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BMC-Impulspapier zu Integrierten Primärversorgungszentren mydrg.de





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BMC-Impulspapier zu Integrierten Primärversorgungszentren

Die Gesundheitsversorgung der Zukunft ist sozialraumbezogen und regional: BMC legt Konzept für Integrierte Primärversorgungszentren vor (Download, PDF, 1,5 MB).



Mit den Gesundheitskiosken soll ein erster Baustein für eine fortschrittliche Neuausrichtung der Primärversorgung umgesetzt werden. Der BMC schlägt vor, diesen Ansatz weiterzuentwickeln und mit Integrierten Primärversorgungszentren nichtärztliche medizinische Grundversorgung mit einem
sozialgesetzbuchübergreifenden Gesundheitsangebot zu verbinden.

Die Versorgungswirklichkeit zeigt, dass die hausärztliche Versorgung in
einzelnen, vor allem ländlichen Regionen Deutschlands bereits heute nicht mehr
flächendeckend sichergestellt werden kann.[1] Hierauf bedarf es dringend
wirksamer Antworten, die insbesondere nichtärztliche Gesundheitsberufe stärker
in die Primärversorgung einbinden sowie eine Ausweitung sozialraumbezogener und
patientenorientierter Angebote ermöglichen. Ergänzend braucht es eine bessere
Vernetzung und Koordination, die in den Bereich der Gesunderhaltung
hineinreicht und von digitalen Möglichkeiten profitiert. Mit dem Konzept der
Integrierten Primärversorgungszentren plädiert der BMC für eine umfassende
Weiterentwicklung der Primärversorgung. Diese sollte regional und von den
Akteuren vor Ort ausgestaltet werden.

„Mit den Gesundheitskiosken soll ein erster Schritt getan werden, um den Zugang
zur Gesundheitsversorgung in sozial benachteiligten Regionen zu adressieren. Um
eine wohnortnahe Versorgung in Deutschland sicherzustellen, benötigen wir aber
weitergedachte Strukturen, die auf einer nichtärztlichen medizinischen
Grundversorgung fußen“ so Prof. Dr. Lutz Hager, Vorstandsvorsitzender des BMC.
„Dazu gehören auch Angebote zur Gesunderhaltung sowie die Verbindung von
sozialen und medizinisch-pflegerischen Leistungen. Unser Konzept der
Integrierten Primärversorgungszentren orientiert sich an internationalen
Erfahrungen und soll als Diskussionsvorschlag für eine zukunftsfähige und
regional gestaltbare Weiterentwicklung der Gesundheitsversorgung verstanden
werden,“ unterstreicht Prof. Dr. Hager.

Integrierte Primärversorgungszentren zeichnen sich dabei durch folgende
Kerneigenschaften aus:

Nichtärztliche Grundversorgung: Insbesondere in Regionen mit einem
Versorgungsmangel können die Zentren auch von nichtärztlichen
Gesundheitsberufen (z.B. Community Health Nurses) über erweiterte Kompetenzen
zur Ausübung der Heilkunde betrieben werden. Andockstellen für die ärztliche
Versorgung sollten dabei im Rahmen von Kooperationspraxen oder
telemedizinischen Angeboten sichergestellt werden.
Kommunale Verankerung: Kommunen sollten das Recht bekommen, Integrierte
Primärversorgungszentren zu errichten und selbst oder in Zusammenarbeit mit
Dritten zu betreiben, sofern ein Versorgungsmangel erkennbar ist. Dabei sollten
sie auch die Möglichkeit zur Ausschreibung solcher Zentren erhalten.
Große Bandbereite an Entwicklungsmöglichkeiten: Die Zentren sollten sich nicht
auf medizinische Leistungen der Erst-, Grund- und Routineversorgung
beschränken, sondern abhängig von den Bedarfen vor Ort weiterführende Angebote
integrieren. Dazu zählen Gesundheitsdienstleistungen aus dem Bereich der
Prävention, Rehabilitation und Pflege, aber auch Angebote der Sozialarbeit
sowie Maßnahmen im Sinne einer Public und Community Health.
Den Diskussionsvorschlag finden Sie im BMC-Impulspapier „Integrierte
Primärversorgungszentren – Weiterentwicklung einer sozialraumbezogenen,

fortschrittlichen regionalen Grundversorgung“, das hier zum Download zur
Verfügung steht:
www.bmcev.de/wp-content/uploads/2022-10_BMC-Impulspapier_IPVZ.pdf

Vorgestellt wird das Impulspapier in unserem BMC-Webgespräch am Montag, den 31.
Oktober von Prof. Dr. Lutz Hager (BMC), Franz Knieps (BKK Dachverband) und Dr.
Bernadette Klapper (DBfK).

Teilnahme am BMC-Webgespräch zum Impulspapier

Über den BMC

Der Bundesverband Managed Care e.V. (BMC) ist ein pluralistischer Verband, der
sich für die Weiterentwicklung des Gesundheitssystems im Sinne einer
zukunftsfähigen, qualitätsgesicherten und patientenorientierten Versorgung
einsetzt. Die über 230 Mitglieder des BMC repräsentieren nahezu die gesamte
Bandbreite der Akteure im Gesundheitswesen. Mehr Informationen über den BMC
finden Sie unter www.bmcev.de

[1] Hier nur einige Schlaglichter: Der Versorgungsgrad für die Planungsregion
Schwäbischer-Wald erreichte laut Zahlen der Kassenärztlichen Vereinigung
Baden-Württemberg vom Juni 2022 etwa nur noch 58,4 Prozent. Eine aktuelle
Auswertung des Bundesamts für Bauwesen und Raumordnung vom Oktober 2022 ergab,
dass die wohnortnahe gesundheitliche Versorgung in Brandenburg mit 62 Prozent
deutlich unter dem bundesweiten Durchschnitt liegt.

Quelle: Presseaussendung, 28.10.2022

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