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Katholische Krankenhäuser fordern Inflationsausgleich und Planungssicherheit mydrg.de





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Katholische Krankenhäuser fordern Inflationsausgleich und Planungssicherheit

Aufschlag von rund vier Prozent auf jede Krankenhausrechnung bei allen Kliniken würde schnell und unbürokratisch funktionieren (KKVD).



Der Katholische Krankenhausverband Deutschlands (kkvd) fordert einen finanziellen Inflationsausgleich für alle Krankenhäuser. Durch die rasant steigenden Kosten für Energie, Waren und Dienstleistungen kommen immer mehr Kliniken finanziell an ihr Limit, so der Verband. Wenn die Politik nicht schnell
handele, drohe im Herbst eine Versorgungskrise im Krankenhausbereich.

Kliniken stehen mit dem Rücken zur Wand

Bernadette Rümmelin, Geschäftsführerin des Katholischen Krankenhausverbands
Deutschlands (kkvd): „Die Bundesregierung muss endlich handeln. Die
Krankenhäuser müssen derzeit explodierende Kosten für Gas und Energie, aber
auch für Medikamente, Hygienemittel, Verbrauchsmaterialien für Pflege und
Operationen sowie Dienstleistungen stemmen. Dabei stehen die Häuser mit dem
Rücken zur Wand, da sie diese enormen Preissteigerungen nicht auf die
Kostenträger umlegen können. Für freigemeinnützige Kliniken kommt hinzu, dass
anders als bei öffentlichen Krankenhäusern mögliche Liquiditäts- und
Finanzierungslücken in der Bilanz am Ende nicht über die kommunalen Haushalte
aufgefangen werden. Schnell und unbürokratisch wäre ein Aufschlag von rund vier
Prozent auf jede Krankenhausrechnung bei allen Kliniken, der vom Bund
finanziert und von den Krankenkassen ausgezahlt wird.“

Für den Herbst wird derzeit eine Inflationsrate von bis zu zehn Prozent
vorhergesagt. Die Kliniken können für ihre Leistungen im Fallpauschalen-System
nur Festpreise verlangen. Für das Jahr 2022 ist hier lediglich eine Steigerung
von 2,32 Prozent für die Kliniken vorgesehen. Für das Jahr 2023 geht die
Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) davon aus, dass die Kliniken insgesamt
mit einer finanziellen Unterdeckung von 10 Milliarden Euro konfrontiert sein
werden.

Versorgungskrise im Krankenhausbereich droht

„Bekommen die Kliniken hier nicht schnell Planungssicherheit, liegt ein sehr
schwieriger Herbst vor uns. Auf den Krankenhausstationen sind die Folgen der
Pandemie unvermindert zu spüren und eine weitere Corona-Infektionswelle im
Herbst ist nicht ausgeschlossen. Das Personal in den Krankenhäusern ist
dauerüberlastet. Wenn sich nun Personalmangel und finanzielle Gründe
kumulieren, führt dies zwangsläufig zu einer Versorgungskrise im
Krankenhausbereich. Kliniken müssen dann Stationen zeitweise schließen und ihr
Versorgungsangebote deutlich zurückfahren. Leidtragende sind die Patientinnen
und Patienten, die auf eine schnelle und bestmögliche Hilfe hoffen, genauso wie
das ärztliche und pflegerische Personal in unseren Kliniken. Eine solche
Versorgungskrise darf nicht eintreten“, so Rümmelin abschließend.

Gemeinsamer Hilferuf an die Politik

Die Deutsche Krankenhausgesellschaft, die Spitzenverbände und die 16
Landeskrankenhausgesellschaften treten derzeit gemeinsam an die Öffentlichkeit,
um auf die prekäre wirtschaftliche Lage vieler Krankenhäuser vor dem
Hintergrund von Inflation und Pandemie aufmerksam zu machen. Unter dem Motto
„Alarmstufe Rot: Krankenhäuser in Gefahr“ finden bis zum 29. September
unterschiedliche Aktionen in allen Bundesländern statt.

Zudem hat die Deutsche Krankenhausgesellschaft eine Petition an den Deutschen
Bundestag formuliert. Hier können die Anliegen der Krankenhäuser mit wenigen
Klicks unterstützt werden. Mehr Informationen und die Möglichkeit zur
Mitzeichnung finden sich unter dem folgenden Link:
http://openpetition.de/!AlarmstufeRot

Quelle: KKVD, 08.09.2022

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