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Die Hälfte aller Spitaltage entfällt auf eine Minderheit der hospitalisierten Personen

Die Hälfte aller Spitaltage entfällt auf eine Minderheit der hospitalisierten Personen (Bundesamt f. Statistik).



Die Hospitalisierungstage verteilen sich sehr ungleichmässig auf die zwischen 2017 und 2019 hospitalisierten Personen. So entfiel die Hälfte aller Hospitalisierungstage in der Akutsomatik auf die 11% Patientinnen und Patienten, die innerhalb von zwei Jahren mindestens 21 Tage stationär behandelt wurden.
Es handelt sich häufig um ältere Personen; die Hälfte ist über 73 Jahre alt. Die Mediankosten für diese Spitalaufenthalte sind siebenmal höher als jene für Patientinnen und Patienten mit weniger Hospitalisierungstagen. Dies geht aus einer neuen Publikation des Bundesamtes für Statistik (BFS) hervor.

Jährlich machen die Spitalaufenthalte nahezu ein Viertel der Gesamtausgaben für
die Gesundheit in der Schweiz aus. Deshalb kann ein genauer Blick auf die
Merkmale der häufig hospitalisierten Personen interessante Erkenntnisse
liefern.

Grosse Unterschiede bei der Hospitalisierungsdauer

2017 waren knapp 963 000 Personen in der Akutsomatik hospitalisiert. Sie
brachten es in den zwei Jahren nach ihrem ersten Spitalaufenthalt insgesamt auf
nahezu 9,2 Millionen Hospitalisierungstage. Die Hälfte dieser Tage ist den 107
000 Patientinnen und Patienten zuzuschreiben, die mindestens 21 Tage im Spital
waren (11% aller hospitalisierten Personen). Die Personen mit mindestens 46
Hospitalisierungstagen machten zwar lediglich 3% aller hospitalisierten
Personen aus, waren aber für ein Viertel aller im Spital verbrachten Tage
verantwortlich.

Mehrheitlich ältere Personen

Die Personen mit einer hohen Anzahl Hospitalisierungstage (mindestens 21) waren
häufig älter: 46% waren mindestens 75-jährig. Dieser Anteil ist nahezu dreimal
höher als bei den Personen, die weniger lange hospitalisiert waren (17%).

Obwohl die höheren Altersklassen generell stärker vertreten sind, waren auch
2400 Kinder unter einem Jahr innerhalb von zwei Jahren mindestens 21 Tage
hospitalisiert. Bei vier Fünfteln von ihnen handelte es sich um Neugeborene,
die bei der Geburt unter anderem an Atemwegserkrankungen oder Störungen im
Zusammenhang mit einer kurzen Schwangerschaftsdauer und niedrigem
Geburtsgewicht litten.

Krebs oder Herz-Kreislauf-Krankheiten sind häufigste Hospitalisierungsgründe

Vier von zehn Personen mit mindestens 21 Hospitalisierungstagen litten an einer
Neubildung (16%), einer Krankheit des Kreislaufsystems (16%) oder einer
Krankheit des Atmungssystems (8%). Nahezu jede vierte Person, die wegen einer
Neubildung stationär behandelt wurde, war über zwei Jahre hinweg mindestens 21
Tage hospitalisiert. Bei den Personen mit einer Herz-Kreislauf-Krankheit belief
sich dieser Anteil auf knapp ein Fünftel.

Häufige Hospitalisierungen und ambulante Konsultationen

Personen, die mindestens 21 Tage im Spital waren, wurden oft mehrfach
hospitalisiert. Mehr als die Hälfte war innerhalb von zwei Jahren mindestens
viermal im Spital, lediglich 7% wurden nur einmal stationär behandelt.
Umgekehrt waren sieben von zehn Personen mit höchstens 20
Hospitalisierungstagen lediglich einmal im Spital.

Die Patientinnen und Patienten mit mindestens 21 Hospitalisierungstagen nahmen
auch häufig ambulante Spitalleistungen in Anspruch. Zwischen 2017 und 2019 kam
die Hälfte von ihnen auf mehr als 18 ambulante Kontakte im Spital. Bei den
Personen mit weniger Hospitalisierungstagen war die Medianzahl der ambulanten
Spitalleistungen mehr als dreimal tiefer (5).

Siebenmal höhere Kosten

Die Hospitalisierungskosten hängen eng mit der Anzahl im Spital verbrachter
Tage zusammen. Die Mediankosten der über zwei Jahre hinweg kumulierten
Hospitalisierungen von Personen, die mindestens 21 Tage im Spital verbrachten,
beliefen sich auf 56 000 Franken. Dieser Betrag war nahezu siebenmal höher als
bei den Personen mit höchstens 20 Hospitalisierungstagen (8200 Fr.). Am
höchsten waren die Mediankosten der kumulierten Hospitalisierungen bei den
Personen mit einer Neubildung, die mindestens 21 Tage hospitalisiert waren: Sie
beliefen sich auf nahezu 65 000 Franken.

Quelle: Bundesamt f. Statistik, 22.03.2021

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