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Psychiatrie-Barometer 2022 mydrg.de





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Psychiatrie-Barometer 2022

Psychiatrie-Barometer 2022: Wirtschaftliche und personelle Situation der Psychiatrien weiterhin äußerst angespannt (DKG, PDF, 2 MB).



Die psychiatrischen und psychosomatischen Einrichtungen in Deutschland haben ihre wirtschaftliche Situation zur Jahreswende 2021/2022 mehrheitlich kritisch eingeschätzt. Nur 13 Prozent der Einrichtungs- und 21 Prozent der Stationspsychiatrien beurteilten ihre
wirtschaftliche Lage als gut, 44 bzw. 38 Prozent als unbefriedigend und 35 bzw. 48 Prozent ziehen eine gemischte Bilanz.
Für 2022 erwartet ein Drittel der Häuser eine weitere Verschlechterung, nur ein
Sechstel rechnet mit Verbesserungen. Die restlichen Häuser erwarten keine
Veränderungen. Das ist das Ergebnis des aktuellen Psychiatrie-Barometers des
Deutschen Krankenhausinstituts (DKI), einer jährlich durchgeführten
Repräsentativbefragung psychiatrischer und psychosomatischer Einrichtungen zu
aktuellen Themen in diesem Versorgungsbereich. „Die psychiatrischen Kliniken
waren während der Pandemiejahre weitgehend nicht unter dem
Corona-Rettungsschirm. Das allein hat ihnen schon wirtschaftlich zugesetzt. Mit
den aktuellen extremen Preissteigerungen stehen die Psychiatrien vor weiteren
großen Problemen, da sie ihre Zusatzkosten nicht einfach weitergeben können.
Die Politik muss hier umgehend handeln und den gerade nach Lockdowns und
Kontaktbeschränkungen dringend benötigten psychiatrischen und psychosomatischen
Kliniken wirtschaftliche Sicherheit geben, kurzfristig vor allem in Form eines
Inflationsausgleichs“, erklärt der Vorstandsvorsitzende der Deutschen
Krankenhausgesellschaft (DKG), Dr. Gerald Gaß.

Die Pandemiejahre haben aber auch viele Potentiale der Krankenhäuser sichtbar
gemacht, die verstärkt genutzt werden müssen. „Kliniken haben sich
flächendeckend zu regionalen Netzwerken zusammengeschlossen, um die Pandemie
besser und koordiniert bewältigen zu können. Dieses Prinzip hat sich bewährt.
Hinzu kommt, dass wir auch in der Psychiatrie die ambulanten Potentiale der
Kliniken viel besser nutzen müssen“, so Gaß. 72 Prozent der psychiatrischen und
psychosomatischen Einrichtungen sehen einen hohen oder sogar sehr hohen Bedarf
für den Ausbau ihrer ambulanten Leistungen.

Kritisch sehen viele psychiatrische und psychosomatische Kliniken auch die
Personalausstattung Psychiatrie und Psychosomatik-Richtlinie (PPP-RL), die
Mindestvorgaben des Gemeinsamen Bundesausschusses für das erforderliche
therapeutische Personal festlegt. In den ersten drei Quartalen 2021 konnten in
keiner Berufsgruppe die Mindestvorgaben der Richtlinie eingehalten werden.
Lediglich bei den Ärztinnen und Ärzten sowie den Psychologinnen und Psychologen
waren die Vorgaben mit 58 bzw. 71 Prozent in mehr als der Hälfte der
Krankenhäuser in jedem Quartal erfüllt. Die Vorgaben in der Pflege und bei den
Spezialtherapeutinnen und -therapeuten konnten nur 36 bzw. 40 Prozent der
Häuser erfüllen.

Haupthindernisse für die Umsetzung der PPP-RL bilden Stellenbesetzungsprobleme
und unzureichende Flexibilität in der Personalsteuerung durch die starren
Anrechnungsregeln von Fach- und Hilfskräften auf die Mindestvorgaben. Daneben
beklagen die Häuser vor allem gestiegenen Aufwand in der Personalsteuerung, der
Datenbeschaffung und der Dokumentation. Die Deutsche Krankenhausgesellschaft
mahnt in diesem Zusammenhang dringend Reformen an, um die Versorgung nicht zu
gefährden.

„Die Richtlinie muss grundsätzlich überarbeitet werden. Die Mindestvorgaben
müssen sich am Bedarf der Patientinnen und Patienten orientieren und
ausreichend flexibel sein. Nicht zuletzt die Corona-Pandemie stellt die
psychiatrischen Kliniken vor neue Herausforderungen. Wirtschaftlich bedingte
Schließungen und Kapazitätseinschränkungen können wir uns in der Psychiatrie
nicht leisten. Und wie im gesamten Krankenhausbetrieb muss auch der
Personalmangel in der Psychiatrie grundsätzlich angegangen werden“, erklärt
Gaß.

Die Ergebnisse des Psychiatrie-Barometers 2021/2022 beruhen auf einer Befragung
in den psychiatrischen und psychosomatischen Fachkrankenhäusern sowie den
Allgemeinkrankenhäusern mit psychiatrischen oder psychosomatischen
Fachabteilungen. Befragungszeitraum war Oktober 2021 bis Januar 2022, 368
Einrichtungen haben sich beteiligt. Das aktuelle Psychiatrie-Barometer finden
Sie unter
www.dkgev.de/service/publikationen-downloads/krankenhaus-barometer/.

Quelle: DKG, 14.07.2022

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