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AOK bemängelt ungeklärte Finanzierung bei Vorschlägen der Regierungskommission

AOK bemängelt ungeklärte Finanzierung bei Vorschlägen der Regierungskommission (Pressenachricht).



Der AOK-Bundesverband hat die heute vorgelegten Vorschläge der Regierungskommission für eine moderne bedarfsgerechte Krankenhausversorgung zur Reform der Vergütung von Pädiatrie und Geburtshilfe
im Grundsatz begrüßt. Zugleich kritisiert der Verband, dass die Regierungskommission die Frage nach der Finanzierungsverantwortung offengelassen hat.

„Wir teilen die grundsätzliche Einschätzung der Kommission, dass
Spezialisierung und Qualitätsorientierung sowohl in der Pädiatrie als auch in
der Geburtshilfe zentral sind. Dies gewährleistet eine gute Versorgung für die
Versicherten und attraktive Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten“, sagt die
Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbandes, Dr. Carola Reimann. „Insbesondere
unterstützen wir das von der Kommission formulierte Ziel, dass geburtshilfliche
Abteilungen möglichst immer unter einem Dach mit einer pädiatrischen Abteilung
arbeiten sollten. Dies schafft mehr Sicherheit für die werdenden Mütter und die
neugeborenen Kinder, denn der Pädiater ist im Notfall direkt vor Ort“, so
Reimann.

Kritisch sieht der AOK-Bundesverband, dass sich die Kommission nicht festgelegt
hat, wer die zusätzlichen Mittel für die Verbesserung der Versorgung in
Pädiatrie und Geburtshilfe zur Verfügung stellen soll: „Statt zu fordern, dass
die Länder ihren Verpflichtungen zur Finanzierung von Investitionen nachkommen
oder den Bund für die Sicherung dieser versorgungskritischen Infrastruktur in
die Pflicht zu nehmen, wird diese Frage von der Kommission offengelassen.“
Angesichts der dramatischen Finanzlage der GKV könnten die Beitragszahlenden
diese zusätzliche Last nicht auch noch schultern. „Zudem handelt es sich um
eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die eindeutig aus Steuermitteln zu
finanzieren ist. Hier ist der Finanzminister gefragt“, so Reimann.

Verteilung der Mittel nach Bevölkerungszahl als beste Option
Unter den von der Kommission vorgeschlagenen Lösungsmodellen für die künftige
Finanzierung der Pädiatrie ist das Modell C zur Verteilung der zusätzlichen
Finanzmittel nach Bevölkerungszahl aus Sicht der AOK die beste Option. „Mit
diesem Modell wird eine bedarfsgerechte Finanzierung der kindermedizinischen
und pflegerischen Leistungen gewährleistet, die sich nicht an der historisch
gewachsenen Klinikstruktur orientiert“, so Reimann. „Das ist ein
zukunftsweisender Ansatz“. Auch die Vorschläge zur Finanzierung der
Geburtshilfe seien sinnvoll – insbesondere die erhöhte Vergütung für
Abteilungen, an deren Standort sich auch eine Pädiatrie befindet. Problematisch
sei allerdings der Vorschlag, dass geburtshilfliche Abteilungen mit unter 500
Geburten ebenfalls eine erhöhte Vergütung erhalten sollen. „In diesen
Abteilungen findet im Durchschnitt nur etwas mehr als eine Geburt pro Tag
statt. Das ist weder wirtschaftlich noch sinnvoll im Hinblick auf die
Behandlungsqualität.“

Bei der Umsetzung der Vorschläge der Regierungskommission kommt es aus Sicht
der AOK auch darauf an, sektorenübergreifend zu denken und den ambulanten
Bereich mit einzubeziehen: „Die Lösung der Probleme kann nur gelingen, wenn man
über die Sektorengrenzen hinweg denkt. In den Regionen, in denen aufgrund
mangelnder Auslastung kein sinnvoller Betrieb einer vollstationären Pädiatrie
möglich ist, sollte stattdessen die ambulante kinderärztliche Versorgung
ausgebaut werden“, fordert Reimann.

Quelle: Pressenachricht, 08.07.2022

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