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Investitionsstau bremst Klimaschutz im Krankenhaus

Investitionsstau bremst Klimaschutz im Krankenhaus (KKVD).



Heute stellt das von der Bundesregierung geförderte Projekt KLIK Green seine Ergebnisse vor. 245 Krankenhäuser und Reha-Kliniken, davon 48 in katholischer Trägerschaft, haben an dem Programm zur Ausbildung von Klima-Managerinnen und -Managern, die konkrete Klimaschutzziele im Krankenhaus planen und
umsetzen, teilgenommen. Große Potenziale, klimaschädliche Emissionen zu reduzieren. Bernadette Rümmelin, Geschäftsführerin des Katholischen Krankenhausverbands Deutschlands (kkvd): „Wirksamer Klimaschutz ist eine der größten
Herausforderungen unserer Zeit. Die Bewahrung der Schöpfung und
generationengerechtes Handeln sind für die katholischen Kliniken zudem Ausdruck
ihrer christlichen Werte. Krankenhäuser, die jeden Tag rund um die Uhr die
Gesundheitsversorgung sicherstellen, haben dadurch einen hohen Energie- und
Ressourcenbedarf. Gleichzeitig bestehen große Potenziale, klimaschädliche
Emissionen zu reduzieren, unter anderem bei der Logistik, der Beschaffung und
Entsorgung sowie bei der Verpflegung. Konkrete Maßnahmen können beispielsweise
das Recycling von Narkosegasen, weniger Fleischgerichte auf dem Speiseplan und
mehr Fahrradparkplätze auf dem Klinikgelände sein.“

Neben Aktivitäten mit keinem oder geringem Investitionsbedarf sind für viele
Klimaschutzmaßnahmen jedoch umfangreiche bauliche Anpassungen erforderlich,
etwa bei der Erneuerung von Heizungs- und Lüftungssystemen oder der Dämmung von
Fenstern und Fassaden.

Handlungsspielräume der Kliniken zusätzlich eingeschränkt

Rümmelin weiter: „Es ist bekannt, dass in den Krankenhäusern ein großer
Investitionsstau herrscht, da die Länder ihren Finanzierungspflichten für
Gebäude, Geräte und Neuinvestitionen nur unzureichend nachkommen. Das bremst
vielerorts Bemühungen um mehr Klimaschutz im Krankenhaus. Hinzu kommen aktuell
enorme Kostensteigerungen, die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie und
die ausstehende Reform der Klinikfinanzierung. Der Wille seitens der Kliniken
zu mehr Klimaschutz ist groß, doch dies alles engt die ohnehin geringen
Handlungsspielräume der Häuser zusätzlich ein. Ein erster, wenn auch nicht
ausreichender Schritt auf dem Weg zu einer klimaneutrale Krankenhauslandschaft
wäre daher, dass die Länder nun endlich ihren Investitionsverpflichtungen in
vollem Umfang nachkommen.“

Laut einer Bestandsaufnahme der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) betrug
der Investitionsbedarf in den Krankenhäusern für das Jahr 2020 bundesweit mehr
als 6 Milliarden Euro. Davon übernahmen die Länder mit rund 3 Milliarden Euro
im Jahr 2020 nur die Hälfte der Kosten.

Klimaneutrale Krankenhäuser nur mit zusätzlichen Förderprogrammen erreichbar

„Kostensteigerungen beispielsweise durch die Umstellung auf grünen Strom werden
im Fallpauschalen-System erst mit Zeitverzug abgebildet. Die Krankenhäuser
müssen dies daher für eine gewisse Zeit aus ihrer Substanz finanzieren. Hier
ist eine Regelung notwendig, die eine zeitnahe Refinanzierung solcher
Klimaschutzmaßnahmen ermöglicht. Zudem wird das Ziel von klimaneutralen
Krankenhäusern ähnlich wie bei der Digitalisierung nur mit zusätzlichen
Förderprogrammen erreichbar sein. Die Mittel dafür könnte der Bund zur
Verfügung stellen. Es ist wichtig, jetzt flächendeckend mit engagierten
Programmen in den Klimaschutz im Krankenhaus zu investieren. Das zeigen auch
längst erlebbare Klimaveränderungen wie häufiger auftretende Hitzewellen und
Starkregen. Investitionen für Maßnahmen zum Schutz vor Überhitzung der Räume
oder Hochwasser sind im derzeitigen System zur Krankenhausfinanzierung nicht
berücksichtigt“, so Bernadette Rümmelin abschließend.

Die Pressemitteilung als Download im PDF-Format

Mehr Informationen zum Projekt KLIK Green: www.klik-krankenhaus.de

Quelle: KKVD, 29.03.2022

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