistungen
zurückfahren müssen, um Kosten zu sparen, denn das würde sich dann auch auf die
ärztlichen Beschäftigten auswirken“, gibt Schaffert zu bedenken.

Quelle: Klinikverbund Hessen, 17.12.2021

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