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Universitätsklinikverbund Heidelberg / Mannheim: Große Chancen durch Zusammenschluss mydrg.de





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Universitätsklinikverbund Heidelberg / Mannheim: Große Chancen durch Zusammenschluss

Schnelle Realisierung eines Universitätsklinikverbundes Heidelberg / Mannheim empfohlen (Pressemeldung).



Nach einem zweieinhalbjährigen Prüfprozess des Zusammenschlusses der beiden Universitätsklinika Heidelberg und Mannheim, sind die Ergebnisse eindeutig. Wie bereits internationale Wissenschaftsexperten zuvor, haben nun auch renommierte
Beratungsunternehmen die Wirtschaftlichkeit und medizin-strategische
Sinnhaftigkeit eines solchen Verbunds ausgiebig untersucht und nachdrücklich
empfohlen: Ein Zusammenschluss bietet große Chancen für das Land und die
Region. Und: Er muss schnell erfolgen

Das Ziel einer unternehmerischen Verschränkung beider Institutionen wurde von
den regionalen Akteuren für eine gemeinsame Gesundheitsregion Rhein-Neckar –
der Universität Heidelberg, dem Universitätsklinikum Heidelberg, der Stadt
Mannheim und dem Universitätsklinikum Mannheim – bereits vor Monaten
konsentiert und vielfach kommuniziert: Es geht darum, die historische Chance zu
nutzen und in Baden-Württemberg eine international herausragende Region der
Gesundheitswirtschaft und der Gesundheitsforschung aufzubauen. Das Vorhaben
adressiert dabei alle Ziele, die sich die Landesregierung im Prozess des Forums
Gesundheitsstandort BW selbst gesteckt hat:

Neue Industrien aufzubauen, die zukunftsweisende Strukturen mit neuen
Arbeitsplätzen und Steuereinnahmen generieren.
Eine Diversifizierung der Industriestruktur und eine Stärkung der ökonomischen
Resilienz.
Eine Stärkung der Innovationsdynamik im Gründungsbereich.
Die Gewinnung von internationalen Spitzenkräften in Forschung und Industrie.
Ein verbessertes Angebot in der Hochleistungsmedizin durch weitere
Spezialdisziplinen, gepaart mit einer Stabilisierung der Versorgung in der
Fläche durch Netzwerkbildung.
Ein wichtiger Baustein hierzu ist die „Health + Life Science Alliance
Heidelberg und Mannheim“, der Zusammenschluss der exzellenten
wissenschaftlichen Einrichtungen in den Bereichen Gesundheit und Life-Sciences
zu einem starken Verbund mit eigener Verfasstheit. Die Realisierung der Allianz
ist mit Unterstützung der Landesregierung (Innovationscampus Rhein-Neckar) und
der Gründung einer gGmbH bereits weit vorangeschritten.

Für den Erfolg der Allianz ist gleichwohl ein starker Verbund der beiden
Universitätskliniken unabdingbar. Der Großklinikverbund ist ein
ausschlaggebender Faktor dafür, die Ergebnisse in der Grundlagenforschung
direkt in klinischen Studien in die Patientenversorgung einbringen zu können.
Translationale Forschung benötigt hohe Fallzahlen, einen großen Datenschatz mit
der Chance zu stärkerer inhaltlicher Differenzierung sowie internationale
Spitzenkräfte.

Bei dem Zusammenschluss der beiden Universitätsklinika mit zusammen rund 18.000
Mitarbeitenden handelt es sich zweifellos um eines der strukturell
relevantesten Projekte der vergangenen und künftigen Jahre für unser Land.

Bei der erforderlichen Grundsatzentscheidung der Landesregierung geht es um
eine beträchtliche, auch materielle Verantwortungsübernahme des Landes. Die am
Prozess beteiligten Ministerien – das
Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration, das Ministerium für
Finanzen sowie das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst – haben
deshalb verständlicherweise eine sehr ausgiebige wirtschaftliche, medizinische
und rechtliche Prüfung eines solchen Zusammenschlusses angemahnt. Dem wurde
durch die Akteure Rechnung getragen.

Für die Untersuchung des Universitätsklinikums Mannheim sowie der Potenziale
und der Machbarkeit eines Verbunds mit Heidelberg wurden deshalb in einem
europaweiten Vergabeverfahren mehrere international renommierte und
hochspezialisierte Unternehmensberatungsgesellschaften beauftragt. Die
Ausschreibung enthielt zudem ein besonderes Sicherheitsmoment – einen „double
check“: So wurde eigens eine weitere Beratungsgesellschaft beauftragt, die
Ergebnisse der ersten Prüfung zum Medizinkonzept und zur Businessplanung zu
untersuchen und nochmals zu bestätigen.

Die Ergebnisse aus vielen Monaten intensiver Prüfungsarbeit sind bestechend
klar: Von Beraterseite wird die Bildung eines universitätsmedizinischen
Verbunds zwischen Heidelberg und Mannheim nachdrücklich empfohlen. Ausdrücklich
wird eine schnelle Umsetzung des Vorhabens angemahnt.

Dann könnte ein solcher Verbund, so das Ergebnis, bereits 2030 ein
ausgeglichenes wirtschaftliches Ergebnis vorweisen. In diese Berechnungen sind
die wirtschaftlichen Vorteile, die durch den dringend benötigten Neubau in
Mannheim erzielt werden können, noch nicht berücksichtigt. Durch den neuen
zentral geplanten Baukörper ist nach Fertigstellung mit weiteren jährlichen
Einsparungen in einem mittleren zweistelligen Millionenbereich zu rechnen.

Genau wie die Grundsatzentscheidung für das Gesamtvorhaben steht die
Genehmigung für den Neubau in Mannheim noch aus. Beide Entscheidungen führen zu
erheblichen Verbesserungen der betrieblichen Ergebnisse und sind insofern
eilbedürftig.

Die Stadt Mannheim ist mit der Trägerschaft eines Universitätsklinikums dieser
Größe dauerhaft überfordert. Die weiteren 35 Universitätsklinika in Deutschland
befinden sich deshalb nahezu ausnahmslos in Landesträgerschaft. Einzige weitere
Ausnahme ist das Universitätsklinikum Gießen-Marburg, das sich in einer
vergleichbaren finanziellen Notlage befindet. Rund 1800 Studierende der
Humanmedizin nutzen aktuell die klinischen Strukturen in Mannheim auf Basis
einer seit 1964 bestehenden Rahmenvereinbarung mit dem Land und der
Universität. Die Stadt kofinanziert so seit Jahrzehnten u.a. die
baden-württembergische Ärzteausbildung. Die Universitätsmedizin, gekennzeichnet
durch Forschung, Lehre und Patientenversorgung, ist mit dem Betrieb und den
finanziellen Bedarfen eines kommunalen Maximalversorgers nicht vergleichbar.

Alle Arbeiten, die ohne eine Grundsatzentscheidung des Landes getätigt werden
können, sind erfolgt. Ein Fortgang des Prozesses, hierzu gehört beispielsweise
die kartellrechtliche Prüfung des Vorhabens, setzt nun einen richtungsweisenden
Beschluss des Landes in der Sache voraus. Auch der vertiefte
Informationsaustausch zwischen den beiden Universitätskliniken, eine zwingende
Voraussetzung für eine medizinstrategische Detailplanung, ist
wettbewerbsrechtlich erst dann gestattet, wenn eine klar definierte, vom Land
unterstützte Absicht für einen Zusammenschluss besteht. Alle beteiligten
Akteure in der Region sind sich in der Sache einig.

Ein Blick auf weitere Standorte in Deutschland zeigt, dass an mehreren
Standorten in die Gesundheitswirtschaft investiert wird: Rheinland-Pfalz,
Brandenburg, Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Bayern sind engagiert auf
dem Weg, ihre Standorte zu Technologietreibern und Industrieschwerpunkten für
die kommenden Dekaden auszubauen und könnten Baden-Württemberg damit auf die
Plätze verweisen.

Das Land steht vor einer großen, aber zugleich intensiv geprüften und klar
befürworteten Entscheidung. Die beteiligten Akteure bitten Landesregierung und
Landtag nun um den Auftrag zur Umsetzung.

Zitate der Teilnehmer der Landespressekonferenz
Prof. Dr. Bernhard Eitel, Rektor der Universität Heidelberg:
Baden-Württemberg verfügt in der Region Heidelberg Mannheim bereits jetzt über
einen internationalen Leuchtturm der Lebenswissenschaften und der Medizin.
Dieses Potential nicht zu nutzen, um in Forschung, Patientenversorgung und
Medizinwirtschaft zu einem Hotspot auf der Landkarte Europas und darüber hinaus
zu werden, hieße, eine einzigartige Chance zu verspielen. Wir vertrauen darauf,
dass die Fakten nun zu Entscheidungen führen, um den Zusammenschluss der beiden
Universitätskliniken jetzt auf den Weg zu bringen.

Prof. Dr. Hans-Jürgen Hennes, Medizinischer Geschäftsführer der
Universitätsmedizin Mannheim:
Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht. Wir bringen ein qualitativ sehr gutes
Universitätsklinikum in dieses Vorhaben ein. Das gegenwärtige Defizit in
Mannheim liegt in der aktuellen Baustruktur begründet und ist mit dem zentralen
Neubau, den wir dringend benötigen, beseitigt. Weil sich der Neubau in zwei
Phasen gliedert, kann er sofort in Angriff genommen werden. Anpassungen an den
Verbund können ohne Zeitverzug mit dem 2. Bauabschnitt realisiert werden,
dessen Beginn erst in einigen Jahren ansteht.

Prof. Dr. Wolfgang Wick, Ärztlicher Direktor Neurologie des
Universitätsklinikums Heidelberg und Prodekan Medizinische Fakultät
Heidelberg:
Das Universitätsklinikum Heidelberg und das Universitätsklinikum Mannheim haben
gemeinsam die Chance, zu einem Global Player aufzusteigen. Durch einen starken
Universitätsklinikverbund mit einer einheitlichen Unternehmensführung können
wir eine absolute Alleinstellung erarbeiten. Das ist gut für die Patienten, für
die Forschungsallianz sowie für die Gesundheitswirtschaft Baden-Württemberg als
neue wirtschaftliche Leitindustrie und den Verbund der Universitätsmedizin
Baden-Württemberg insgesamt.

Dr. Peter Kurz, Oberbürgermeister der Stadt Mannheim:
Die Stadt Mannheim hat mit eigenen Kräften ein Universitätsklinikum aufgebaut.
Das ist deutschlandweit einmalig. Nun sind wir an einem Punkt, an dem wir als
Stadt nicht mehr die Mittel haben, um dieses Haus weiter zu tragen. Das ist
gewissermaßen der Preis des Erfolgs. Das Haus ist zu groß geworden, um von
einer Kommune finanziert werden zu können. Wir stehen aber bereit, gemeinsam
mit dem Land auch finanziell Verantwortung für eine gute Zukunft des Standorts
zu übernehmen. Doch dazu benötigen wir nun konkrete Gespräche mit dem Land.

Prof. Dr. Hanns-Peter Knaebel, Vorsitzender des Universitätsrates der
Universität Heidelberg:
Gesundheitswirtschaft und -industrie ist eine wichtige Säule der
baden-württembergischen Wirtschaft mit mehreren Hunderttausend Arbeitsplätzen.
Um diese Säule weiter zu stärken, ist der Zusammenschluss der
Universitätsklinika Heidelberg und Mannheim der richtige Schritt um
internationale Wettbewerbsfähigkeit und Strahlkraft weiter zu stärken. Daher
ist dies das Transfer- und Transformationsprojekt, welches das Land braucht.
Die unterschiedliche Trägerschaft des Landes Baden-Württemberg für die
Medizinische Fakultät Mannheim und der Stadt Mannheim für das
Universitätsklinikum Mannheim ist ein struktureller Webfehler, der jetzt
korrigiert werden muss. Die Fakten liegen auf dem Tisch und die Entscheidung
kann und muss jetzt gefällt werden. Die anderen universitätsmedizinischen
Standorte in Baden-Württemberg werden von der internationalen Wahrnehmung
ebenfalls profitieren, weil das Land Baden-Württemberg in seiner Gänze für das
Zukunftsthema Gesundheit steht.

Quelle: Pressemeldung, 24.11.2022

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