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Breites Bündnis fordert Nachbesserungen zu unzureichenden Investitionsmitteln für Berliner Krankenhäuser mydrg.de





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Breites Bündnis fordert Nachbesserungen zu unzureichenden Investitionsmitteln für Berliner Krankenhäuser

Bündnis: Die Klinik-Offensive für die Krankenhäuser der Stadt Berlin muss umgesetzt werden (Marburger Bund).



Ein breites Bündnis der für Gesundheitsversorgung in Berlin verantwortlichen Verbände, Institutionen und Träger richtet einen dringenden Appell an das Berliner Abgeordnetenhaus: Die Klinik-Offensive für die Krankenhäuser der Stadt muss umgesetzt werden. Der nachgewiesene
Bedarf von 350 Mio. Euro jährlich ist zwingend im Haushalt einzustellen. Der aktuelle
Haushaltsentwurf darf nach der Corona-Pandemie nicht zum massiven Rückschlag
für die Modernisierung der Klinken und Verbesserung der Arbeitsbedingungen werden. Die
Krankenhäuser haben einen Investitionsanspruch gegen das Land. Dieser ist einzulösen.

Die Erfahrungen der Corona-Pandemie haben gezeigt, wie wichtig eine starke
Krankenhausinfrastruktur für die Versorgung der Bevölkerung und eine funktionierende Gesellschaft ist. Es
stehen immense Herausforderungen vor den Krankenhäusern: die Sicherstellung der Versorgung in
der wachsenden Stadt (mit zusätzlichen 1.000 Betten im neuen Krankenhausplan), der notwendige Abbau des
seit Jahrzehnten aufgelaufenen Investitionsstaus, die dringend notwendige Digitalisierung und
Verbesserung der IT-Sicherheit, eine effektive Bewältigung des Fachkräftemangels, eine gravierende
Kostensteigerung im Energie- und Bausektor und weitere zu bewältigende Krisen.

Die Koalition hat Krankenhausinvestitionen als „Flaggschiff der neuen Koalition“ angekündigt. Krankenhäuser,
ihre Beschäftigten und die Unterzeichner des Offenen Briefes Klinik-Offensive haben die Erwartung, dass
diesen Ankündigungen nun auch Taten folgen. Das Land Berlin kommt seiner Investitionsverpflichtung seit Jahren nicht nach.
Daher hatte bereits die vorherige Koalition eine Klinik-Offensive angekündigt und für 2021
einschließlich einer Darlehensfinanzierung 235 Mio. bereitgestellt. Die vom Land geplanten und dem Abgeordnetenhaus nun
vorgelegten 148 Mio. Euro für 2022 bzw. 155 Mio. Euro für 2023 sind ein erheblicher Rückschritt. Die
Mittel decken nicht einmal die Hälfte des tatsächlichen Bedarfs von 350 Mio. Euro. Den Berliner Krankenhäusern fehlen
nach dem aktuellen Haushaltsplan 2022/2023 jedes Jahr rund 200 Mio. Euro Investitionsmittel für
Substanzerhalt, Modernisierung und Sanierung von Gebäuden, Baumaßnahmen, IT-Sicherheit, Betriebstechnik,
OP-Säle und Medizintechnik wie CTs, MRTs, Intensivüberwachung.

„Die Substanz der Krankenhäuser in Berlin steht auf dem Spiel. Die Landesregierung hatte ein
Zukunftsprogramm versprochen und Krankenhausinvestitionen als ‚Flaggschiff‘ der
Koalition angekündigt. Dafür muss sie eine bedarfsgerechte Investitionsfinanzierung in Höhe von 350
Mio. Euro jährlich zur Verfügung stellen. Es geht um nichts weniger als die Finanzierung und
Sicherstellung der elementaren Daseinsvorsorge, auf die sich unsere Gesellschaft in der Pandemie verlassen hat
und auch in Zukunft verlassen will. Ohne eine ausreichende Finanzierung mündet dieser Haushalt in
einem riskanten Qualitätsverlust. Das jahrelange und jetzt fortgesetzte Kaputtsparen der
Kliniken durch das Land macht gute Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten sehr schwer erreichbar. Politik wollte
das im Wahlkampf ändern und hat jetzt die Chance dazu“, so Marc Schreiner, Geschäftsführer der Berliner
Krankenhausgesellschaft. „Investitionen in alle Krankenhäuser dieser Stadt sind Investitionen in unsere
Zukunft, das Sichern einer hochwertigen medizinisch-pflegerischen Versorgung der wachsenden Bevölkerung in
Berlin und die Chance zur überfälligen Verbesserung der Arbeitsbedingungen. Das dies insbesondere für
den Pflege- und Funktionsdienst erforderlich ist, wurde hinreichend erkannt und benannt - jetzt
ist es Zeit, den Worten auch Taten folgen zu lassen“, so Juliane Blume, Vorsitzenden des Landespflegerats
Berlin-Brandenburg.

„Berlin braucht endlich eine Krankenhausfinanzierung, die sich an den Versorgungsbedürfnissen der
Patientinnen und Patienten orientiert. Zu geringe Krankenhausinvestitionen führen außerdem zu einer
Verschlechterung der Arbeitsbedingungen der Beschäftigten und werden den Personalmangel in den
Krankenhäusern weiter verschärfen“, so PD Dr. Peter Bobbert, Vorstandsvorsitzender des Marburger
Bund Landesverbandes Berlin/Brandenburg.

„Die Investitionsmisere zu Lasten der Krankenhäuser und der Krankenkassen muss
ein Ende haben. Nur mit einem gut gefüllten Investitionstopf sind die dringend notwendigen
Strukturveränderungen möglich“, so Daniela Teichert, Vorstandsvorsitzende der AOK Nordost.
„Wir rufen das Land Berlin auf, seinen Investitionsverpflichtungen nachzukommen, damit die Berliner
Krankenhäuser nicht gezwungen sind, Finanzmittel umzuleiten, die in der Versorgung dringend benötigt
werden“, so der Landesvertretung Berlin/Brandenburg des Verbands der Ersatzkassen e.V. (vdek) mit:
Techniker Krankenkasse, BARMER, DAK-Gesundheit, KKH Kaufmännische Krankenkasse, hkk –
Handelskrankenkasse, HEK – Hanseatische Krankenkasse; gemeinsam mit BKK Landesverband Mitte
und BIG direkt gesund.

Quelle: Marburger Bund, 21.03.2022

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