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Psychreport 2022: Neuer Höchststand bei Fehltagen durch psychische Erkrankungen in 2021

Psychreport 2022: Neuer Höchststand bei Fehltagen durch psychische Erkrankungen in 2021 / Gesundheitsbranche ganz vorn (DAK Gesundheit, PDF, 564 kB).



Der Arbeitsausfall wegen psychischer Erkrankungen erreichte 2021 einen neuen Höchststand. Das Niveau lag mit 276 Fehltagen je 100 Versicherte um 41 Prozent über dem von vor zehn Jahren. Ein psychischer Krankschreibungsfall dauerte im vergangenen Jahr durchschnittlich
39,2 Tage. Auch dieser Wert war so hoch wie noch nie. Das zeigt der aktuelle Psychreport der DAK-Gesundheit mit einer Datenauswertung des IGES Instituts für 2,4 Millionen DAK-versicherte
Erwerbstätige.
Während der Pandemie hatten Frauen ab 55 Jahren die mit Abstand höchsten
Steigerungsraten unter allen Beschäftigten: Bei den 55- bis 59-Jährigen kamen
auf 100 Versicherte 511 Fehltage, 14 Prozent mehr als vor Corona. Der
wichtigste Krankschreibungsgrund war eine Depression, den stärksten Zuwachs gab
es bei Anpassungs- und Angststörungen. Im Branchenvergleich hatte das
Gesundheitswesen mit 397 Psych-Fehltagen je 100 Versicherte die meisten
Ausfälle.

„Unser Report zeigt, dass viele Menschen mit psychischen Erkrankungen extrem
unter den anhaltenden Belastungen der Pandemie leiden“, sagt Andreas Storm,
Vorstandschef der DAK-Gesundheit. „Die Betroffenen finden aktuell auch schwerer
wieder in ihren Berufsalltag zurück.“ Das habe viel mit den besonderen
Arbeitsbedingungen unter Corona zu tun, aber auch mit Stigmatisierung. Die
Menschen würden in der Familie und der Arztpraxis mittlerweile offener über
Depressionen oder Ängste sprechen. „Aber in vielen Firmen sind psychische
Probleme weiter ein Tabu“, betont Storm. „Arbeitgeber müssen Stress und
mögliche Belastungen mehr in den Fokus rücken. Die DAK-Gesundheit begrüßt
deshalb die Pläne der Ampelkoalition und unterstützt ausdrücklich die
Aufklärungskampagne zur Entstigmatisierung psychischer Erkrankungen.“

Deutlichster Anstieg bei erwerbstätigen Frauen ab 55 Jahren
Unter weiblichen Erwerbstätigen gibt es wegen psychischer Erkrankungen seit
Jahren mehr Fehlzeiten als unter männlichen. Während der Pandemie zeigten sich
bei Frauen ab 55 Jahren die mit Abstand höchsten Steigerungsraten unter allen
Beschäftigten: Bei den 55- bis 59-Jährigen erhöhte sich im Vergleich zu 2019
die Anzahl der Fehltage um 14 Prozent, bei den Übersechzigjährigen sogar um 20
Prozent. 2021 entfielen in der oberen Altersgruppe auf 100 Versicherte
durchschnittlich 690 Fehltage. Frauen sind von psychischen Erkrankungen auch
anders betroffen als Männer: Sie leiden stärker unter Ängsten, während Männer
häufiger wegen Störungen in Folge von Alkoholmissbrauch oder anderem
Drogenkonsum krankgeschrieben sind.

Steigende Fehlzeiten wegen Anpassungsstörungen und Ängsten
Die meisten Ausfalltage in Sachen Psyche gingen bei beiden Geschlechtern auf
das Konto von Depressionen. Hier gab es 2021 mit 108 Fehltagen auf 100
Versicherte gegenüber 2019 nur einen geringen Anstieg von 2,7 Prozent.
Deutlich zugenommen haben während der Pandemie die Fehlzeiten aufgrund von
Anpassungsstörungen: Die Anzahl der Fehltage wegen dieser Diagnose stieg seit
2019 um fast ein Sechstel – auf 69 Fehltage je 100 Versicherte. Angststörungen
nahmen unter Corona ebenfalls überdurchschnittlich stark zu. Angst ist
eigentlich eine natürliche körperliche Reaktion auf bedrohliche, ungewisse oder
unkontrollierbare Situationen. Doch dieser biologische Mechanismus kann aus den
Fugen geraten und irgendwann zur Krankheit werden. Angststörungen verursachten
im vergangenen Jahr 21 Ausfalltage je 100 Versicherte – 77 Prozent mehr als
noch vor zehn Jahren.

Im Branchenvergleich zeigt sich, dass Beschäftigte im Gesundheitswesen 2021
deutlich häufiger wegen psychischer Erkrankungen fehlten als Beschäftigte etwa
im Einzelhandel oder in Banken. Im vergangenen Jahr entfielen im
Gesundheitswesen auf 100 Versicherte 397 Fehltage, rund 44 Prozent mehr als im
Durchschnitt aller untersuchten Branchen.

DAK-Gesundheit unterstützt Offensive für psychische Gesundheit
„Jeder Mensch kann psychisch so aus dem Gleichgewicht geraten, dass er seine
Arbeit nicht mehr bewältigen kann“, betont DAK-Vorstandschef Andreas Storm. Die
DAK-Gesundheit beteilige sich deshalb an der Offensive für psychische
Gesundheit. Gestartet von den drei Bundesministerien für Arbeit, Gesundheit und
Familie wird sie mittlerweile von einem breiten gesellschaftlichen Bündnis
getragen. „Wir begrüßen die Initiative und werden selbst aktiv für einen
offeneren Umgang mit psychischen Belastungen. Die Veröffentlichung unseres
Psychreports ist ein wichtiger Schritt dabei“, so Storm. Ebenfalls bedeutsam
seien die Versorgungsverträge, die die Kasse im Bereich psychischer
Erkrankungen für ihre Versicherten abgeschlossen habe.

DAK-Gesundheit bietet individuelle Hilfe an
Die DAK-Gesundheit bietet mit dem Programm „veovita plus“ ihren Versicherten
schnelle und flexible Hilfe bei Angst, Depression und Burnout. Nach einer
professionellen psychiatrischen und hausärztlichen Diagnose erhalten Betroffene
eine individuelle Versorgung und bekommen zusätzlich hochwirksame digitale
Gesundheitsanwendungen, die die Behandlung unterstützen. „Ziele sind eine
nachhaltige Versorgung und die gesundheitliche Stabilisierung der
Versicherten“, so Storm. Um das sicherzustellen, sei eine Teilnahmedauer von
bis zu zwei Jahren im Programm möglich. Weitere Informationen im Netz:
www.dak.de/veovita

Der Psychreport 2022 beruht auf einer Analyse der Krankschreibungen aller
DAK-versicherten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer bis zum Jahr 2021. Das
Berliner IGES Institut analysierte im Auftrag der DAK-Gesundheit alle
Fehlzeiten, für die eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung mit einer psychischen
Diagnose an die Kasse geschickt wurde.

Die DAK-Gesundheit ist die drittgrößte gesetzliche Krankenkasse Deutschlands
und versichert 5,5 Millionen Menschen.

Quelle: DAK Gesundheit, 02.03.2022

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