Az. 23 S 63/21: Oberarzt darf Chefarzt bei Wahlleistung als gewillkürter Stellvertreter vertreten /> Bewertung nach § 137h SGB V: Stentretriever zur Behandlung des Vasospasmus zerebraler Arterien nach Subarachnoidalblutung />

Jeder Tag ist Tag der Pflege! mydrg.de





groups

Jeder Tag ist Tag der Pflege!

Pflegekräfte sind nach Ansicht des Klinikverbundes Hessen ein entscheidender Faktor für eine gute Gesundheits- und Krankenhausversorgung (Klinikverbund Hessen).



Für Reinhard Schaffert, Geschäftsführer des Klinikverbunds Hessen, ist nicht nur der 12. Mai, sondern jeder Tag ein "Tag der Pflege". "Qualifizierte und engagierte Pflegekräfte sind für die Gesundheits- und insbesondere die Krankenhausversorgung unabdingbar; sie versorgen die Patientinnen und Patienten an 24 Stunden, jeden Tag", meint Schaffert. So wichtig eine gute ärztliche und medizinische Versorgung im Krankenhaus sei, so bedeutend sei für die Genesung auch die pflegerische Versorgung und Krankenbeobachtung rund um die Uhr. Zudem
bleibe bei den Patientinnen und Patienten nach einem Krankenhausaufenthalt oft
vor allem die Qualität der Pflege im Gedächtnis. Deshalb seien die Pflegekräfte
und deren Arbeitsbedingungen ein zentraler Faktor für die Zukunft der
Gesundheitsversorgung.

Zwar habe das Statistische Bundesamt in den letzten 10 Jahren eine Steigerung
der Anzahl der Beschäftigten in der Krankenhauspflege um 18% festgestellt,
allerdings arbeiteten fast die Hälfte der Pflegekräfte in Teilzeit. "Der
Anstieg der Zahl der Menschen, die in der Pflege arbeiten ist erfreulich",
meint Schaffert, "wir müssen jedoch auch bedenken, dass 10% der Pflegekräfte im
Krankenhaus über 60 Jahre alt sind und in den nächsten Jahren in Rente gehen".

Die Zahl der jungen Menschen, die ihre Berufstätigkeit beginnen, nehme dagegen
– nicht nur bei den Pflegeberufen – in Zukunft weiter ab, so dass die durch
Renteneintritt entstehende Lücke nicht mehr geschlossen werden könne. Nach
Ansicht von Schaffert könne dem nur durch Veränderungen in den Strukturen
begegnet werden, und zwar sowohl beim Pflegeberuf und den damit verbundenen
Tätigkeiten als auch in der Gesundheitsversorgung insgesamt. "Die demografische
Entwicklung – das heißt die in den nächsten Jahren und Jahrzehnten auf uns
zukommende Abnahme der Menschen im Erwerbsalter – wird eine wesentliche
treibende Kraft für Veränderungen der Versorgungsstrukturen sein", ist
Schaffert überzeugt.

Um auch im Wettbewerb mit anderen Branchen um Berufseinsteiger bestehen zu
können, müsse die Tätigkeit in der Pflege attraktiver werden. "Das gilt sowohl
hinsichtlich der Arbeitsbedingungen, Arbeitsbelastung und Bezahlung, als auch
in Bezug auf eigenständige Ausübung der in Ausbildung und Studium vermittelten
qualifizierten Tätigkeiten sowie der Aufstiegs- und Karrieremöglichkeiten"
meint Schaffert.

Mit der Einführung des Pflegebudgets im Jahr 2020 habe der Gesetzgeber
beabsichtigt, die Pflege am Bett im Krankenhaus vollständig zu refinanzieren
und damit den Sparzwängen im Krankenhaus zu entziehen. Die Realität sehe jedoch
anders aus: "Die Verhandlungen mit den Krankenkassen über das Pflegebudget
werden verzögert und durch immer neue Infragestellungen so in die Länge
gezogen, dass viele Krankenhäuser noch immer kein Pflegebudget für das Jahr
2020 vereinbaren konnten und daher die Pflegepersonalkosten in zweistelliger
Millionenhöhe vorfinanzieren müssen", erläutert Schaffert.

Der Gesetzgeber habe in der Begründung zum Pflegepersonalstärkungsgesetz als
klares Ziel formuliert, die Arbeitsbedingungen in der Pflege durch die
vollständige Finanzierung der Kosten auch für mehr Personal, entlastende
Maßnahmen und bessere Vergütung zu verbessern. Die Krankenkassen versuchten
jedoch nach wie vor, die Kosten für das Pflegebudget zu drücken und
konterkarierten damit die gesetzgeberische Zielsetzung.

"Völlig entsetzt bin ich, wenn ich höre, dass mancherorts die Krankenkassen
sogar den nach Ablauf des Budgetjahres vorgesehenen Ausgleich mit den vom
Wirtschaftsprüfer testierten tatsächlichen Kosten verweigern und die Testate in
Zweifel ziehen", betont Schaffert. Daher fordere der Klinikverbund Hessen vom
Gesetzgeber eine Nachbesserung mit einer deutlichen Erhöhung des vorläufigen
Pflegeentgeltwertes, Maßnahmen zur Beschleunigung und Entbürokratisierung der
Budgetverhandlungen sowie der Klarstellung, dass nach Ablauf des Budgetjahres
die vom Wirtschaftsprüfer testierten Kosten ohne Wenn und Aber auszugleichen
sind.

"Die Menschen in der Pflege sind jeden Tag für uns da! Dies müssen wir auch für
die Zukunft sicherstellen und dafür brauchen wir zukunftsfähige Strukturen des
Berufs und der Versorgung sowie eine Finanzierung, die der Pflege gerecht
wird", so Schaffert, "Denn: Jeder Tag ist Tag der Pflege!"

Quelle: Klinikverbund Hessen, 12.05.2022

« Az. 23 S 63/21: Oberarzt darf Chefarzt bei Wahlleistung als gewillkürter Stellvertreter vertreten | Jeder Tag ist Tag der Pflege! | Bewertung nach § 137h SGB V: Stentretriever zur Behandlung des Vasospasmus zerebraler Arterien nach Subarachnoidalblutung »

Anzeige: ID GmbH
Anzeige