Lausitzer Seenland Klinikum Hoyerswerda: Mögliche Veränderungen der Gesellschafterverhältnisse schlagen Wellen /> Universitätsklinikum Bonn mit neuem Aufsichtsratsvorsitzenden und neuen Aufsichtsratsmitgliedern />

Das medizinisch Notwendige muss immer im Vordergrund stehen mydrg.de





groups

Das medizinisch Notwendige muss immer im Vordergrund stehen

Das medizinisch Notwendige muss immer im Vordergrund stehen (Verband der Krankenhausdirektoren Deutschlands).



Das überaus düstere Bild, das heute im Magazin STERN von unseren Krankenhäusern in Deutschland gezeichnet wird, können wir als Verband der Krankenhausdirektoren Deutschlands in dieser Form nicht nachvollziehen..., so VKD-Präsident Dr. Josef Düllings. Berichte dieser Art stellen aus unserer
Sicht nicht den normalen Alltag in den Kliniken dar."

Pressemitteilung

Das medizinisch Notwendige muss immer im Vordergrund stehen

Berlin, d. 5. September 2019. „Das überaus düstere Bild, das heute im Magazin
STERN von unseren Krankenhäusern in Deutschland gezeichnet wird, können wir als
Verband der Krankenhausdirektoren Deutschlands in dieser Form nicht
nachvollziehen. Das werden so auch die meisten Patienten nicht bestätigen, wenn
nach Befragungen regelmäßig deutlich über 80 Prozent der Patienten ihr
Krankenhaus weiterempfehlen würden“, betont der Präsident des Verbandes der
Krankenhausdirektoren Deutschlands (VKD), Dr. Josef Düllings. „Berichte dieser
Art stellen aus unserer Sicht nicht den normalen Alltag in den Kliniken dar.“

Wofür die Zuspitzungen im STERN jedoch zu Recht stehen, sind eklatante
Missstände in der gesetzlichen Krankenversicherung sowie Finanzierung der
Krankenhäuser. Die Brennpunkte sind seit Jahren bekannt:

Die Absenkung des Niveaus der Krankenhausinvestitionen fast aller Bundesländer
auf eine kaum noch wahrnehmbare Investitionsquote von unter drei Prozent. Dies
hat natürlich negative Auswirkungen auf alle anderen Bereiche des
Krankenhauses.
Die Zweckentfremdung der Rechnungsprüfung zur Zwangsrabattierung von
Krankenhausleistungen. Obwohl die Rücklagen auf Seiten der Krankenkassen
mit über 21 Milliarden Euro mittlerweile das Vierfache der gesetzlich
vorgeschriebenen Mindestreserve umfassen und zusätzlich noch nahezu
10 Milliarden Euro im Gesundheitsfonds liegen, forcieren Krankenkassen und MDK
aktuell ihr Prüfverhalten, um vor Inkrafttreten des MDK-Reformgesetzes 2020
noch schnell mehr Geld aus den Kliniken herauszuholen.

Die ständige Unterfinanzierung von Tarifsteigerungen über den
Landesbasisfallwert, die erstmals ab 2019 und nur für die Pflege am Bett mit
den Gesetzesinitiativen des Bundesgesundheitsministers aufgehoben werden
sollen, was wir klar begrüßen.
„Wir brauchen jedoch eine grundsätzliche und systematische Neujustierung des
Finanzierungssystems mit Fallpauschalen sowie eine Neuordnung der
Investitionsfinanzierung durch die Länder“, so Dr. Düllings: „Beides ist
zwingend notwendig. Denn wir erleben erhebliche wirtschaftliche Unwuchten, die
derzeit selbst bisher noch gut aufgestellte Krankenhäuser in die roten Zahlen
treiben. Es geht also nicht um Gewinnmaximierung, sondern um den Erhalt einer
guten Gesundheitsversorgung in den Regionen.“

Ein Krankenhaus muss auch als soziales Unternehmen wirtschaftlich arbeiten, um
seine Aufgaben gut erfüllen zu können. Das muss ihm aber durch Politik und
Krankenkassen auch ermöglicht und nicht erschwert werden.

„Hier stehen wir als Verband auf Seiten der Ärzte, deren Expertise wir
vertrauen. Sie sind es, die über Behandlungsnotwendigkeiten befinden, nicht die
Kaufleute“, betont der VKD-Präsident. Dazu bekenne sich der VKD explizit
bereits seit vielen Jahren. Dennoch trügen auch leitende Ärzte eine
wirtschaftliche Mitverantwortung für ihren Bereich.

Dass diese das ebenso sehen, dokumentieren sie z. B. in einem gemeinsamen
Positionspapier des VKD und des Verbandes Leitender Krankenhausärzte (VLK), in
dem schon 2013 festgestellt wird, dass Medizin und Ökonomie zwei Seiten einer
Medaille sind, wenn es um die Organisation einer hochwertigen
Patientenversorgung im Krankenhaus geht.Wirtschaftlich zu arbeiten sei daher
kein Selbstzweck, sondern ein dringliches Erfordernis, um insbesondere die
Anforderungen an eine moderne Infrastruktur zu finanzieren.

Gemeinsam wird festgestellt, dass bei allen wirtschaftlichen Zwängen, denen
Krankenhäuser in starkem Maße gerecht werden müssen, die Patienten immer an
erster Stelle stehen. Betont wird ebenfalls, dass die gemeinsame
Managementverantwortung nur in einer vertrauensvollen, partnerschaftlichen
Zusammenarbeit und Kommunikation auf Augenhöhe optimal wahrgenommen werden kann
und dass die leitenden Ärzte weisungsunabhängig über Diagnostik und Therapie
entscheiden – das medizinisch Notwendige müsse immer im Vordergrund stehen.

„Die Mitglieder unseres Verbandes stehen nach wie vor hinter diesen Aussagen“,
so Dr. Düllings, der auch auf das Thesenpapier des VKD für die
Krankenhauspolitik im Wahljahr 2017 und dessen Kernforderung verweist: „Das
Patientenwohl muss normatives Leitprinzip der Krankenhausversorgung sein.“
Dafür werbe der Verband auf der Bundes- und Landesebene sowie in
Abgeordnetengesprächen vor Ort.

Quelle: Verband der Krankenhausdirektoren Deutschlands, 05.09.2019

« Lausitzer Seenland Klinikum Hoyerswerda: Mögliche Veränderungen der Gesellschafterverhältnisse schlagen Wellen | Das medizinisch Notwendige muss immer im Vordergrund stehen | Universitätsklinikum Bonn mit neuem Aufsichtsratsvorsitzenden und neuen Aufsichtsratsmitgliedern »

Anzeige: ID GmbH
Anzeige