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Insolvenzwelle bei Kliniken droht

DKI-Krankenhaus-Barometer 2022: Krankenhaus-Insolvenzwelle rollt an (DKG, PDF, 3 MB).



Nur noch sechs Prozent der Krankenhäuser in Deutschland beurteilen ihre aktuelle wirtschaftliche Lage als gut. Lediglich 20 Prozent erwarten für das Jahr 2022 ein positives Jahresergebnis. Mehr als jedes zweite Krankenhaus (56 Prozent) geht für das Jahr 2023 von einer weiteren Verschlechterung der
wirtschaftlichen Lage aus. Das sind Ergebnisse des aktuellen Krankenhaus-Barometers des Deutschen Krankenhausinstituts (DKI), einer jährlich durchgeführten Repräsentativbefragung der Allgemeinkrankenhäuser in
Deutschland.

„Die schon vor einigen Monaten prognostizierte Insolvenzwelle rollt jetzt an.
Die Politik hat den Zeitpunkt, an der sich die Welle aufhalten lässt, schon
fast verpasst. Der Schaden für die Versorgung wird 2023 in vielen Regionen
sichtbar werden. Corona und die zuletzt gehäuften Atemwegserkrankungen haben
gezeigt, dass wir ein starkes Krankenhauswesen und flächendeckende Versorgung
benötigen. Weitere überraschende Schließungen können wir uns nicht mehr
leisten. Die von der Bundesregierung im Rahmen des
Wirtschaftsstabilisierungsfonds angekündigten Finanzhilfen zum Ausgleich von
Energiepreissteigerungen helfen zwar an dieser besonderen Stelle, können aber
das strukturelle Defizit wegen der inflationsbedingten allgemeinen
Kostensteigerungen nicht ausgleichen. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach
weiß sehr genau, dass diese Kostensteigerungen in den Preisen, die die
Krankenhäuser gegenüber den Krankenkassen abrechnen dürfen, nicht abgebildet
sind. Der wirtschaftliche Druck lastet damit unverändert schwer auf den
Krankenhäusern. Der vom Minister angekündigte Vorrang der Medizin vor der
Ökonomie bleibt ein leeres Versprechen. Auch im kommenden Jahr werden die
Kosten der Krankenhäuser doppelt so schnell steigen wie die staatlich
festgelegten Preise. Das strukturelle Defizit wird sich dann auf rund 15
Milliarden Euro summieren. Wie wir in den Vorschlägen der Regierungskommission
nachlesen können, will man mit diesem strukturellen Defizit in die Reform der
Fallpauschalen einsteigen. Es grenzt schon an Magie, durch die Neuverteilung
dieses Mangels davon zu sprechen, dass man den ökonomischen Druck beseitigen
und der Medizin den Vorrang vor der Ökonomie einräumen will“, erklärt Dr.
Gerald Gaß, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG).

Ein weiteres ungelöstes Problem bleibt die Investitionsfinanzierung der
Krankenhäuser. Die Bundesländer kommen ihrer gesetzlichen Verpflichtung, den
Krankenhäusern die Investitionskosten in tatsächlicher Höhe zu finanzieren,
schon seit Jahrzehnten nicht mehr nach. Laut Krankenhaus-Barometer lag die
Investitionssumme der Häuser 2021 bei 6,8 Milliarden Euro. Aus öffentlichen
Fördermitteln stammen nur 47 Prozent. Den Rest müssen die Krankenhäuser selbst
aufbringen, ganz überwiegend indem sie sich dafür verschulden. Die Eigenmittel
der Krankenhäuser reichen längst nicht mehr für Investitionen aus. Zwischen
2019 und 2021 haben nur 15 Prozent der Krankenhäuser durchgängig ausreichend
Gewinne für die erforderlichen Investitionen erzielt. „Dies führt zu einem
zunehmenden Investitionsstau bei den Gebäuden und der technischen Infrastruktur
der Krankenhäuser. Der Wert der Sachanlagen in den Bilanzen sinkt
kontinuierlich, wogegen der Schuldenstand wächst“, sagt Gaß.

Weiterhin besorgniserregend ist die Personalsituation in den Kliniken, vor
allem in der Pflege. Zur Jahresmitte 2022 hatten fast 90 Prozent der
Krankenhäuser Probleme, offene Pflegestellen auf den Allgemeinstationen zu
besetzen. In der Intensivpflege hatten drei von vier Krankenhäusern
Stellenbesetzungsprobleme. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der offenen
Pflegestellen um 43 Prozent auf den Allgemeinstationen und um 20 Prozent in der
Intensivpflege gestiegen. Im Schnitt bleiben die Pflegestellen rund ein halbes
Jahr unbesetzt.

Die Ergebnisse des Krankenhaus-Barometers 2022 beruhen auf der schriftlichen
Befragung einer repräsentativen Stichprobe zugelassener Allgemeinkrankenhäuser
ab 100 Betten in Deutschland, die von Mitte April bis Ende Juni 2022
durchgeführt wurde. Beteiligt haben sich insgesamt 309 Krankenhäuser.

Quelle: DKG, 27.12.2022

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