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Mit der Motorspirale den gesamten Dünndarm untersuchen und therapieren

Das Gemeinschaftskrankenhauses Bonn nutzt neu das Verfahren der motorisierten Spiralenteroskopie (Mediennachricht).



Die Innere-Abteilung des Gemeinschaftskrankenhauses Bonn verfügt jetzt als eine der ersten fünf in NRW über das hochmoderne Verfahren der motorisierten Spiralenteroskopie, welches eine schnellere und erfolgreichere Diagnostik sowie Therapie im gesamten Dünndarm ermöglicht. Denn die Motorspirale fädelt
den Dünndarm auf, sodass die vollständige Dünndarmschleimhaut beurteilt werden kann. Darüber hinaus sind Gewebeentnahmen oder Behandlungen, etwa eine Blutstillung oder die Entfernung von Polypen, möglich.

Patient:innen mit Verdacht auf eine Erkrankung des Dünndarms, insbesondere bei
Blutungen oder chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen, profitieren in der
Inneren-Abteilung des Gemeinschaftskrankenhauses Bonn (Chefarzt: Prof. Dr.
Franz Ludwig Dumoulin) von einem neuartigen Untersuchungsinstrument, das für
die Gastroenterologie angeschafft wurde: das motorisierte Spiralenteroskop
(PowerSpiral). „Die neue Technologie ermöglicht eine vollständige und deutlich
schnellere endoskopische Diagnostik des gesamten Dünndarms (Enteroskopie)“,
sagt Oberarzt Dr. Tobias Rodina.

Seit der Einführung der flexiblen Endoskopie des Gastrointestinaltraktes blieb
die Untersuchung des vier bis fünf Meter langen Dünndarms mühsam und technisch
herausfordernd. Insbesondere sein mittlerer Teil konnte weder von oben (durch
Magenspiegelung) noch von unten (durch Koloskopie) erreicht werden. Verfahren,
bei denen ein weiteres Vordringen in den Dünndarm mittels Einfach- oder
Doppelballontechnik möglich ist (bspw. bei der Ballon-Enteroskopie), sind
zeitaufwendig und belasten die Patient:innen durch eine lange Sedierungszeit.
Die seit 20 Jahren eingesetzte Videokapselendoskopie mittels einer Minikamera,
die man wie eine Tablette schluckt und die dann während ihrer Passage durch den
Dünndarm Bilder liefert, eignet sich zwar gut zur Diagnostik – etwa zur Suche
nach Blutungsquellen – bzw. zum Ausschluss einer krankhaften Veränderung,
ermöglicht aber keine Therapie.

Das neue System, bestehend aus einem flexiblen Videoendoskop mit integriertem
Elektromotor, dem Einweg-Übertubus mit weichen spiralförmigen Lamellen und der
Kontrolleinheit, mit der die Rotationsrichtung und -geschwindigkeit der Spirale
per Fußpedal gesteuert wird, erlaubt die vollständige Untersuchung des
Dünndarms, welcher dabei Stück für Stück aufgefädelt wird. Dr. Rodina: „Dabei
wird der Rotationswiderstand am Spiraltubus permanent vom System überwacht, um
die Gefahr einer Gewebsschädigung zu minimieren.“

Eine wichtige Anwendung ist jene zur Suche nach Blutungsquellen und deren
Therapie. Dünndarmblutungen können etwa durch Angiodysplasien (kleine Herde
oder Knötchen von Blutgefäßen) verursacht sein. Auch in der Diagnostik und
lokalen Therapie der chronisch-entzündlichen Darmerkrankung Morbus Crohn, die
auch ausschließlich im Dünndarm auftreten und gelegentlich narbige Engstellen
verursachen kann, wird das Verfahren eingesetzt. Außerdem gilt es,
Tumor-Erkrankungen aufzuspüren.

Dr. Rodina lobt die „stabile Arbeitsposition“, die ihm die motorisierte
Spiralenteroskopie verschafft, um Biopsien zu entnehmen, blutende Gefäße zu
klippen oder zu veröden, Polypen zu entfernen oder Engstellen aufzudehnen. So
habe diese neue Technik für die Patient:innen viele Vorteile: „Die motorisierte
Spiralenteroskopie erhöht die Eindringtiefe in den Dünndarm und verbessert
gleichzeitig die Patientensicherheit insbesondere durch eine kürzere
Untersuchungsdauer, ist also eine effektive und sichere Behandlung, und die
Erfolgsquote, den gesamten Dünndarm zu untersuchen oder das gewünschte Ziel zu
erreichen, ist deutlich höher als bei der Ballonenteroskopie.“

Einer Spiralendoskopie geht in der Regel eine endoskopische Diagnostik
(Magenspiegelung/Dickdarmspiegelung) sowie eine bildgebende Diagnostik (CT oder
MRT) oder Videokapselendoskopie voraus. Die Untersuchung wird entweder nach
Sedierung mit einem Injektionsnarkotikum durch den After vollzogen, oder oral
durch den Magen, wobei in der Regel eine Intubationsnarkose erforderlich ist.
Die Patient:innen bleiben nach der Untersuchung über Nacht stationär im
Krankenhaus.

Die Untersuchung bleibt in der Regel speziellen, den Dünndarm betreffenden,
Fragestellungen vorbehalten. Das motorisierte Spiralendoskop wird allerdings
auch erfolgreich bei technisch schwierigen Darmspiegelungen (Koloskopien)
eingesetzt.

Quelle: Mediennachricht, 04.08.2022

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