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Klinikum Hanau 2020 mit ausgeglichenem Jahresergebnis

Klinikum Hanau 2020 mit ausgeglichenem Jahresergebnis (Pressemitteilung).



Sorgen um die Krankenhauslandschaft und deren Finanzierung in den kommenden Jahren. Hinter dem Klinikum Hanau liegt ein herausforderndes Jahr 2020, das ab März umfänglich von der Covid-19-Pandemie bestimmt wurde und dem gesamten Klinikpersonal in jeder Hinsicht viel abverlangt hat. Umso erfreuter sind die
Verantwortlichen, dass das „Pandemie-Jahr 2020“ mit einem ausgeglichenen
Ergebnis abgeschlossen werden konnte. Mit einem Jahresergebnis von 65 T Euro
liegt das wirtschaftliche Ergebnis ca. 3 Mio. Euro unter dem des Vorjahres und
ca. 1,4 Mio. Euro unter dem des Wirtschaftsplans.

„Ich freue mich natürlich über das wirtschaftliche Ergebnis des vergangenen
Jahres. Viel wichtiger ist jedoch, dass wir in dieser so schwierigen Zeit
vollumfänglich unserem Versorgungsauftrag nachgekommen sind. Dieser war
pandemiebedingt begleitet von vielen organisatorischen Maßnahmen und einem
unglaublichen Einsatzwillen unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Das
verdient meinen größten Respekt und herzlichen Dank. Es macht umso deutlicher,
wie wichtig das Klinikum als kommunales und zukunftsfähiges Haus für unsere
Gesundheitsversorgung in und um Hanau ist. Wir werden alles dafür tun, dass das
auch in Zukunft so bleibt“, sagt Oberbürgermeister und
Aufsichtsratsvorsitzender Claus Kaminsky. Bis Mitte März 2021 wurden im
Klinikum 760 Patienten mit einem gesichert positiven Covid-19-Befund stationär
behandelt, 157 davon wurden intensivmedizinisch betreut. Das Klinikum Hanau ist
aufgrund seiner vorgehaltenen intensivmedizinischen Behandlungsmöglichkeiten
(u.a. ECMO-Plätze = extrakorporale Membranoxygenierung; maschinelle
Unterstützung der Herz- und Lungenfunktion) eine von sechs sog.
Corona-Level-1-Kliniken im Versorgungsgebiet Rhein-Main.

Auch Klinik-Geschäftsführer Volkmar Bölke blickt auf 2020 zurück: „Wir haben
ein Jahr im Ausnahmezustand durchlebt und eine noch nie dagewesene Situation
gemeinsam gut gemeistert. Dafür danke ich allen Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern.“ Um die wirtschaftliche Zukunft macht sich Bölke jedoch Sorgen:
„Die Pandemie hat aber auch die bestehenden Probleme der aktuellen
Krankenhausfinanzierung offen gelegt. Eine leistungsorientierte Vergütung nach
Patientenzahlen und deren Erkrankungsschweregrad passt mit einer in diesem Fall
pandemiebedingten reinen Versorgungsvorhaltung nicht mehr zusammen. Vielmehr
birgt diese dann die Gefahr einer existenzgefährdenden Unterfinanzierung der
Krankenhäuser in sich. Das Stopfen von Liquiditätslöchern, die durch die
Freihaltung von Bettenkapazitäten für die Versorgung von positiven
Covid-19-Patienten entstehen, kann nicht dauerhaft durch per Gießkanne oder
Stufenmodell ausgeschüttete Leerstands- oder Freihaltepauschalen gelöst werden.
Die Krankenhäuser brauchen in Pandemiezeiten Budget- bzw. Planungssicherheit,
um ihrem Versorgungsauftrag verlässlich nachkommen zu können. Dabei muss es
möglich gemacht werden, die Krankenhäuser von der kaum noch zu bewältigenden
Bürokratie zu entlasten.“

Leistungs-, Umsatz- und Kostenentwicklung

Der Gesamterlös von ca. 186,5 Mio. Euro lag 3,9% über dem von 2019. Das EBITDA,
also das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen, lag mit ca. 4,0 Mio.
Euro ca. 2,1 Mio. Euro unter dem des Vorjahres.

Die Zahl der im Jahr 2020 stationär behandelten Patienten (somatisch und
psychiatrisch) betrug mit rund 26.700 fast 20% weniger als im Vorjahr. Der
Schweregrad stieg dabei nach aDRG-System um fast 10% auf knapp 0,8 und spiegelt
indirekt den hohen Versorgungsaufwand der Corona-Patienten wider. Mit der im
Februar einsetzenden Covid-19-Pandemie wurde auch im Klinikum Hanau
organisatorisch alles auf die Umsetzung deutlich verschärfter Hygienemaßnahmen
ausgerichtet. Der Umzug des Ärztlichen Bereitschaftsdienstes, die Einzäunung
des Klinikgeländes mit der Errichtung eines Schleusenzeltes als zentralen
Zugang und die Bestückung mit Sicherheitspersonal an allen gewohnten Zu- und
Durchgängen, waren nur die sichtbare Spitze des Berges aller dann noch
folgenden Maßnahmen. Mitte März wurden per Allgemeinverfügung alle
Krankenhäuser aufgefordert, planbare Operationen zu verschieben, um die
Versorgungskapazitäten für die Corona-Patienten freizuhalten. Als Ausgleich für
die dadurch entfallenden stationären und sonstigen Erlöse galt für das Klinikum
Hanau ein Betrag in Höhe von 560 Euro für jeden nicht erbrachten Belegungstag
gegenüber dem Vergleichszeitraum 2019. Diese Regelung galt bis Ende September.
Mit Einsetzen der zweiten Welle Mitte Oktober wurde am 18. November die sog.
Freihaltepauschale eingeführt, die 90% der bisherigen Leerstandpauschale
betrug, und aktuell bis zunächst 31. Mai 2021 weitergilt. Eine Auszahlung ist
aber an das Überschreiten einer regionalen 7-Tages-Inzidenz und eine
Mindestauslastung der Intensivbetten gebunden. Die Gesamterlöse 2020 beinhalten
daher auch die vom Bund erhaltenen Ausgleichszahlungen für aufgrund der
Pandemie nicht erbrachte Leistungen gegenüber 2019.

Trotz des deutlichen Fallzahlrückganges stiegen die Personal- und Sachkosten um
zusammen 5,3%. Während bei den Personalkosten ein Anstieg durch
Tarifsteigerungen und zusätzliches Personal für beispielsweise stark belastete
Pflegebereiche, Testambulanzen und den Schleusenzugang verursacht wurde,
machten sich deutliche Mehrkosten beim Material durch den stark erhöhten Bedarf
und die exorbitanten Preissteigerungen für beispielsweise Schutzausrüstung oder
Narkotika bemerkbar.

Investitionen – Standortentwicklung

Die Hygiene- und Schutzmaßnahmen auf dem gesamten Klinikgelände schränkten
zunächst auch den Fortschritt der zahlreichen baulichen
Modernisierungsmaßnahmen im Klinikum ein. Mit größter Sorgfalt und Anstrengung
konnten jedoch die wesentlichen Bau- und Instandhaltungsprojekte sowie
Investitionen in medizinische Großgeräte vorangetrieben werden. Insgesamt 11
Mio. Euro wurden in Gebäudemodernisierung, Ausstattung, Sanierung,
Medizingeräte und Informationstechnologie investiert. Unter dem Motto „Mehr
Raum für Ihre Gesundheit“ schritt die Modernisierung des Klinikstandorts mit
der Sanierung der Stationen H6C-H11C im Haupthaus weiter voran. Vier Stationen
wurden bereits fertiggestellt, im Oktober 2021 soll auch die Sanierung der noch
fehlenden zwei Stationen abgeschlossen sein. Daneben wurde die Erweiterung der
Onkologischen Ambulanz von 16 auf 21 Behandlungsplätze planmäßig begonnen und
soll Mitte des Jahres fertiggestellt sein. Mit dem Austausch der in die Jahre
gekommenen Linearbeschleuniger in der Strahlentherapie mit einem
Investitionsvolumen von ca. 5,5 Mio. Euro im laufenden Betrieb wurde ein
technisches wie organisatorisches Mammut-Projekt auf den Weg gebracht, das im
2. Halbjahr abgeschlossen wird.

Im Juli 2019 wurde mit der Verpflichtung von Chefarzt Dr. med. Guido Groschup
die Medizinische Klinik IV für „Rhythmologie“ gegründet. Seitdem werden im
Klinikum Hanau elektrophysiologische Untersuchungen (EPU) durchgeführt. Die
elektrophysiologische Untersuchung dient der Diagnostik und Therapie von
tachykarden (schnellen) oder bradykarden (langsamen) Herzrhythmusstörungen. Das
nun für ca. 1,5 Mio. Euro fertiggestellte EPU-Labor verfügt über modernste
Systeme für die Behandlung von komplexen Rhythmusstörungen, u.a. eine neue
biplane Angio-Anlage.

Neben der Etablierung der Rhythmologie wurde die Klinik für Unfallchirurgie von
den Gesetzlichen Unfallversicherungsträgern als spezielle Klinik zur Behandlung
von schweren Arbeitsunfällen (VAV) anerkannt. Die Klinik für Kinder- und
Jugendmedizin hat ihr Behandlungsspektrum um einen Kinder-Gastroenterologen
erweitert, Oberarzt Mark Wittschorek hat sich auf die verschiedenen
Erkrankungen des kindlichen Verdauungstraktes und entsprechende altersgerechte
Diagnose- und Behandlungsmethoden spezialisiert. Mit dem im Main-Kinzig-Kreis
einzigartigen Modell des Bunten Kreises ist seit Anfang des Jahres am Klinikum
auch die Nachbetreuung von Familien mit Frühgeborenen oder chronisch kranken
Kindern nach dem Krankenhausaufenthalt gesichert.

Ausblick

Auch der Beginn des neuen Jahres ist im Klinikum maßgeblich von der anhaltenden
Covid-19-Pandemie geprägt. Das Ausmaß der wirtschaftlichen Folgen der Krise ist
auch für den Krankenhausmarkt noch nicht abzusehen und von vielen externen
Faktoren abhängig, die die Kliniken nur begrenzt beeinflussen können. Aus
kaufmännischer Sicht wird für ein erfolgreiches Jahr entscheidend sein, wie
stark die Leistungen der Kliniken weiterhin von der Pandemie betroffen sind,
und ob sie sich von den Einbrüchen im Jahr 2020 erholen können. Des Weiteren
braucht es weiterhin finanzielle Unterstützung von der Bundesregierung und dem
Land Hessen, um die pandemiebedingten Sonderbelastungen und geforderten
Vorhaltungen auszugleichen.

Im Zentrum der künftigen Investitionen steht für das Klinikum Hanau weiterhin
die Modernisierung des Klinikstandortes, um als Maximalversorger sowohl
medizinisch als auch pflegerisch und baulich auf aktuellstem Stand zu bleiben.
Dabei steht weiterhin das Patientenwohl im Vordergrund, aber auch die
Positionierung als attraktiver Arbeitgeber für qualifiziertes Fachpersonal
rückt immer mehr in den Mittelpunkt. Um die notwenigen Investitionen tätigen zu
können, ist auch in den kommenden Jahren ein wirtschaftlich positives Ergebnis
unerlässlich. Das Klinikum stellt sich dieser Herausforderung und will auch
weiterhin ein unverzichtbarer Partner für die Gesundheitsversorgung der
Menschen in Hanau und in der Region bleiben.

Quelle: Pressemitteilung, 12.04.2021

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