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Zweitgutachten wegen offener Fragen zum Klinikum Dresden gefordert

Zweitgutachten wegen offener Fragen zum Klinikum Dresden gefordert (Die Grünen Dresden).



Am Freitag haben die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen, DIE LINKE. und SPD im Dresdner Stadtrat einen Antrag eingereicht, in dem sie ein Zweitgutachten für die Restrukturierung des Städtischen Klinikums fordern. Im Jahr 2020 fand eine umfangreiche Begutachtung zur
Restrukturierung und zukünftigen Entwicklung des Städtischen Klinikums durch die Unternehmensberatung Ernst & Young statt, die in mit dem Klinikumsvorstand
abgestimmte Empfehlungen mündete. Diese wurden dem Ausschuss für Gesundheit in
mehreren Sitzungen vorgestellt. Trotz zahlreicher Nachfragen blieben dabei aber
wesentliche Fragen offen.

Dazu

Dr. Wolfgang Deppe (Bündnis 90/Die Grünen): „Das Konzept der Verwaltung zur
Restrukturierung des Klinikums enthält viele richtige Vorhaben, wie die Bildung
leistungsfähiger medizinischer Zentren oder die Verstärkung ambulanter
Angebote. Dennoch bleiben viele Fragen offen. Es muss vor allem geklärt werden,
ob die komplette Schließung des Krankenhauses Neustadt für die stationäre
Versorgung wirklich notwendig ist. Dies wird im Konzept der Verwaltung und der
beratenden Gutachter bei Weitem nicht ausreichend begründet. Warum soll es
nicht weiterhin möglich sein, am Standort Trachau eine internistische Grund-
und Regelversorgung aufrecht zu erhalten? Warum soll nicht eines der
medizinischen Zentren dort stationiert werden, z.B. das für Kinderheilkunde und
Geburtsmedizin? Warum soll eine erfolgreiche Abteilung wie die für moderne
Adipositasbehandlung nicht in Trachau bleiben? Diese Fragen sind für die
Gesundheitsversorgung der Menschen in Dresden von hoher Bedeutung, wie auch
eine vielfältig gezeichnete Petition zeigt. Um sie fundierter zu klären,
beantragen wir ein zweites Gutachten, das sich darauf konzentriert und auch die
möglichen finanziellen Fördermittel in den Blick nimmt. Bei einer so wichtigen
und kostenträchtigen Entscheidung sollte der Dresdner Stadtrat einem guten
medizinischen Brauch folgen und sich vor einer so schwierigen Operation eine
zweite Meinung einholen.“

Jens Matthis (DIE LINKE.): Ernst & Young ist kein unabhängiger Gutachter,
sondern seit über zwanzig Jahren ein Protagonist der neoliberalen Umgestaltung
des deutschen Gesundheitswesens.
Bevor die Stadt von E&Y unterstützte Pläne umsetzt, muss sie sich Klarheit
darüber verschaffen, was dies langfristig für die Gesundheitsversorgung in
Dresden bedeuten kann.

Vincent Drews (SPD): „Die vor uns liegende Entscheidung zur Umstrukturierung
des städtischen Klinikums ist weitreichend und tiefgreifend. Sie muss auf einer
fundierten Faktengrundlage und wohlüberlegt getroffen werden. Die momentan
vorliegenden Informationen reichen dafür nicht aus, sodass es auch aus Sicht
der SPD-Fraktion eines zweiten Gutachtens bedarf. Zentral sind für uns dabei
Fragen nach den Konsequenzen für das Personal des Klinikums. Werden die
freiwerdenden Ressourcen in einem Stellenabbau münden oder dafür genutzt,
überlastet Mitarbeiter*innen zu entlasten? Unklar ist auch, ob sich die
Konsequenzen aus der aktuellen Pandemie, die Bund und Länder mit Blick auf die
Gesundheitsversorgung in Deutschland ziehen wollen, in den Plänen wiederfinden.
Außerdem wollen wir dargestellt haben, wie die Versorgung auch in
Ausnahmesituationen wie einem Elbehochwasser im Norden Dresdens und dem Umland
sichergestellt werden kann, wenn die Umstrukturierung wie vorgeschlagen kommt.
Das alles soll das Zweitgutachten klären. Für uns geht in Sachen Klinikum
Gründlichkeit vor Schnelligkeit.“

Quelle: Die Grünen Dresden, 30.03.2021

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