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Gemeinsames Positionspapier von BvDU und DGU zum Ambulanten Operieren in der Urologie mydrg.de





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Gemeinsames Positionspapier von BvDU und DGU zum Ambulanten Operieren in der Urologie

Ambulantes Operieren in der Urologie: Fachgesellschaften sehen noch Nachbesserungsbedarf (Pressemeldung).



Die Politik arbeitet aktuell an einem Konzept zur Vergütung bei ambulanten Operationen. Dies ist eines der zentralen Themen der Strukturveränderungen in der deutschen Gesundheitsversorgung der kommenden Jahre und ein weiterer Schritt zur Überwindung der Sektorengrenzen stationär-ambulant. Geschaffen
werden muss ein zukunftsfähiges System, das die bedarfsgerechte, flächendeckende und wohnortnahe Versorgung sowohl in Krankenhäusern als auch bei den niedergelassenen Ärzten ermöglicht – mit einer für beide Seiten
gleichermaßen attraktiven Finanzierung und Planungssicherheit. Dieses
Positionspapier zum Ambulanten Operieren in der Urologie ist in enger
Zusammenarbeit der beiden Verbände, BvDU und DGU, entstanden.

Grundsätzlich begrüßen beide urologischen Verbände die Ambulantisierung. Die
Ausgestaltung wirft jedoch Fragen, Kritikpunkte und Forderungen auf
Grundsätzlich wird die Ambulantisierung seitens beider urologischer Verbände,
dem Berufsverband der Deutschen Urologie (BvDU) und der Deutschen Gesellschaft
für Urologie (DGU), begrüßt. Ziel ist die Kosteneinsparung für die
Krankenkassen durch Verlagerung nicht zwingend erforderlicher stationärer
Operationen in den ambulanten Sektor, ohne Qualitätsverlust der hochwertigen
medizinischen Versorgung.

Die Ausgestaltung wirft jedoch Fragen, Kritikpunkte und Forderungen beider
Verbände auf. Die Grundlage des ambulanten Operierens findet sich im
Sozialgesetzbuch in § 115b SGB V. Für Krankenhäuser sind ambulante Operationen
bislang nicht kostendeckend zu erbringen. Dies gilt gleichermaßen im
vertragsärztlichen Bereich. Aktuell besonders problematisch ist die fehlende
(vergessene) Berücksichtigung der Vergütung/Erstattung von Sachkosten im Gebiet
der Urologie, insbesondere bei endourologischen Eingriffen. Zusätzlich werden
im ambulanten Bereich die seit 2012 enorm gestiegenen Hygienekosten bei der
Vergütung im EBM immer noch nicht berücksichtigt. Der Berufsverband hat in
diesem Zusammenhang mehrfach ein neues Vergütungsmodell gefordert, welches
leistungsbezogen eine kostendeckende Abrechnungsgrundlage bietet – für Kliniken
und ambulant tätige Ärztinnen und Ärzte gleichermaßen.

Positionen und Forderungen von BvDU und DGU
Attraktive und gleiche Vergütung für Kliniken, wie für Vertragsärzte
Neben einer Basisfinanzierung für Ausstattungs-, Vorhalte- und
Fortbildungskosten muss das Operationsspektrum die Besonderheit des Erbringers
der operativen Leistungen bezüglich des von ihm therapierten Patientenspektrums
abbilden. Um die Zielsetzung, OPs in Zukunft verstärkt ambulant durchzuführen,
zu erreichen, müssen vor allem zu Beginn als Anreiz für erforderliche
Investitionen und zum Aufbau notwendiger Strukturen im Umfeld von
Krankenhäusern und bei Vertragsärzten verstärkt Gelder einfließen.

Aufnahme zusätzlicher Leistungen in den AOP-Katalog
Aufnahme der Prostatabiopsie, der Urodynamik, des Wechsels suprapubischer
Katheter sowie der Nephrostomie und der Botox-Therapie in den AOP-Katalog.

Vergütung
Die Kosten für Hygiene und Aufbereitung der Medizinprodukte müssen an den Stand
der Technik angepasst und entsprechend der Anpassung an gesetzlich
vorgeschriebene Anforderungen übernommen werden. Sachkosten müssen 1:1
übernommen werden. Die Überprüfung der Kontextfaktoren für Ausnahmefälle ist
mit einem deutlichen Mehraufwand verbunden und muss adäquat honoriert werden.
Vorhalte- und Strukturkosten müssen adäquat erstattet werden.

Für ambulante Operationen muss ein Vergütungssystem geschaffen werden, welches
alle tatsächlichen Kosten abbildet und dynamisch an den Stand des Wissens und
an zukünftige technische Entwicklungen angepasst wird. Dieses kann als
Aufwertung des EBM-Kataloges, als Neu-Erarbeitung von Hybrid-DRG´s oder in Form
von Fallpauschalen erfolgen.

Weitere Zusammenarbeit von BvDU und DGU im Rahmen des Ambulanten Operieren in
der Urologie
BvDU und DGU werden zusammen weiter daran arbeiten, die hochwertige
medizinische Versorgung der Patientinnen und Patienten auch beim ausgeweiteten
Katalog zum ambulanten Operieren aufrecht zu erhalten sowie Planungs- und
Zukunftssicherheit für urologische Zentren, egal ob vertragsärztlich oder
klinikgebunden, zu gewährleisten. Weiter arbeiten beide Verbände daran, die
sektorenübergreifende Zusammenarbeit zu verbessern, die Verzahnung von
Vertragsarzt- und Krankenhausmedizin voran zu treiben sowie neue Konzepte zu
entwickeln und diese in die politische Diskussion mit einzubringen. Weitere
Positionspapiere, wie in Kürze die Positionierung von BvDU und DGU zum
stationären Bereich, werden folgen.

Unter diesem Link lesen Sie die vollständige gemeinsame Stellungnahme des BvDU
und der DGU.

Quelle: Pressemeldung, 10.05.2023

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