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Neuer Prüfgrund für den MDK? Primäre Nicht-Fehlbelegung

Neuer Prüfgrund für den MDK? Primäre Nicht-Fehlbelegung... (Kaysers Consilium, PDF, 70 kB).



Neuer Prüfgrund für den MDK? Primäre Nicht-Fehlbelegung Realsatire in Zeiten der Corona-Krise: Wo liegen die Probleme des BMG? - Änderung der Prüfquote von 12,5% auf 5% im Schutzschirmgesetz - Erstes Quartal 2020 durch Exponentialstieg schon ausgereizt - Was wird wohl im 2. und 3. Quartal der Prüfanlass sein?
- Anreiz für leere Betten: 560 Euro / Tag und weniger Prüfungen
Während sich in ganz Deutschland fast alle Menschen gemeinsam der drohenden
Gefahr durch die Corona-Pandemie stellen, hält der Gesetzgeber es für notwendig,
für das Jahr 2020 eine MDK-Prüfquote von 5 % aufrechtzuerhalten.
Keiner weiß, wie die nächsten Wochen, Monate und Jahre verlaufen; Mitarbeiter/-
innen aller Berufsgruppen des Gesundheitswesen – auch der Krankenkassen und
des MDK – sind bereit, sich weit über das menschlich Mögliche ihrer beruflichen
und gesellschaftlichen Aufgabe zu stellen.
Nur das Ministerium für Gesundheit hält es für notwendig, angesichts des auf jeden
Fall eintreffenden Viren-Tsunamis an einer Prüfquote festzuhalten – warum?
Was soll denn im 2. und 3. Quartal 2020 der Prüfanlass sein?
- Musste der Risikopatient mit 85 Jahren, Fieber und Husten über das Wochenende
stationär verbleiben, weil das Corona-Testergebnis nicht sofort fertig
war? Hätte er nicht zuhause warten können? So stark erkrankt war er nicht?
Da alles gut verlaufen ist: Fiktives wirtschaftliches Alternativverhalten!
- Hätte der Patient vor der oberen Grenzverweildauer entlassen werden können?
Die Kurzzeitpflege- und Reha-Plätze waren zwar alle belegt, weil keine
Kapazitäten mehr frei waren (z. B. wegen Quarantäne nur Einbettzimmer /
fehlendes Personal wg. Burn Out nach Corona-Einsatz). Aber das ist leider
kein medizinischer, sondern nur ein sozialer Aspekt!
- Das Krankenhaus hat freie Betten pro Tag mit 560 Euro abgerechnet. Wieso
war denn ein Bett frei, wenn die Nachbarklinik überbelegt ist. Mit einer Belegung
würde das Krankenhaus weniger verdienen als bei einem Leerstand
– s. „Schutzschirmgesetz“! Rechnet das Haus dann besser nicht ab und korrigiert
auf eine ambulante Operation? Im Jahr 2020 sind freie Betten und
Vertrauen notwendig, um ggf. neue Corona-Wellen aufzufangen.
Diese provokativen Beispiele sollen darstellen, welche absurden, aber realistischen
Szenarien in den nächsten Monaten auf die Krankenhäuser und die MDK-Mitarbeiter/-
innen, die in den Kliniken und Gesundheitsämtern mithelfen, zukommen werden.
Keiner weiß, wie es ausgeht – und wie lange es dauert.
Deshalb macht es nur Sinn, für das ganze Jahr 2020 alle Prüfungen auszusetzen
und den Kliniken zu vertrauen, Angesichts des volkswirtschaftlichen Gesamtschadens
reden wir bei dieser Prüfquote über eine verschwindend geringe Summe, die
einen Personalaufwand für alle Parteien (Krankenhaus/Krankenkasse/MDK) produzieren
würde, der nicht gerechtfertigt ist. Zudem wird keiner die Zeit dafür haben.
Sollte es wider Erwarten so kommen, dass ab Juli 2020 alles überstanden sein
sollte und das Virus komplett bekämpft wird, fehlen aus den verschiedensten Gründen
zahlreiche Mitarbeiter/-innen aller Berufsgruppen des Gesundheitswesens.
Dann ist weder Zeit noch Personal da, um Prüfanfragen aus der Jahresmitte 2020
zu beantworten. Planbare Operationen, die verschoben wurden, stehen an. Es wird
aufgeräumt. Dann wäre Zeit für eine vernünftige Neugestaltung - jetzt nicht!
Sollte das Virus so grassieren, wie in den schlechtesten Prognosen vorausgesagt,
brauchen wir uns über die Prüfungen nicht mehr zu unterhalten, weil dann der MDK
in allen Bereichen des Gesundheitswesens - am Patienten, in der Verwaltung und
in der Organisation - gebraucht wird, aber nicht für die Abrechnungsprüfung!

Wir können nicht auf etwas vorbereitet sein, wenn wir eigentlich glauben,
dass es gar nicht geschehen wird!
Nelson Mandela

Kevelaer, den 24. März 2020
Dr. med. Heinz-Georg Kaysers
Krankenhausbetriebswirt (VKD)
info@kaysers-consilium.de
KAYSERS CONSILIUM GmbH Marienstraße 47623 Kevelaer

Quelle: Kaysers Consilium, 24.03.2020

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