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AOK Bayern: Krankenhausreform durch Ampel-Koalition überfällig

AOK Bayern: Qualität als Kompass für Strukturentwicklung bei Krankenhäusern (AOK Bayern).



Eine umfassende Krankenhausreform hat der Verwaltungsrat der AOK Bayern angemahnt: „Es ist höchste Zeit: Die Ampel-Koalition in Berlin muss endlich die eichen für die Weiterentwicklung der Krankenhausstrukturen stellen“, sagte Frank Firsching, Vorsitzender des Verwaltungsrates der AOK Bayern, gestern bei
einer Veranstaltung der größten Krankenkasse im Freistaat. Als Kompass für
Versorgungsicherheit sieht Firsching die Qualität.

Umfrage: Qualität der Leistung entscheidet über die Krankenhauswahl
Wie wichtig den Menschen in Bayern die Qualität der Leistung bei der Wahl von
Krankenhäusern ist, zeigt eine aktuelle repräsentative Umfrage im Auftrag der
AOK Bayern. So ist für 97 Prozent der Befragten die Qualität das wichtigste
Kriterium. Knapp dahinter steht an zweiter Stelle die Spezialisierung des
Krankenhauses auf die jeweilige Erkrankung (92 Prozent). Bei einem planbaren
Eingriff würden sich 94 Prozent für dasjenige Krankenhaus entscheiden, das auf
ihre Erkrankung spezialisiert ist und dafür auch einen längeren Fahrweg in Kauf
nehmen.

Jedes zweite Krankenhaus in Bayern mit weniger als 150 Betten
Firsching verwies auf die sehr heterogene und kleinteilige
Krankenhauslandschaft in Bayern. Mehr als die Hälfte der über 400 Häuser hat
weniger als 150 Betten. Gerade für die Kliniken der Grund- und Regelversorgung
fehle eine solide wirtschaftliche Perspektive, so Firsching.

Regionale Versorgungsplanung nötig
Um den unterschiedlichen Bedarf zwischen städtischen und ländlichen Regionen
gerecht zu werden, brauche es eine regionale Versorgungsplanung. Dazu sollten
die Gesundheitspartner analysieren, welcher Bedarf vor Ort an stationärer,
ambulanter und rehabilitativer Versorgung notwendig sei. Außerdem sei eine
Festlegung notwendig, wie dieser Bedarf unter qualitativen Aspekten erbracht
werden kann.

Sektorenübergreifende Zusammenarbeit als Schlüssel
Weiterhin müsste die sektorenübergreifende Zusammenarbeit und die
Digitalisierung stärker genutzt werden, so Firsching: „Die AOK Bayern ist
bereit, bei der sektorenverbindenden Gestaltung der Versorgungspfade im Sinne
der Patientenbegleitung umfassend mitzuwirken.“ Notwendig seien verbesserte
Rahmenbedingungen für Integrierte Gesundheitszentren und gemeinsam betriebene
Integrierte Notfallzentren.

Investitionskosten aus öffentlichen Mitteln finanzieren
Handlungsbedarf sieht Firsching auch bei der Finanzierung. Obwohl der Freistaat
wie kaum ein anderes Bundesland in seine Kliniken investiere, werde damit nur
die Hälfte des tatsächlichen Investitionsbedarfs gedeckt. „Sämtliche
Investitionskosten sind aus öffentlichen Mitteln und nicht aus Beitragsgeldern
zu finanzieren“, forderte der Verwaltungsratsvorsitzende.

Bessere Versorgung durch Digitalisierung
Mit Blick auf die Digitalisierung sieht die Vorstandsvorsitzende der AOK
Bayern, Dr. Irmgard Stippler, eine Chance zur besseren Versorgung der Menschen:
„Wir benötigen verpflichtende technische Standards, die ein nahtloses
Ineinandergreifen der Arbeit aller Gesundheitspartner ermöglichen. Damit können
zum Beispiel bei einer verstärkten Akzeptanz der elektronischen Patientenakte
neue Formen der Zusammenarbeit entstehen, die die Versorgungspfade der Menschen
rund um ihre Gesundheit in den Mittelpunkt stellen.“

Zielbild und Patientenorientierung aus Sicht der BKG notwendig
Ein klares Zielbild von Seiten der Politik für die anstehenden Strukturreformen
mahnte Roland Engehausen, Geschäftsführer der Bayerischen
Krankenhausgesellschaft, in seinem Beitrag an. Er sprach sich dabei gegen
bürokratische Detailplanung aus und hob die Patientenorientierung hervor. Um
neue Konzepte wie zum Beispiel die Umwandlung von Klinikstandorten umsetzen zu
können, sei auch die Absicherung des Transformationsprozesses notwendig.

RWI Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung: Schwerpunktbildung und
Ambulantisierung
Für Schwerpunktbildung und Ambulantisierung sprach sich Prof. Dr. Boris
Augurzky vom RWI und von der Stiftung Münch aus. Dies betreffe sowohl die
stationäre als auch ambulante Versorgung, besonders sei dabei die
Erreichbarkeit für die Patientinnen und Patienten zu berücksichtigen. Wichtig
sei die sektorenübergreifende Versorgung mit einer Ambulantisierung von bislang
stationär erbrachten, aber grundsätzlich auch ambulant erbringbaren Fällen. Um
die Patientenversorgung dauerhaft auf hohem Niveau aufrecht erhalten zu können,
sei zudem die interprofessionelle Zusammenarbeit der Berufsgruppen, generell
der effiziente Einsatz von Personal und von Investitionsmitteln, notwendig.

München Klinik gGmbH fordert rasche Strukturreform
Eine klare, große und schnelle Strukturreform ist auch für Dr. Axel Fischer,
Vorsitzender der Geschäftsführung der München Klinik gGmbH, notwendig: „Es ist
genug Geld im System vorhanden und wahrscheinlich auch genug Personal, wenn die
Krankenhäuser und Versorgungsaufgaben in Deutschland dem Bedarf entsprechend
richtig verteilt werden“, sagte er in seinem Beitrag.

Quelle: AOK Bayern, 20.09.2022

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