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Hamburgische Krankenhausgesellschaft zur wirtschaftlichen Lage der Krankenhäuser

Kliniken in Hamburg warnen vor Versorgungsengpässen und fordern die Politik auf zu handeln (Pressenachricht).



Angesichts der dramatischen wirtschaftlichen Lage fordern die Krankenhäuser in Hamburg Bundes- und Landesregierungen dazu auf, umgehend zu handeln und einen Inflationszuschlag einzuführen. Bundesweit schreiben in diesem Jahr 60 Prozent der Krankenhäuser rote Zahlen, ein Fünftel rechnet sogar damit,
keine Kredite mehr zu erhalten. Im kommenden Jahr droht die Lage noch weiter zu eskalieren mit dann bis zu 80 Prozent Kliniken in der Verlustzone. Das hat jüngst eine
RWI-Studie zur wirtschaftlichen Lage der Krankenhäuser ergeben. Krankenhäuser
können die massiven Kostensteigerungen nicht über Preisanpassungen weitergeben.
Daher ist der Gesetzgeber gefordert, schnellstmöglich einen Inflationszuschlag
einzuführen, um die Versorgung sicherzustellen. Ein weiteres Winterhalbjahr im
Zeichen der Pandemie wird die Krankenhäuser zusätzlich erneut durch erkrankte
Mitarbeitende und COVID-19 Patientinnen und Patienten herausfordern – zur
Kompensation muss der Versorgungsaufschlag schnellstmöglich wieder in Kraft
gesetzt werden.

Nach den Belastungen der Corona-Pandemie trifft die Krankenhäuser und ihre
Beschäftigten nun die Inflation mit extrem gestiegenen Energiekosten und
Einkaufspreisen. Während Unternehmen in der freien Wirtschaft diese
Kostensteigerungen weitergegeben können, sind die Preise der Kliniken
festgeschrieben, eine Preisanpassung für das Folgejahr ist gesetzlich
gedeckelt. Daher fordert Joachim Gemmel, 1. Vorsitzender der Hamburgischen
Krankenhausgesellschaft: „Wir brauchen jetzt so schnell wie möglich einen
Inflationszuschlag. Die Krankenhäuser dürfen mit den gestiegenen Kosten nicht
allein gelassen werden. Wenn Karl Lauterbach als verantwortlicher
Bundesminister nicht handelt, übernimmt er durch seine Untätigkeit die
Verantwortung für Krankenhausschließungen, Wartelisten und überfüllte
Notaufnahmen - auch in unserem Bundesland.“

Die DKG verweist zur Begründung ihrer Forderung nach einem Inflationsausgleich
auf eine aktuelle Umfrage des Deutschen Krankenhausinstituts; danach können 96
Prozent der Krankenhäuser ihre Kosten nicht mehr aus den laufenden Einnahmen
bezahlen. „Alleine die Energiekostensteigerungen bringen Kliniken an den Rand
der Zahlungsfähigkeit.“ so Dr. Gerald Gaß, Vorstandsvorsitzender der DKG: „Ein
Krankenhaus durchschnittlicher Größe verbraucht rund 5 Millionen Kubikmeter Gas
im Jahr. Das entspricht dem Verbrauch von etwa 3.000 Einfamilienhäusern. Ein
solches Krankenhaus wird nach aktuellen Berechnungen 2023 über 6 Millionen Euro
mehr für Gas und Strom bezahlen als im Jahr 2021. Mehrausgaben in
Millionenhöhe, die nicht gedeckt sind. Allein das macht auf alle Kliniken
hochgerechnet einen Fehlbetrag von rund 4 Milliarden Euro. Insgesamt gehen wir
für das Jahr 2023 von einer Unterdeckung von 10 Milliarden aus. Der Bund hat in
den vergangenen Krisen sehr eindrücklich unter Beweis gestellt, dass
kurzfristige Finanzhilfen für Unternehmen auch in solcher Größenordnung möglich
sind. Nun ist es an der Zeit, dies auch für die Krankenhäuser als Einrichtungen
der Daseinsvorsorge zu leisten“, so Gaß.

Krankenhäuser können ihre Verluste vorrangig nur durch Personalabbau bekämpfen.
Damit verstärken sich die Bettensperrungen, die bereits pandemiebedingt in den
letzten zwei Jahren die Versorgung eingeschränkt haben. „Wenn wir Krankenhäuser
in unserer angespannten Lage noch Personal entlassen müssen,“ so Joachim
Gemmel: „werden Lücken in der Versorgung gerissen, die im Herbst und im
kommenden Jahr für die Menschen auch bei uns in Hamburg spürbar werden. Wir
erwarten, dass auch Frau Senatorin Dr. Leonhardt sich im Interesse der
Patientinnen und Patienten in Hamburg gegenüber dem Bundesminister für ein
beherztes Handeln der Politik einsetzt.“

Mehr als zwei Jahre Pandemie haben die Krankenhäuser bereits massiv
herausgefordert. Seit dem 30. Juni 2022 gibt es für die Belastungen durch
pandemiebedingt notwendige organisatorische und Hygienemaßnahmen keine
zusätzliche Finanzierung mehr. Dies wird den Druck auf die Krankenhäuser
zusätzlich verstärken. Im Herbst und Winter steht eine noch nicht absehbare
weitere Infektionswelle bevor, in denen die Krankenhäuser wieder mit erkranktem
Personal kämpfen und mehr infizierte Patienten versorgen müssen. „Daher fordern
wir von Bundesminister Lauterbach, den Versorgungsaufschlag sofort wieder in
Kraft zu setzen. Dieser Aufschlag kommt direkt den Krankenhäusern zugute, die
COVID-19 Patientinnen und Patienten behandeln.“, so Gemmel.

Gaß resümiert: „Wir müssen feststellen das der Bundesgesundheitsminister seit
seinem Amtsantritt mit seiner Politik die berechtigten Anliegen der
Krankenhäuser, ihrer Beschäftigten und letztendlich auch der Patienten
ignoriert. Die Folgen dieser Politik werden für uns alle spürbar werden. Die
Verantwortung trägt der Bundesgesundheitsminister.“.

Quelle: Pressenachricht, 26.09.2022

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