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Flächendeckende Krankenhausversorgung nicht infrage stellen

Flächendeckende Krankenhausversorgung nicht infrage stellen - Kritik an Überlegungen von Gesundheitsexperten (Niedersächsische Krankenhausgesellschaft).



Die Niedersächsische Krankenhausgesellschaft (NKG) unterstreicht die Bedeutung einer schnellen Erreichbarkeit von Krankenhäusern im Flächenland Niedersachsen. Damit warnt sie zugleich vor Bestrebungen einzelner Gesundheitsexperten, die Notwendigkeit einer solchen flächendeckenden
Krankenhausversorgung infrage zu stellen.

„Abbau und Zentralisierung von Krankenhäusern sind keine flächendeckende
Option“, so Helge Engelke, Verbandsdirektor der NKG. „Der gesicherte Zugang und
die gute Erreichbarkeit von Krankenhäusern sind wesentliche Qualitätsmerkmale
des niedersächsischen Gesundheitswesens. Durch ein Zuviel an Zentralisierung
sei dies nicht mehr gegeben“, sagt Engelke.

Bei Zentralisierungsbestrebungen sei eine systematische Analyse der
Gesundheitsversorgung notwendig, betont Dr. Hans-Heinrich Aldag, Vorsitzender
der NKG. Er fordert vielmehr eine Betrachtung von Prozessen und Schnittstellen.
„Hier fällt auf, dass beispielsweise Dänemark im Bereich der Digitalisierung
schon einige Schritte weiter ist als wir“, erklärt er mit Blick auf die
Entwicklungen in dem nördlichen Nachbarland. Die Vernetzung zwischen den
verschiedenen Anbietern sei hier besonders fortschrittlich und mit hiesigen
Strukturen kaum zu vergleichen. „Hier sind wir intensiv dabei, nachzuarbeiten,
aber dafür bedarf es erheblicher Investitionsmittel, die nach den Regelungen
der deutschen Krankenhausfinanzierung von den Bundesländern kommen müssen.“
Beim Vergleich mit anderen Ländern müsse zudem immer das gesamte
Gesundheitssystem betrachtet werden: „Gibt es eine freie Arzt- und
Krankenhauswahl, wie es bei uns der Fall ist? Ist es ein staatliches System?
Wie ist der Rettungsdienst ausgestaltet? Gibt es Wartezeiten im Krankenhaus?
Das alles sind zentrale Fragen, die ebenfalls berücksichtigt werden
müssen.“

Die Krankenhausstrukturen in Niedersachsen seien historisch gewachsen, gab Dr.
Aldag zu bedenken. „Veränderungen wurden und werden im Wechselspiel zwischen
regionaler Erreichbarkeit und Umsetzbarkeit hinsichtlich finanzieller und
räumlicher Restriktionen geplant. Zur Strukturentwicklung gehören der Erhalt,
die Stärkung und die Weiterentwicklung von Standorten mit Versorgungsdefiziten
sowie der Abbau von nicht notwendigen Kapazitäten.“ Immerhin habe sich in
Niedersachsen mit dieser - flexiblen und bedarfsorientierten - Vorgehensweise
eine der niedrigsten „Bettenziffern“ Deutschlands herausgebildet.

Die NKG werde sich weiterhin in der Enquetekommission für eine gute
flächendeckende Erreichbarkeit von Krankenhäusern stark machen, fasst Helge
Engelke zusammen. Dies entspreche der Zielsetzung des Koalitionsvertrages
zwischen SPD und CDU, der in der Wohnortnähe eines Krankenhauses insbesondere
in den ländlichen Regionen eine wichtige Rolle sehe. Der flächendeckende Zugang
zur medizinischen Versorgung sei ein entscheidendes Qualitätsmerkmal.

Quelle: Niedersächsische Krankenhausgesellschaft, 24.06.2019

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