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Klinikverbund Hessen zum Vorschlag der Regierungskommission zur Krankenhausreform mydrg.de





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Klinikverbund Hessen zum Vorschlag der Regierungskommission zur Krankenhausreform

Klinikverbund Hessen: Einschneidende Veränderung in Struktur und Finanzierung der Krankenhausversorgung (Pressenachricht).



Der Klinikverbund Hessen hatte in der Vergangenheit immer wieder auf notwendige strukturelle Reformen der Gesundheitsversorgung hingewiesen, die unter anderem wegen der Bevölkerungsentwicklung und dem zunehmenden Fachkräftemangel erforderlich sind. Der gestern von Bundesgesundheitsminister Lauterbach
vorgestellte Vorschlag der Regierungskommission wurde daher mit Spannung
erwartet. „Grundsätzlich begrüßen wir, dass der Vorschlag nun auf dem Tisch
liegt“, meint Clemens Maurer, Vorstandsvorsitzender des Klinikverbunds Hessen.
Er enthalte einige einschneidende Veränderung in Struktur und Finanzierung der
Krankenhausversorgung. „Möglichweise werden einige der vorgeschlagenen
Änderungen für das ein oder andere Krankenhaus auch bei unseren Mitgliedern
schmerzhaft, dennoch werden wir uns der Diskussion stellen und die Umsetzung
konstruktiv begleiten, denn dass Veränderungen nötig sind, bestreitet niemand“,
betont Maurer. Deshalb könne dieser Vorschlag als Grundlage für die weitere
sachliche Diskussion über seine Inhalte und die mögliche Umsetzung dienen.

„Der Vorschlag ergibt allerdings nur Sinn, wenn es bei seiner Umsetzung
überhaupt noch ausreichend Krankenhäuser gibt,“ meint Achim Neyer,
stellvertretender Vorstandsvorsitzender des Klinikverbunds Hessen, angesichts
der dramatischen wirtschaftlichen Situation, in der sich viele Krankenhäuser
derzeit befinden. Daher sei neben dem Blick auf die große Reform auch die
aktuell wirtschaftliche Sicherung der Krankenhäuser erforderlich. Die massiv
steigenden Kosten sowohl der Sachkosten als auch der Personalkosten von über
10% könnten weder durch die Steigerung des Landesbasisfallwertes von maximal
4,23% noch durch die Unterstützung bei den Energiekosten ausgeglichen werden.
„Bis zur Umsetzung des Vorschlags muss die Politik eine klare Haltung zeigen,
die bestehenden Kliniken zur erhalten, sonst kann von Seiten der Krankenhäuser
kaum mit Unterstützung gerechnet werden“, fordert er daher. Auch bei Umsetzung
des Vorschlags führe kein Weg daran vorbei, dass die Krankenhäuser insgesamt
auskömmlich finanziert werden müssten.

Der vorliegende Vorschlag enthalte einige Ideen und Aspekte, die in den letzten
Jahren auch von Krankenhausseite eingebracht und diskutiert worden seien. „Ob
diese auf theoretischer Ebene durchdachten Maßnahmen die Krankenhausversorgung
erfolgreich strukturieren und zukunftsfest machen können, hängt in erheblichem
Maße von der politischen und praktischen Umsetzung ab“, betont Reinhard
Schaffert. Geschäftsführer des Klinikverbunds Hessen. Einerseits dürfe sich die
Politik nicht wieder in kleinteiligen Regelungen verlieren, anderseits müssten
bisherige Regelungen und Maßnahmen auf ihre Kompatibilität zu der neuen
Struktur und Finanzierung geprüft und entweder angepasst oder abgeschafft
werden. Wenn der Vorschlag der Regierungskommission tatsächlich dazu führe,
Fehlanreize des Systems abzumildern, dann bestünde damit auch die Chance für
eine erhebliche Vereinfachung und bürokratischen Entlastung der
Krankenhausversorgung. „Wenn dieser Vorschlag tatsächlich eine Revolution, eine
Umwälzung der Krankenhausversorgung sein soll, wie Herr Lauterbach meint, dann
muss das neue System auch tatsächlich alte Regelungen zur Krankenhausbehandlung
ersetzen“ stellt Schaffert klar. Alles, was bisher für die
Krankenhausversorgung gelte – auch gerade erst eingeführte Regelungen – müssten
dann auf den Prüfstand. Auch andere Versorgungsbereiche und Themen seien von
der Veränderung betroffen und müssten bedacht werden, beispielsweise die
Kriterien der Investitionsförderung sowie die Aus- und Weiterbildung in den
neuen Strukturen. „Aus meiner Sicht sind die Inhalte des Vorschlags aus
Krankenhaussicht weniger bedenklich als die Gefahr, dass die Politik und die
einzelnen Partikularinteressen daraus wieder ein Bürokratiemonster in Leben
rufen“, stellt Schaffert fest.

Quelle: Pressenachricht, 07.12.2022

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