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Kommissionskonzept zur Klinikreform ist realitätsfremd

Kommissionskonzept zur Klinikreform ist realitätsfremd (KKVD).



Die Deutsche Krankenhausgesellschaft hat heute eine Auswirkungsanalyse zu den Vorschlägen der Regierungskommission für eine Klinikreform vorgelegt. Aus Sicht des Katholischen Krankenhausverbands Deutschlands (kkvd) macht diese Analyse deutlich, dass insbesondere das Konzept von bundeseinheitlichen
Versorgungs-Leveln realitätsfremd ist und dramatische Auswirkungen auf die Versorgung der Patientinnen und Patienten hätte.
Der Verband fordert, diesen Irrweg zu verlassen und sich stattdessen bei der
Reform auf die Einführung von Leistungsgruppen zu konzentrieren, die mit
Mindeststrukturvorgaben die Qualität sichern.

Maßloser Abbau kann nicht gewollt sein

Bernadette Rümmelin, Geschäftsführerin des kkvd: „Das von der Kommission
entwickelte Level-Konzept ist realitätsfremd und hätte dramatische Folgen für
die Patientinnen und Patienten. Für sie würden Versorgungslücken und weitere
Wege zur nächsten Klinik drohen. Das zeigt die vorliegende Auswirkungsanalyse
sehr eindrücklich. Damit konterkarieren die Level das von
Bundesgesundheitsminister Lauterbach selbst ausgegebene Ziel, dass die Menschen
mit der Reform überall schnell und gut versorgt werden sollen.

Dieser maßlose Abbau an den Klinikstrukturen kann nicht gewollt sein. Minister
Lauterbach muss nun Farbe bekennen, wo seine Prioritäten bei der geplanten
Reform wirklich liegen, beim Strukturabbau oder bei einer besseren Versorgung
der Menschen.“

Der kkvd unterstützt grundsätzlich das Anliegen einer Krankenhausreform. Doch
nach dem Kommissionskonzept würden laut Auswirkungsanalyse 57 Prozent der
derzeitigen Klinikstandorte unter der Vorgabe von mindestens 30 Minuten
Fahrzeit zum nächsten Level-2- oder Level-3-Haus zu regionalen
Gesundheitszentren herabgestuft. Sie dürften als Level 1i-Einrichtungen
faktisch keine Krankenhausleistungen mehr erbringen. Bei den freigemeinnützigen
Häusern wären dies sogar knapp 70 Prozent der Standorte.

Bundeseinheitliche Versorgungslevel sind Irrweg

„Die notwendige Reformdiskussion muss nun auf tragfähige Füße gestellt werden.
Dazu ist erforderlich, dass Bundesgesundheitsminister Lauterbach endlich alle
Akteure einschließlich der Krankenhäuser mit in die Beratungen einbezieht. Nur
so ist es möglich, praxistaugliche Lösungen für einen Strukturwandel zu finden,
von dem auch die Patientinnen und Patienten profitieren.

Unsere Vorschläge liegen auf dem Tisch. Dazu gehört eine an Leistungsgruppen
orientierte Krankenhausplanung, die vor Ort durch die Länder gemacht wird. Mit
einheitlichen Mindeststrukturvorgaben sichern solche Leistungsgruppen die
Qualität. Sie jedoch mit bundeseinheitlichen Versorgungs-Leveln zu verknüpfen
ist ein Irrweg, den der Minister schnell verlassen sollte.

Zudem darf bei der Reform auch der Erhalt der Trägervielfalt nicht aus dem
Blick geraten, denn sie sichert einen gesunden Wettbewerb um Qualität und
Innovationen“, so Rümmelin abschließend.

Quelle: KKVD, 13.02.2023

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