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Bundesbürger wissen wenig über Klinikfinanzierung

Bundesbürger wissen wenig über Klinikfinanzierung (Pressemitteilung).



Wer zahlt Investitionen, wer Behandlungen – Kassen, Bund, Länder oder Kliniken? - Asklepios-Studie: Große Verwirrung bei dualer Finanzierung - Krankenhauszukunftsgesetz belegt Defizite bei Finanzierung Das gerade verabschiedete Krankenhauszukunftsgesetz (KHZG) hat die Finanzierung
der Kliniken in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt. Dabei weiß die Mehrheit
der Bevölkerung überhaupt nicht, wie diese Finanzierung geregelt ist, zeigt
eine aktuelle Studie. 58 Prozent denken, die Krankenhausträger wären für
Investitionen allein zuständig - tatsächlich wären dazu aber vom Gesetz her die
Bundesländer verpflichtet. Auf die tippt nur ein Drittel der Befragten. Und in
der Realität kommen die Bundesländer dieser Verpflichtung nicht nach, so dass
die Krankenhausträger durchschnittlich die Hälfte der Investitionskosten selbst
aufbringen müssen. Auch bei den Behandlungskosten herrscht Verwirrung: Jeder
fünfte Bundesbürger, in Hamburg sogar jeder Vierte, geht davon aus, dass die
Krankenhäuser die Behandlungskosten teils selbst tragen. Jeder Sechste unter 40
Jahren sieht Bund und Länder in der Pflicht, die Behandlungskosten
mitzufinanzieren, wie eine repräsentative Online-Befragung von 1.000
Bundesbürgern und 200 Bewohnern der Metropolregion Hamburg durch das Institut
Toluna im Auftrag der Asklepios Kliniken ergab.

„Die Ergebnisse der Studie zeigen auf frappierende Weise, dass die Bundesbürger
das deutsche Gesundheitssystem immer weniger verstehen“, sagt Kai Hankeln,
Vorstandsvorsitzender der Asklepios Kliniken. Dabei ist das Grundprinzip der
dualen Finanzierung eigentlich recht einfach: Die Krankenkassen finanzieren die
Behandlungen und größtenteils darüber die laufenden Kosten wie zum Beispiel
Personal, und die Bundesländer sind verantwortlich für die Investitionen der
Kliniken. Bei Bauvorhaben vermutet nur jeder Dritte, dass diese durch das
jeweilige Bundesland finanziert werden. 58 Prozent tippen hier auf den
Krankenhausträger und 44 Prozent sind der Meinung, dieser oder die Klinik
selbst sollten die Kosten aufbringen. Ähnlich ist es mit Investitionen in
Medizintechnik: Hier vermuten bundesweit 60 Prozent, dass die Finanzierung
durch die Klinik erfolgt, 48 Prozent hielten das für richtig. In Hamburg tippen
57 Prozent auf die Klinik. Bei den Älteren gehen zwei Drittel davon aus, dass
die Krankenhäuser ihre Medizintechnik selbst finanzieren – sie halten das
mehrheitlich auch für richtig. Bei Jüngeren vermuten das nur 44 Prozent, aber
lediglich jeder Fünfte sieht das jeweilige Bundesland in der Pflicht, wie es
eigentlich tatsächlich der Fall ist. De facto sind die meisten Kliniken in
Deutschland gezwungen, knapp die Hälfte ihrer Investitionen selbst
aufzubringen, da die Länder ihrer gesetzlichen Pflicht der Finanzierung nur
teilweise nachkommen. Um diese Investitionen zu finanzieren, müssen
Krankenhäuser Gewinne erwirtschaften. 19 Prozent vermuten, dass das jeweilige
Bundesland sich an den Personalkosten der Kliniken beteiligt, auf eine
Beteiligung des Bundes tippen 13 Prozent. 61 Prozent glauben, die Krankenhäuser
selbst seien für die Finanzierung zuständig. In Wirklichkeit ist dies Sache der
Krankenkassen, was lediglich 26 Prozent vermuten. Wenn sie das Prinzip der
dualen Finanzierung einmal verstanden haben, finden über 60 Prozent es gut.

„Das KHZG, in dem ein Teil der Investitionen künftig über den Bund finanziert
wird, ist ein Eingeständnis des Gesetzgebers, dass die duale Finanzierung nicht
wirklich funktioniert“, sagt Kai Hankeln. „Aus historischen Gründen leisten wir
uns im Gesundheitswesen überkommene Strukturen und Regelungen, dazu gehört auch
zum Beispiel die Sektorengrenze; es wird Zeit, dass wir diese alten Zöpfe in
Frage stellen und abschneiden.“

Quelle: Pressemitteilung, 22.10.2020

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