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Alb-Fils-Kliniken: Bilanzverlust steigt auf 10,7 Millionen Euro

Alb-Fils-Kliniken: Trotz Leistungsplus steigt im Jahresabschluss 2021 das Defizit auf 10,7 Millionen Euro (Geschäftsbericht 2021, PDF, 8 MB).



Die ALB FILS KLINIKEN GmbH konnten Corona-bedingt in 2021 ihr Jahresergebnis nicht verbessern. In der heutigen Sitzung des Kreistages machte der Kaufmännische Geschäftsführer der Kliniken, Wolfgang Schmid, deutlich, dass es im Jahresverlauf 2021 zwar gelungen sei, das
Leistungsvolumen im stationären wie im ambulanten Bereich wieder zu steigern, das geplante Ergebnis aber nicht erreicht werden konnte. Insgesamt ist der Bilanzverlust auf 10,7 Millionen Euro
gestiegen. „Mit den medizinisch-pflegerischen und den organisatorischen
Herausforderungen, die Corona an uns stellt, können wir inzwischen gut umgehen.
Die Folgen der Pandemie für die Ertragslage allerdings sind deutlich spürbar
und für uns auch kaum beeinflussbar“, so Schmid. Als die primären Kostentreiber
neben der Pandemie sieht er außerdem den eklatanten Fachkräftemangel sowie die
stark gestiegenen Sachkosten.

Zwei Jahre in Folge sind bundesweit die Jahresabschlüsse der Kliniken von den
Auswirkungen der Corona-Pandemie geprägt. Auch im Geschäftsjahr 2021 führte die
Pandemie zum einen zu spürbaren Mehrkosten, zum anderen zu fehlenden Erlösen
durch geringere Patientenzahlen. Viele Kliniken in Deutschland konnten die sich
daraus ergebende finanzielle Deckungslücke für 2021 zwar rechnerisch
ausgleichen, aber nur dank staatlicher Ausgleiche und Hilfen. Bei etlichen
Kliniken reichte selbst diese staatliche Unterstützung nicht aus, um für den
Jahresabschluss 2021 ein ausgeglichenes Ergebnis zu erzielen. Denn die Höhe der
Ausgleiche und Hilfen wurden auf Grundlage des Jahresergebnisses 2019
berechnet, das von der Corona-Pandemie noch nicht betroffen war. Hatte eine
Klinik allerdings schon 2019 kein ausgeglichenes Ergebnis – und das war bei der
Mehrzahl der Kliniken in Deutschland der Fall – reichen die darauf berechneten
Ausgleiche und Hilfen auch für das Geschäftsjahr 2021 nicht aus. Die Prognose
für das aktuelle Jahr, das ebenfalls zum Corona-Jahr zu werden droht, sieht
zwar etwas besser aus, ist aber noch sehr vage. „Wir haben das Jahr 2021 mit
einem erheblichen Defizit abgeschlossen und gehen derzeit davon aus, dass es in
2022 nicht zu einer erheblichen Ergebnisverbesserung kommen wird“, sagt
Wolfgang Schmid.

Zusammen mit ihren Kollegen im QuMiK-Verbund, dem 15 große kommunale
Krankenhausträger in Baden-Württemberg angehören, üben die beiden
Geschäftsführer der ALB FILS KLINIKEN Kritik an der Politik. „Es ist den
Kliniken inzwischen nicht mehr möglich, eine verlässliche Unternehmensplanung
aufzustellen, denn auch im zweiten Corona-Jahr ließ man uns lange Zeit darüber
im Unklaren, ob Hilfspakete gewährt werden und in welcher Höhe diese
ausfallen“, so der Medizinische Geschäftsführer Dr. Ingo Hüttner. Die
Liquidität der Kliniken könne deshalb oft nur durch Bürgschaften oder Kredite
der kommunalen Gesellschafter aufrechterhalten werden und der Fortbestand sei
von den Zuschüssen der Gesellschafter abhängig.

Die Geschäftsführer des QuMiK-Verbunds weisen unisono darauf hin, dass
politische Entscheidungen schneller getroffen werden und das deutsche
Gesundheitssystem und dessen Finanzierung dringend reformiert werden müssen.
Die zunehmende Verlagerung von einer stationären hin zu einer ambulanten
Patientenversorgung sowie die unaufhaltsam fortschreitende Digitalisierung in
der Medizin werden zu neuen Versorgungsstrukturen führen, bei denen die bislang
scharfen Trennlinien bei der Versorgung und Finanzierung zwischen Kliniken und
niedergelassenen Ärzten weitgehend aufgehoben werden. Dr. Ingo Hüttner sieht
hier dringenden Handlungsbedarf der Politik, „die diese Entwicklungen zwar seit
mehreren Jahren sieht, aber dennoch nicht mit einer entsprechenden
Rahmengesetzgebung und neuen Finanzierungsmodellen darauf reagiert“.

Der Geschäftsbericht 2021 der ALB FILS KLINIKEN mit dem detaillierten
Jahresabschluss ist auf der Homepage der ALB FILS Kliniken unter
https://www.alb-fils-kliniken.de/ueber-uns/publikationen/ zu finden.

Quelle: Medienunterrichtung, 15.07.2022

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