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Modellprojekt: Bayern will Klinikpersonal durch Bürokratie-Abbau entlasten

Modellprojekt mit 18 bayerischen Kliniken soll überbordende Bürokratie-Anforderungen identifizieren (Pressemeldung).



Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek setzt sich für einen deutlichen Bürokratie-Abbau in den Krankenhäusern ein. Holetschek betonte am Montag in München: „Die Personalsituation in den Krankenhäusern ist seit vielen Jahren durch zahlreiche Faktoren, vor allem Personalmangel und bürokratische
Auflagen, massiv angespannt. Eine Entlastung des Personals durch weniger Bürokratie und weniger Dokumentation ist zwingend erforderlich. Den richtigen Weg wird ein
Modellprojekt aufzeigen, das wir heute gestartet haben.“

Der Minister fügte nach einer Sitzung der entsprechenden Steuerungsgruppe
hinzu: „Gemeinsam mit den Akteuren im Krankenhausbereich haben wir heute das
weitere Vorgehen festgelegt. Ziel des Modellprojekts ist es, mit 18 bayerischen
Krankenhäusern konkrete Ansatzpunkte für den Bürokratieabbau zu entwickeln. Wir
wollen im Rahmen geltenden Rechts vor allem praktikable und
allgemeinverbindliche Vorschläge machen, die jetzt schon umgesetzt werden
können, ohne lange auf die Berliner Ampel-Koalition warten zu müssen.“

Der Minister erläuterte: „Pflegekräfte, Ärztinnen und Ärzte brauchen mehr
Freiraum, um sich um die Patientinnen und Patienten zu kümmern. Wir brauchen
die Hand am Bett, nicht am Kugelschreiber. Aufwand und Nutzen vieler
bestehender Vorschriften sowie die Belastung und die Wertschätzung gegenüber
den Menschen, die die Patientenversorgung rund um die Uhr sicherstellen, stehen
in keinem Verhältnis mehr zueinander. Wir müssen die Belastung durch Bürokratie
in den Blick nehmen und den Menschen ermöglichen das zu tun, wofür sie
eigentlich brennen: ihren Beruf auszuüben, Menschen zu heilen und zu
versorgen.“

Holetschek unterstrich: „Daher müssen wir rasch die überbordende Bürokratie im
Krankenhaus zurückdrängen. So wird auch die Jobzufriedenheit im Krankenhaus
wieder steigen. Klar ist: Die Qualität der Versorgung darf nicht unter dem
Abbau von Bürokratie leiden. Dafür tragen wir mit dem Modellprojekt Sorge.“

Holetschek ergänzte: „Mit der Steuerungsgruppe ziehen das
Gesundheitsministerium, die Bayerische Krankenhausgesellschaft, die AOK, der
Medizinische Dienst und der Bürokratiebeauftragte der Bayerischen
Staatsregierung an einem Strang. Auf die Konzeptionierung der Untersuchung
folgen die Workshops mit den Praktikern selbst in 18 bayerischen Kliniken,
durchgeführt unter der wissenschaftlichen Begleitung von Professor Andreas
Beivers von der Hochschule Fresenius. Er leitet und moderiert das
Modellprojekt.“

Der Minister erläuterte: „Das Projekt kann nur gelingen, wenn zwischen den
Partnerinnen und Partnern im Gesundheitswesen Vertrauen herrscht. Denn auch die
Beteiligten selbst müssen überprüfen, wie sie bürokratische Hürden abbauen
können, wo also beispielsweise Dokumentationsvorschriften oder Prüfpflichten
abgebaut und Prozesse verschlankt und vereinfacht werden können. In den Blick
zu nehmen sind hier besonders die Mehrfachmeldungen von Daten durch die
Krankenhäuser an verschiedene Kassen zur Prüfung. Weitere konkrete Vorschläge
sollen in den Workshops von den Kliniken erarbeitet werden. Die 18 Kliniken
bilden dabei die Vielfalt der Kliniken im Freistaat ab: Sie sind über die
Regierungsbezirke verteilt und vertreten Krankenhäuser aller Größen und
verschiedener Trägerschaften.“

Der Minister kündigte an: „Im Juli wollen wir die Ergebnisse und Vorschläge zum
Bürokratieabbau in den Kliniken vorstellen. Sie sollen die Arbeit in der Praxis
erleichtern und vereinfachen. Allerdings ist klar: Bundesgesetzliche Vorgaben
führen zu Bürokratie. Diese Hürden müssen also vor allem vom Bund abgebaut
werden. Stattdessen baut er bislang immer neue Bürokratie auf. Die
Krankenhausreform, kommt sie nach den Vorstellungen des Bundes, lässt zum
Beispiel noch mehr Bürokratie befürchten. Umso wichtiger ist es, dass das
bayerische Gesundheitsministerium und Professor Beivers jetzt mit den
Praktikerinnen und Praktikern Erleichterungen bei der Bürokratie für alle
Krankenhäuser herausarbeiten. Ich danke allen Beteiligten, die sich im
Modellprojekt engagieren.“

Workshops zum Bürokratieabbau finden in diesen bayerischen Kliniken statt:

1. Barmherzige Brüder Regensburg

2. Bezirkskrankenhaus Günzburg

3. Caritas-Krankenhaus St. Josef Regensburg

4. Kbo-Isar-Amper-Klinikum Haar

5. Kinderklinik Dritter Orden Passau

6. Klinik Kitzinger Land, Kitzingen

7. Kliniken Südostbayern – Traunstein

8. Klinikum Bamberg

9. Klinikum Garmisch-Partenkirchen

10. Klinikum Kulmbach

11. Klinikum Memmingen

12. Klinikum Nürnberg

13. Klinikum Passau

14. Klinikum St. Elisabeth Straubing

15. Klinikum Würzburg Mitte gGmbH (KWM) – Juliusspital Würzburg

16. Klinikverbund Allgäu – Klinikum Kempten

17. Sanaklinikum Hof

18. Stadtkrankenhaus Schwabach

Quelle: Pressemeldung, 27.03.2023

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