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Uniklinikum Leipzig mit negativem Jahresergebnis in 2019

Uniklinikum Leipzig mit negativem Jahresergebnis in 2019 (Pressemitteilung).



Trotz Wachstum negatives Jahresergebnis in 2019 durch Tarifsteigerungen und Sondereffekte. Das Universitätsklinikum Leipzig und die Medizinische Fakultät legen die Jahresergebnisse für das Jahr 2019 vor. jahr 2019. Leipzig. Das Universitätsklinikum Leipzig hat 2019 so viele Patienten behandelt wie noch nie. Mit zusätzlichen 228 Vollkräften wurden entsprechend vor allem
die patientennahen Bereiche personell gestärkt. Damit sind jetzt mehr als 7300
Menschen am UKL beschäftigt. Trotz Wachstum fiel jedoch das wirtschaftliche
Jahresergebnis für das zurückliegende Jahr durch Sondereffekte und gestiegene
Personalkosten negativ aus: Das UKL verzeichnet nach Jahren erstmals ein Minus
in Höhe von 22 Millionen Euro.

Im Jahr 2018 lag das Jahresergebnis mit 3,4 Millionen im Plus. "2019 stellte
uns vor eine ganze Reihe von Herausforderungen, in deren Folge ein
Jahresergebnis im negativen Bereich unvermeidlich war", beschreibt Dr. Robert
Jacob, seit August 2019 Kaufmännischer Vorstand des UKL. "Da tröstet es nur
wenig, dass viele andere Krankenhäuser und zahlreiche Universitätsklinika
aufgrund der schwierigen Rahmenbedingungen ebenfalls Verluste schreiben."
Hintergrund der Entwicklung ist zum einen die allen Universitätsklinika
gemeinsame Situation, in der Mehrkosten der universitären Medizin durch das
DRG-System nicht ausreichend finanziert werden. Hinzu kamen steigende
Personalkosten. Diese konnten vom Anstieg des sächsischen Basisfallwerts, mit
dem die Leistungen des Universitätsklinikums von den Krankenkassen bewertet
werden, nicht ausreichend refinanziert werden. "Ein Einflussfaktor für die
Ergebnisentwicklung war daher die Umsetzung unseres wegweisenden, aber auch
finanziell herausfordernden Tarifabschlusses 2019 für die nichtärztlichen
Mitarbeiter", erläutert Dr. Jacob. Ebenfalls relevant waren erforderliche
Rückstellungen, insbesondere für Risiken aus möglichen Rechnungskürzungen der
Krankenkassen im Rahmen von MDK-Prüfverfahren, die in den letzten Jahren stetig
zugenommen haben.

Wachstum bei Leistungen und Personal
Dem gegenüber steht eine sehr positive Leistungsentwicklung: 58.300 Fälle
wurden im vergangenen Jahr am UKL stationär und teilstationär versorgt. Das
sind drei Prozent mehr als im Vorjahr. Der Case-Mix-Index, der die Schwere der
behandelten Erkrankungen angibt, lag mit 1,5 im Durchschnitt der
Universitätsklinika. Auch in den Ambulanzen des UKL ist die Zahl der Patienten
weiterhin hoch.

Das medizinische Leistungsspektrum wurde in der Chirurgie mit der
Inbetriebnahme eines zweiten "da Vinci"-Operationsroboters erweitert. Einen
wichtigen Meilenstein markierte im Juni 2019 der erste Einsatz der Gentherapie
mit Kymriah bei einem Krebspatienten, 14 Therapien folgten seitdem. Damit ist
das UKL derzeit das einzige Zentrum in Ostdeutschland, an dem eine Behandlung
mit Kymriah erfolgt.

Für personelle Verstärkung sorgten allein in 2019 insgesamt neun Neuberufungen,
darunter fünf Neubesetzungen wichtiger Direktorenpositionen: Neu besetzt wurden
gemeinsam mit der Medizinischen Fakultät die Leitungen der Kliniken für
Psychiatrie, Radiologie und Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie sowie der
Institute für Pathologie und Laboratoriumsmedizin. Weitere Wechsel an den
Spitzen von Kliniken und Instituten werden in den kommenden Jahren im Zuge der
Staffelstabübergabe der Generationen folgen.

Insgesamt schlug sich die Leistungserweiterung auch in der Zahl der am UKL
Beschäftigten nieder. 2019 kamen 228 Vollkräfte mehr an Bord, ganz überwiegend
in patientennahen Bereichen, zum Beispiel allein zusätzliche 70 Vollkräfte in
der Pflege. "Dass uns dies angesichts des Pflegenotstandes gelungen ist, ist
ein Beleg für die anhaltend hohe Attraktivität des UKL als Arbeitgeber", sagt
Prof. Christoph Josten, der Medizinische Vorstand des UKL. "Das ehrt uns und
verpflichtet dazu, sicherzustellen, dass wir unseren Beschäftigten auch
weiterhin beste Bedingungen für ihre hochengagierte Arbeit bieten können."

Anstieg an Landes- und Drittmitteln an der Medizinischen Fakultät
Die Medizinische Fakultät Leipzig verfügte 2019 über 123,7 Millionen Euro
Gesamteinnahmen, die sich auf 73,7 Millionen Landeszuschuss (Vorjahr 68,4
Millionen) und 50,271 Millionen Drittmittel (Vorjahr 48,23 Millionen)
verteilten. "Der erneute Zuwachs an Drittmitteln erfüllt mich besonders mit
Stolz, steht er doch für die herausragende wissenschaftliche Forschung unseres
Standortes", resümiert Dekan Prof. Dr. Michael Stumvoll. "Im Vergleich zum
Vorjahr verzeichnen wir einen Anstieg an Förderanträgen um 12 Prozent. Allein
von den Drittmitteleinnahmen konnten im vergangenen Jahr von 1.621
Beschäftigten der Fakultät 846 Personalstellen finanziert werden."

Bezogen auf den Generationenwechsel unter den Professoren fasst Dekan Stumvoll
zusammen: "Der große personelle Umbruch durch den Generationenwechsel bescherte
der Medizinischen Fakultät alle Hände voll zu tun. In Zahlen ausgedrückt waren
das 37 Sitzungen zu Berufungsverfahren, davon 16 abgeschlossen, 253
Promotionsabschlüsse und 17 abgeschlossene Habilitationsverfahren." In der
Ethikkommission wurden 2019 rund 2.500 Forschungsprojekte bearbeitet und davon
knapp 600 neue Anträge begutachtet.

Seit dem Wintersemester 2019/20 zählt die Medizinische Fakultät 3.418
Studierende. Sie ist damit die größte Ausbildungsstätte für Studierende der
Human- und Zahnmedizin in ganz Sachsen sowie die einzige für Pharmazie. "Mit
der Akademisierung der Hebammenausbildung in 2021 werden wir an unserer
Fakultät bald noch mehr Studierende begrüßen dürfen", sagt Dekan Stumvoll. Der
Beginn des Bachelor-Studiengangs ist ab Sommersemester 2021 mit aktuell 25
Studienplätzen geplant.

Entwicklung 2020 von Corona-Pandemie geprägt
Die Prognose für das laufende Jahr wird stark von den Auswirkungen der
Corona-Pandemie beeinflusst. "Ursprünglich hatten wir auch für 2020 mit
steigenden Patientenzahlen gerechnet. Dies ist nach den Entwicklungen der
letzten Monate, in denen wir zahlreiche Betten freigehalten haben, jedoch nicht
mehr realistisch.", so Prof. Christoph Josten. "Wir können heute noch nicht
verlässlich abschätzen, wie sich die vergangenen Monate der Corona-Pandemie auf
die finanzielle Situation des UKL genau auswirken werden oder was uns noch
erwartet. Es ist aber davon auszugehen, dass unter den derzeitigen
Voraussetzungen 2020 kein ausgeglichenes Ergebnis möglich sein wird", ergänzt
Dr. Robert Jacob.

Quelle: Pressemitteilung, 15.07.2020

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