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Sterbefallzahlen im Oktober 2022 um 19 % über dem mittleren Wert der Vorjahre

Sterbefallzahlen im Oktober 2022 um 19 % über dem mittleren Wert der Vorjahre (Destatis).



Im Oktober 2022 sind in Deutschland nach einer Hochrechnung des Statistischen Bundesamtes (Destatis) 92 954 Menschen gestorben. Diese Zahl liegt 19 % oder 14 560 Fälle über dem mittleren Wert (Median) der Jahre 2018 bis 2021 für diesen Monat. Während zu Beginn des Monats die Sterbefallzahlen sowie ihre
Differenz zum Vergleichswert deutlich angestiegen sind, gingen beide Werte am Ende des
Monats wieder zurück. Auch die COVID-19-Todesfallzahlen erreichten Mitte des
Monats ein zwischenzeitliches Maximum, können die Differenz aber nur zum Teil
erklären. Die Alterung der Bevölkerung wirkt sich dabei nur geringfügig auf den
Unterschied zum Niveau der Vorjahre aus. In welchem Ausmaß weitere Faktoren zu
den erhöhten Zahlen im Oktober beigetragen haben, lässt sich derzeit nicht
einschätzen. Zu dieser Frage können die später vorliegenden Ergebnisse der
Todesursachenstatistik zusätzliche Hinweise geben.

Monatliche Sterbefallzahlen 2022 in Deutschland


Sterbefälle
2022 Differenz zum
mittlerem Wert 2018-2021 Relative Differenz zu…
mittlerem Wert
2018-2021 2018 2019 2020 2021
Anzahl in %
Stand: 14.11.2022
Januar 89 365 +4 322 +5 +5 +5 +5 -16
Februar 82 709 +1 109 +1 -4 +2 +3 +1
März 93 631 +6 563 +8 -13 +8 +7 +14
April 86 074 +5 366 +7 +8 +11 +3 +5
Mai 81 642 +5 890 +8 +9 +8 +8 +1
Juni 79 261 +6 440 +9 +14 +8 +10 +3
Juli 85 613 +9 458 +12 +13 +11 +16 +12
August 85 915 +8 529 +11 +10 +17 +9 +12
September 79 921 +7 288 +10 +15 +13 +8 +3
Oktober 92 954 +14 560 +19 +26 +21 +17 +9
Erhöhte Covid-19-Todesfallzahlen gegenüber dem Vormonat

Ein Vergleich der gesamten Sterbefälle mit der Zahl der beim Robert
Koch-Institut (RKI) gemeldeten COVID-19-Todesfälle nach Sterbedatum ist derzeit
bis einschließlich der 42. Kalenderwoche 2022 (17. bis 23. Oktober) möglich.
Beim RKI wurden bislang 939 COVID-19-Todesfälle mit Sterbedatum in dieser Woche
gemeldet. Gegenüber der Vorwoche sind die Zahlen erstmals seit Anfang September
wieder leicht gesunken (um 50 Fälle). Dennoch ist das Niveau deutlich höher als
noch im September. Die gesamten Sterbefallzahlen lagen in der 42. Kalenderwoche
um 3 829 Fälle oder 22 % über dem mittleren Wert der vier Vorjahre.

Wöchentliche Sterbefallzahlen in Deutschland
Combination chart with 5 data series.
(gestrichelte Werte enthalten Schätzanteil)
Quellen: Sterbefallzahlen insgesamt: Statistisches Bundesamt (Stand
14.11.2022), COVID-19-Todesfälle: Robert Koch-Institut (Stand 10.11.2022)
View as data table, Wöchentliche Sterbefallzahlen in Deutschland
The chart has 1 X axis displaying Kalenderwoche. Range: -0.020000000000000018
to 53.02.
The chart has 1 Y axis displaying values. Range: 0 to 30000.
End of interactive chart.

Übersterblichkeit nimmt in der ersten Oktoberhälfte europaweit zu

Das EuroMOMO-Netzwerk zur Beobachtung von Sterblichkeitsentwicklungen ordnet
Befunde zur Übersterblichkeit auf Basis einer eigenen Hochrechnung
unvollständiger Meldungen und eines eigenen Übersterblichkeitskonzepts
europaweit vergleichend ein. Während in den Septemberwochen nur für wenige
Länder erhöhte Sterbefallzahlen ausgewiesen wurden, betraf dies in den
Oktoberwochen immer mehr Länder. Im Gegensatz zu den deutschen Nachbarländern,
in denen die Übersterblichkeit weiterhin niedrig („low excess“) bzw. moderat
(„moderate excess“) war, wird für Deutschland in zwei Oktoberwochen eine hohe
Übersterblichkeit („high excess“) ausgewiesen.

Methodische Hinweise zu den Sterbefallzahlen für Deutschland:

Grundlage der Sonderauswertung für das Jahr 2022 sind erste vorläufige Daten
(Rohdaten). Dabei handelt es sich zunächst um eine reine Fallzahlauszählung der
eingegangenen Sterbefallmeldungen aus den Standesämtern ohne die übliche
Plausibilisierung und Vollständigkeitskontrolle der Daten. Durch gesetzliche
Regelungen zur Meldung von Sterbefällen beim Standesamt und Unterschiede im
Meldeverhalten der Standesämter an die amtliche Statistik sind diese Daten noch
unvollständig.

Aufgrund der hohen Relevanz aktueller Sterbefallzahlen in der Corona-Pandemie
hat das Statistische Bundesamt ein Schätzmodell zur Hochrechnung der
unvollständigen Daten entwickelt. Damit lassen sich bundesweite
Sterbefallzahlen bereits nach etwa einer Woche bereitstellen. Dabei werden die
Sterbefallzahlen der letzten neun dargestellten Wochen auf Basis der bislang
eingegangenen Meldungen aus den Standesämtern hochgerechnet. Die Zahlen können
deshalb zu einem späteren Zeitpunkt geringfügig höher oder niedriger sein. Die
Schätzung basiert auf in der Vergangenheit beobachteten Mustern im Meldeverzug,
die sich regional zum Teil deutlich unterscheiden. Miteinander vergleichbare
Ergebnisse für die Bundesländer liegen deshalb erst nach etwa vier Wochen vor.
Die Sonderauswertung wird wöchentlich auf der Themenseite „Sterbefälle und
Lebenserwartung“ aktualisiert. Neue Ergebnisse sind jeden Dienstag verfügbar.

Anhand der vorläufigen Sterbefallzahlen lassen sich Phasen der
Übersterblichkeit im Laufe eines Jahres identifizieren. So werden direkte und
indirekte Auswirkungen der COVID-19-Pandemie und die Auswirkungen weiterer
Faktoren auf die Sterbefallzahlen zeitnah sichtbar. Hierfür wird ein Vergleich
zu einem mittleren Wert (Median) mehrerer Vorjahre herangezogen, um das
unterschiedliche Ausmaß von saisonal wiederkehrenden Effekten (z. B. durch
Grippe- oder Hitzewellen) zu berücksichtigen. Der Effekt der steigenden
Lebenserwartung und des steigenden Anteils älterer Menschen auf die zu
erwartende Zahl an Sterbefällen kann in diesen unterjährigen Vergleich nicht
einberechnet werden.

Der Median wird für den Vergleich mit den Vorjahren seit Berichtsmonat Juli
2021 verwendet. Dieser Vergleichswert hat gegenüber dem arithmetischen Mittel
den Vorteil, weniger anfällig gegenüber Sonderentwicklungen und Ausreißern zu
sein, wie beispielsweise den sehr starken Grippewellen oder den Coronawellen
seit Beginn der Pandemie. Der Rückgriff auf den Median ermöglicht somit eine
aussagekräftigere Einordnung der aktuellen Sterbefallzahlen. Bei der Berechnung
des Medianwerts bleiben die niedrigste und die höchste Sterbefallzahl aus den
vier Vorjahren unberücksichtigt. Daher ist es möglich, dass bei der
Wochenbetrachtung andere Vergleichswerte als bei der Monatsbetrachtung
herangezogen werden. Zudem lassen sich Kalendermonate nicht als Summe von
Kalenderwochen abgrenzen. Aus diesen Gründen kann es Unterschiede zwischen
addierten Wochen- und Monatsergebnissen bei den Sterbefallzahlen und ihrer
Abweichung vom Median der Vorjahre geben. Weitere Informationen zur Berechnung
und Verwendung des Medians enthält die Pressemitteilung Nr. 373 vom 10. August
2021.

Ab März 2020 lassen sich die Zahlen nur vor dem Hintergrund der Maßnahmen zur
Eindämmung der Corona-Pandemie interpretieren. Neben der Vermeidung von
COVID-19-Todesfällen können die Maßnahmen und Verhaltensänderungen auch dafür
gesorgt haben, dass weniger Sterbefälle durch andere Infektionskrankheiten wie
beispielsweise die Grippe verursacht werden, was sich ebenfalls auf den
Vergleich mit Vorjahren auswirkt. Die Ergebnisse der Todesursachenstatistik für
das Jahr 2020 legen diesen Zusammenhang nahe. Rückgänge oder Anstiege bei
anderen Todesursachen können ebenfalls einen Effekt auf die gesamten
Sterbefallzahlen haben. Über die Häufigkeit einzelner Todesursachen können die
Sterbefallzahlen jedoch keine Auskunft geben.

Für die abschließende Einordnung der Sterblichkeitsentwicklung werden die
Sterbefälle noch ins tatsächliche Verhältnis zur Bevölkerung gesetzt, um
beispielsweise auch den Alterungsprozess der Bevölkerung einzubeziehen. Die
dafür erforderlichen endgültigen Ergebnisse inklusive aller Nachmeldungen
liegen turnusgemäß zur Mitte des jeweiligen Folgejahres vor. Informationen zu
derartigen Ergebnissen für die Zeit der Pandemie bietet die Pressemitteilung
Nr. 313 vom 26. Juli 2022. Bereits heute lässt sich sagen, dass die aktuelle
Entwicklung nicht allein beziehungsweise nur zu einem geringen Teil auf die
Alterung der Bevölkerung zurückzuführen ist.

Die vorläufigen Sterbefallzahlen beziehen sich auf den Sterbetag, nicht auf das
Meldedatum. Da die gemeldeten COVID-19-Todesfälle vom RKI nach Sterbedatum
derzeit bis zur 42. Kalenderwoche 2022 veröffentlicht werden, ist ein
zeitlicher Vergleich mit den vorläufigen Gesamtsterbefallzahlen aktuell bis zu
dieser Woche möglich. Fälle, für die keine oder unplausible Angaben zum
Sterbedatum übermittelt wurden, sind nicht enthalten. Diese Ergebnisse sind
noch nicht für den Meldeverzug korrigiert und werden sich voraussichtlich durch
Nachmeldungen noch weiter erhöhen. Weitere Hintergrundinformationen zu diesen
Daten gibt es im Internetangebot des RKI.

Weitere Informationen:

Eine grafische Übersicht zur Entwicklung der Sterbefallzahlen für alle
Bundesländer ist auf einer Sonderseite im Internetangebot des Statistischen
Bundesamtes verfügbar.

Weitere Informationen zur Sonderauswertung der Sterbefallzahlen bietet das
Statistische Bundesamt auf der Themenseite „Sterbefälle und Lebenserwartung“
und der Sonderseite „Corona-Statistiken“.

Über die Folgen der Corona-Pandemie für die Vorausberechnung von
Bevölkerungszahlen sprechen wir auch in unserem Podcast „StatGespräch“ zum
Thema Altersstruktur. Darin erklären wir unter anderem, welche Rolle die
Lebenserwartung für die zukünftige Entwicklung der Bevölkerung in Deutschland
spielt.

Quelle: Destatis, 14.11.2022

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