Kassen-Stabilisierungsgesetz: Die Berufeliste für das Pflegebudget greift zu kurz /> Gleiss Lutz begleitet Paracelsus Kliniken bei strategischer Zusammenführung der Paracelsus Klinik Zwickau mit dem Heinrich-Braun-Klinikum />

Der Bund muss die explodierenden Kosten der Kliniken dringend kompensieren mydrg.de





scatter_plot

Der Bund muss die explodierenden Kosten der Kliniken dringend kompensieren

Bayerns Gesundheitsminister beriet bei Rundem Tisch mit Experten über die angespannte Lage in den Krankenhäusern (Bayerisches Staatsministerium).



Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek fordert von der Bundesregierung eine rasche finanzielle Unterstützung der Krankenhäuser zur Kompensation der drastischen Mehrausgaben bei den Sachkosten. Holetschek betonte am Mittwoch in München: „Die Kliniken müssen trotz massiver Kostensteigerungen und gleichzeitig
coronabedingter Personalausfälle handlungsfähig bleiben. Dies gilt über die
gegenwärtige Situation hinaus insbesondere auch mit Blick auf die zu erwartende
weitere Pandemiewelle im Herbst und Winter.“
Holetschek fügte hinzu: „Wir suchen in Bayern intensiv nach Lösungswegen. So hat
am späten Dienstagnachmittag auf meine Einladung ein Runder Tisch zu diesem
Thema in Form einer Videokonferenz stattgefunden. Teilnehmer waren Vertreter
bayerischer Kliniken, der Krankenhausverbände sowie der Ärztlichen Bezirks- und
Krankenhauskoordinatoren. Alle Beteiligte haben betont: Es muss schnell gehandelt
werden. Denn die bayerischen Krankenhäuser befinden sich bereits personell wie
auch wirtschaftlich in einer sehr schwierigen Situation.“
Holetschek unterstrich: „Es ist wichtig, jetzt gemeinsam einen zukunftssicheren und
wetterfesten Kurs einzuschlagen. Die aktuell inflationsbedingt massiven
Kostensteigerungen können im bestehenden Krankenhausvergütungssystem nicht
zeitnah aufgefangen werden. Vor allem die stark gestiegenen Energie- und
Strompreise, aber auch weitere Sachkostensteigerungen können von den Kliniken
aktuell nicht kompensiert werden und stellen die Liquidität der Kliniken vor erhebliche
Probleme. Die Gesundheitsministerkonferenz hat den Bund daher bereits aufgefordert,
eine rasche Lösung dieses drängenden Problems z.B. über die Gewährung eines
unterjährigen Zuschlags umzusetzen – und so die Mehrkosten kurzfristig zu
kompensieren.“
Holetschek kritisierte: „Passiert ist bisher: nichts. Es ist schlicht nicht zu akzeptieren,
dass der Bund die Kliniken einfach ihrem Schicksal überlässt. Er darf hier nicht länger
untätig bleiben, sonst geraten viele Krankenhäuser in eine existenzbedrohende
wirtschaftliche Schieflage.“ Holetschek betonte: „Leider scheint in Berlin zunehmend
der Finanzminister der FDP die Gesundheitspolitik übernommen zu haben. Eine
leistungsfähige kritische Infrastruktur muss aber auch auskömmlich finanziert werden.“

Der Minister fügte hinzu: „Zudem trifft Corona die Kliniken derzeit gleich mehrfach. Die
Arbeitsbelastung der Kliniken in Sachen Corona, bedingt durch die anhaltend hohen
Infektionszahlen, seit Anfang Juni wieder stark zugenommen. Im Vergleich zum Juli
2021 sind die Zahlen der auf den Normalstationen der Kliniken behandelten CovidPatienten sehr viel höher. Und auch ein Patient, der nur ‚mit‘, aber nicht ‚wegen‘
Corona in der Klinik ist, bindet durch Isolationsmaßnahmen erheblich Personal.
Zugleich berichten die Kliniken vermehrt von regional teils massiven
Personalausfällen. Denn einerseits ist das Personal selbst mit Corona infiziert oder
muss isolierpflichtige Familienangehörige betreuen. Andererseits sind nicht wenige
Beschäftigte in Jahr drei der Pandemie einfach erschöpft und fallen aus.“
Der Minister ergänzte: „Von krankheitsbedingten Ausfällen berichteten die Vertreter
nicht nur in der Pflege, sondern auch beim Rettungsdienst und bei den Ärztinnen und
Ärzten. Wir haben daher auch erörtert, wo die Kliniken praktische
Handlungsmöglichkeiten sehen, um den drohenden Personalausfällen, insbesondere
mit Blick auf den Herbst, entgegenzuwirken. Wichtig ist dabei aus meiner Sicht, die
überbordende Bürokratie in den Kliniken so weit wie möglich zurückzufahren. Hier
muss sich der Bund positionieren.“
Holetschek erläuterte: „Als Freistaat können wir im Bedarfsfall kurzfristig die bewährten
Organisationsstrukturen zur Steuerung der Patientenströme – mit den Ärztlichen
Leitern Krankenhauskoordinierung auf örtlicher und den Ärztlichen
Bezirkskoordinatoren auf überörtlicher Ebene – wieder einsetzen. Dank der kürzlich
erfolgten Änderung im Bayerischen Krankenhausgesetz ist dies nun auch ohne
Ausrufung des Katastrophenfalls möglich.“
Holetschek unterstrich: „Aber wichtig ist: Es gibt weitere wirksame Maßnahmen, um
die Kliniken im Herbst vor Überlastung zu schützen. Und hier sind wir alle gefordert.
Durch Impfungen, Tests und Maske tragen kann jeder seinen Beitrag zur Eindämmung
des Infektionsgeschehens und zur Entlastung der Krankenhäuser leisten.“ Holetschek
ergänzte: „Der Aufklärung, zum Beispiel über Impfkampagnen, kommt weiterhin eine
entscheidende Rolle in der Pandemie zu. Denn Aufklärung ist die Voraussetzung für
informiertes und solidarisches Handeln. Auch mit Blick auf die Beschäftigten in den
Krankenhäusern setzen wir bei den Menschen auf den Dreiklang von Freiheit,
Eigenverantwortung und Solidarität.

Quelle: Bayerisches Staatsministerium, 13.07.2022

« Kassen-Stabilisierungsgesetz: Die Berufeliste für das Pflegebudget greift zu kurz | Der Bund muss die explodierenden Kosten der Kliniken dringend kompensieren | Gleiss Lutz begleitet Paracelsus Kliniken bei strategischer Zusammenführung der Paracelsus Klinik Zwickau mit dem Heinrich-Braun-Klinikum »

Anzeige: ID GmbH
Anzeige