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Krankenhäuser brauchen in Pandemie-Zeiten Sicherheit, Perspektive und nachhaltige Hilfen

Krankenhäuser brauchen in Pandemie-Zeiten Sicherheit, Perspektive und nachhaltige Hilfen (Ärztekammer Westfalen-Lippe).



Gerade in Pandemie-Zeiten benötigen die Krankenhäuser in Nordrhein-Westfalen nach Ansicht der Ärztekammer Westfalen-Lippe (ÄKWL) finanzielle Sicherheit und strukturelle Perspektive, sagt Kammerpräsident Dr. Hans-Albert Gehle, der ein Ende der derzeitigen Behelfsstrukturen fordert. Die Zeit von Plastikzelten
vor den Kliniken für die Patientenversorgung und Plastikwänden in den Häusern,
um Normalstationen von Infektionsbereichen abzuschirmen, muss vorbei sein. Was
wir brauchen, sind nachhaltige Hilfen für die Krankenhäuser sowie eine
sofortige Budgetgarantie für die Kliniken, die Covid-19-Patienten versorgen.
Die entsprechenden Fördermittel müssen schnell und unbürokratisch fließen.“ In
diesem Zusammenhang sei es begrüßenswert, dass NRW die Mittel für die
Krankenhausinvestitionen um eine Milliarde aufgestockt habe. Damit sollten die
Kliniken bei dem notwendigen Um- oder Ausbau von bestehenden Stationen zu
Infektions-, Abklärungs- und Quarantäneeinheiten unterstützt werden. „Hier kann
das Land finanzielle Mittel zur Verfügung stellen, um die Patienten und das
Personal aus den bestehenden Provisorien zu befreien.“ Auch müsse über die
Wiedereinführung einer Freihaltepauschale für die Krankenhäuser dringend
nachgedacht werden.

Gehle verweist auf den deutlich erhöhten Personal- und auch Materialaufwand im
stationären Sektor, der sich während einer Pandemie nicht nur auf den
Intensivstationen und bei der Intensivpflege, sondern auch im Normalbetrieb
niederschlage. Die Auslastung der Intensivbetten steige stark und die Belastung
der Kliniken werde in absehbarer Zeit das Limit des Leistbaren erreichen. Der
Präsident der ÄKWL zählt auf: Für die Intensivversorgung von Covid-19-Patienten
sei eine pflegerische 1:1- sowie eine ärztliche 2:1-Behandlung erforderlich.
Normalstationen würden aktuell in der Epidemie quasi zu Stationen der
Intensivüberwachungspflege mit hohem pflegerischen Aufwand umfunktioniert,
dafür erforderliches Personal aus anderen Bereichen der Kliniken abgezogen und
diese Stationen wiederum heruntergefahren. Dort stünden dann weniger Betten für
die normale Leistungserbringung zur Verfügung, was wiederum erhebliche
Einnahmeverluste nach sich ziehe. Screening, Testung und Schutzmaßnahmen in
Ambulanzen, Notaufnahmen und Eingangsbereichen erforderten zusätzliches
Personal. Und: Durch die Schutzkleidung werde die Arbeit zeitaufwendiger.

„Die Corona-Pandemie zeigt die Bedeutung der Intensivmedizin und der
Infektiologie auf. Diese klinischen Bereiche müssen dringend mittels einer
entsprechenden Krankenhausinvestitionsfinanzierung und durch eine Reform des
DRG-Systems in der Krankenhausvergütung gestärkt werden.“ Die Behandlung von
Covid-19 und anderen aufwendigen Infektionserkrankungen würden nämlich nicht
durch das DRG-System abgebildet. Daher sollte allen Krankenhäusern, die
aufgrund der Behandlung von Covid-19-Patienten ihre sonstigen Kapazitäten
einschränken müssen, eine Jahresbudgetgarantie gegeben werden. „Dauerhaft muss
hier eine gerechte Vergütungssystematik hinterlegt werden, die den Aufwand
dieser Infektionserkrankungen refinanziert“, fordert Gehle.

Quelle: Ärztekammer Westfalen-Lippe, 06.11.2020

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