Bertelsmann Experten diskutieren an Bedürfnissen einer Reform der Notfallversorgung vorbei
Bertelsmann Experten diskutieren an Bedürfnissen einer Reform der Notfallversorgung vorbei (DGINA).
Mit Blick auf das aktuelle Gutachten der Bertelsmann-Stiftung zur Neuordnung der Notfallversorgung bedauert die DGINA, dass in dem Gutachten die Bedürfnisse der Akut- und Notfallpatienten erneut weiter an den Rand gedrängt werden. Die Vorstellung, dass so gut wie alle
fußläufigen Patienten in den Notaufnahmen keine schweren Erkrankungen haben und von KV-Ärzten direkt vor den Notaufnahmen
ohne größeren Aufwand wieder in den niedergelassenen Sektor zurückgeschickt
werden können, zeichnet ein überholtes Bild der Notfallmedizin aus dem letzten
Jahrhundert. Die Kassenärztliche Vereinigung wird mit diesem Vorgehen
organisatorisch, personell und fachlich heillos überfordert sein.
Die Krankenkassen fordern einen „Gatekeeper“ der KV vor der Notaufnahme des
Krankenhauses unter der Vorstellung, dass Krankenhäuser aus rein
wirtschaftlichen Gründen Notallpatientinnen und Notfallpatienten stationär
aufnehmen würden.
[...]
Es ist nur zu hoffen, dass das Bundesministerium
für Gesundheit innovativere Wege einschlagen wird, die den Bedürfnissen der
Akut- und Notfallpatienten gerecht werden und die Patientensicherheit in den
Fokus stellen.
Quelle: DGINA, 21.02.2022