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Wende in Klinikfinanzierung und Strukturpolitik gefordert mydrg.de





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Wende in Klinikfinanzierung und Strukturpolitik gefordert

Wende in Klinikfinanzierung und Strukturpolitik gefordert (Pressemitteilung).



Für eine gut überlegte Strukturpolitik und ein grundsätzlich neues Finanzierungssystem für bundesdeutsche Krankenhäuser hat sich jetzt der Geschäftsführer der Limburger Krankenhausgesellschaft St. Vincenz, Guido Wernert, ausgesprochen. Seiner Überzeugung nach muss diese
Politik die Krankenhauslandschaft in Gänze betrachten und vor allem die Erreichbarkeit der Standorte sowie die Palette der Leistungsangebote berücksichtigen: „Nicht alle Krankenhäuser in den Städten werden gebraucht. Durch die Reduzierung großer
Kliniken in den Städten könne viel Geld sinnvoller verteilt werden, so Wernert. Dies könne gleichzeitig auch den Mangel an Pflegekräften und Ärzten entschärfen.

Insbesondere die Spezialisierung auf die Behandlung schwerer Krankheitsbilder,
wie beispielsweise Herz-Operationen sieht Wernert auch weiterhin in den
Klinikzentren der großen Städte. Demgegenüber müssten Krankenhäuser im
ländlichen Raum als wohnortnahe, notwendige und hochqualitative Anlaufstelle
erhalten bleiben, um ergänzend zum ambulanten Praxisumfeld flächendeckende
Gesundheitsversorgung sowie notwendige Operationen zu leisten. Etwaige
Schließungen kleinerer Krankenhäuser würden nach Überzeugung des
Klinikgeschäftsführers die Landflucht von Familien verstärken und ohne Not die
gesamte Infrastruktur ländlicher Wohnorte gefährden. Darüber hinaus habe die
Corona-Krise diese Tendenz mit Italien als warnendem Beispiel als den falschen
Weg offenbart: „In Italien gab es zu wenig Kapazitäten, daher starben spontan
viele Menschen. Das ist im deutschen Gesundheitswesen zum Glück anders.“
Wernert setzt auf eine differenzierte Nachbetrachtung seitens der Politik zur
Stabilisierung der Kliniken und begrüßt die Einberufung des Expertenbeirats der
Bundesregierung hierzu.

Gleichzeitig plädiert der Krankenhausgeschäftsführer für ein neues, auf
Stabilisierung angelegtes Finanzierungssystem für bundesdeutsche Kliniken.
Aufgrund des seit Jahren etablierten DRG-Systems, das ausschließlich rein
mengenabhängig funktioniere, litten zahlreiche Krankenhäuser mittlerweile
zunehmend an Unterfinanzierung. Kostenentwicklungen, Tarif- und
Sachkostensteigerungen flössen nicht vollständig in die Preisberechnungen ein.
Wernert plädiert demgegenüber für ein stabiler angelegtes System, das auch die
Vorhaltekosten wie Notaufnahmen, Röntgenabtelungen, Intensivstationen, Labore
u.v.m. nachhaltig berücksichtigt und direkt finanziert.

Die Krankenhausgesellschaft St. Vincenz habe mit der Etablierung neuer
medizinischer Angebote sowie der Integration des Standortes Diez wichtige
Angebote für die Bevölkerung gut entwickeln können (Gefäßchirurgie, Pädiatrie,
Urologie, Geriatrie, Pneumologie und Angiologie). Daraus resultierend haben man
den immer stringenteren Maßnahmen der Bundespolitik entgegen treten können.
Gerade das Beispiel Diez habe gezeigt, dass man ein kleines Haus mit einer
durchschnittlichen Belegung nicht nur wirtschaftlich betreiben, sondern durch
die Verzahnung mit einer größeren Klinik und zusätzlichen Angeboten auch
wirtschaftlich und zukunftsorientiert aufstellen könne. Ferner stehe man gern
auch der Weilburger Klinik kooperativ und partnerschaftlich zur Verfügung, um
sich durch gemeinsame Ideen maximal zu rüsten.

Generell gelte es, gerade direkt vor Ort Schulter an Schulter zu arbeiten. Das
Krankenhaus diene den Menschen der Region und solle daher als „unser
Krankenhaus“ verstanden werden. Guido Wernert: „Die Entwicklung im deutschen
Gesundheitswesen lässt hier keinen Spielraum. Danach müssen sich
Verantwortliche aus Politik und auch aus den Kliniken uneingeschränkt
ausrichten.“

Quelle: Pressemitteilung, 20.02.2021

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