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Kostensteigerungen überfordern viele Kliniken

Kostensteigerungen überfordern viele Kliniken (VKD).



Die Politik muss gerade jetzt für die Zukunftsfestigkeit der Gesundheitsstrukturen sorgen. Berlin, d. 14. März 2022. Ein furchtbarer Krieg wütet mitten in Europa. Menschen sterben, flüchten, Häuser, auch Krankenhäuser, werden zerstört. Das lässt uns alle nicht kalt. In
einer solchen Situation fällt es schwer, die Lösung von Problemen anzumahnen, die doch eventuell Zeit hätten. Auch die Corona-Pandemie mit all ihren Folgen ist noch nicht überwunden. „Uns ist
bewusst, dass sich die Politik in Bund und Ländern aktuell um etliche, sehr
gravierende Fragen kümmert. Doch es gibt eben auch die noch bestehenden
Herausforderungen, die Politik in Bund und Ländern nicht weiter auf die ohnehin
schon zu langer Bank schieben dürfen. Dazu gehört die Sicherung einer
nachhaltigen, zukunftsfesten Gesundheitsversorgung. Diese gerade in
Krisenzeiten so wichtige Infrastruktur für die Bürger unseres Landes bröckelt
unübersehbar an zahlreichen Stellen“, mahnt VKD-Präsident Dr. Josef Düllings im
Vorfeld der Vorstandstagung des Verbandes der Krankenhausdirektoren
Deutschlands in dieser Woche. Die aktuell schwierige Lage vieler Kliniken wird
hier einmal mehr ein wichtiges Thema sein.

Der VKD warnt schon länger vor einer kalten, ungeplanten Strukturbereinigung,
die inzwischen leider in vollem Gange ist und schon jetzt teils empfindliche
Lücken gerissen hat – sogar in den Jahren der Pandemie. „Die Bevölkerung
versteht nicht, wie es sein kann, dass gerade in der Pandemie viele Kliniken
und Klinikstandorte geschlossen oder Insolvenzverfahren eröffnet werden müssen.
Es ist den Gesundheitspolitikern ganz sicher bewusst, wo sich die
Schwachstellen unseres Systems befinden. Das wird ja auch im Koalitionsvertrag
der Ampelregierung deutlich. Unverständlich ist allerdings, dass gerade das
zentrale Zukunftsthema, nämlich die Investitionsfinanzierung der Kliniken
ausgeklammert wurde. Dabei gilt nach wie vor das Krankenhausfinanzierungsgesetz
(KHG) zur „wirtschaftlichen Sicherung der Krankenhäuser.“ Wenn der Gesetzgeber
sich schon selbst diesen Auftrag gegeben hat, sollte er ihn auch erfüllen.
Sonst verliert Politik an Glaubwürdigkeit und Vertrauen in der Bevölkerung“, so
Josef Düllings.

Es geht um eine zukunftsfeste Entwicklung der Versorgungsstrukturen, um ein
dringendes Update des Finanzierungssystems, das den Krankenhäusern wieder
wirtschaftliche Sicherheit gibt und Fehlsteuerungen vermeidet, um
Digitalisierung, Entbürokratisierung, um eine flächendeckende Versorgung
einschließlich der ambulanten Versorgung und eine darauf ausgerichtete
Landeskrankenhausplanung stationär wie ambulant. „Das ist ein riesiger Komplex
an Aufgaben, der sich durch Untätigkeit in der Vergangenheit aufgestaut hat.
Die Aufgaben bedürfen sorgfältiger Planung und müssen umsichtig unter Einbezug
der Praktiker angegangen werden“, so Josef Düllings. „Damit würden wir
gemeinsam dann auch bessere Voraussetzungen für die notwendige
Fachkräftesicherung schaffen. Umgesetzt werden kann das alles nicht von heute
auf morgen. Deshalb muss jetzt damit begonnen werden. Wie lange will die
Politik noch warten? Bis zu dem Punkt, an dem das System kippt? Andere
Beispiele sind die Deutsche Bahn oder die Bundeswehr. Hier hat man die
Alarmierung gehört.“

VKD-Pressesprecher Dr. Falko Milski ergänzt: „Gleichzeitig stehen viele
Krankenhäuser aktuell vor schwerwiegenden wirtschaftlichen Problemen, deren
Lösung keinen Aufschub mehr duldet. Hier sind von der Politik schnelle
Entscheidungen gefordert. Die COVID-Ausgleichszahlungen müssen über den 19.
März hinaus fortgesetzt werden. Derzeit laufen viele Kliniken immer noch nicht
im Normalbetrieb, da aufgrund der Pandemie planbare Operationen abgesagt werden
müssen.“

Wie sollen Kliniken wirtschaftlich arbeiten können, wenn die Energiepreise
dramatisch in die Höhe schnellen und viele Häuser bei der Finanzierung der
Pflegekosten seit zwei Jahren in Vorleistung gehen. Das Geld ist ausgegeben,
aber die Refinanzierung ist auf dem Konto immer noch nicht angekommen – und
dies bundesweit in Milliardenhöhe. Dies führt zu einer massiven Überziehung der
Kreditlinien und Erhöhungen sind bei den Banken nur noch schwer umsetzbar. Eine
solide Geschäftsführung ist so nicht mehr möglich. „Hier braucht es
verlässliche Regelungen zur Refinanzierung der von der Politik versprochenen,
aber von den Kliniken vor Ort geleisteten Gesundheitsversorgung der
Bevölkerung. Dies ist trotz Applaus und vielfacher Sympathiebekundungen während
der Pandemie bisher nicht geleistet worden und für uns sehr enttäuschend“, so
VKD-Präsident Dr. Josef Düllings.

Deutschland ist, wie ganz Europa, in schweren Gewässern. Es überlagern sich
derzeit zwei große Krisen, die bewältigt werden müssen. In einer solchen
Situation ist es dann aber besonders wichtig, dass für die Menschen Stabilität
in ihrem täglichen Leben mit seinen ganz normalen Problemen und Unwägbarkeiten
geschaffen wird. Dazu gehört ganz sicher, dass es überall vertrauenswürdige,
gut funktionierende Versorgungsstrukturen für die individuellen, „normalen“
gesundheitlichen Krisenlagen gibt. Die Bedeutung dieser Infrastruktur darf in
der politischen Wahrnehmung nicht untergehen.

Quelle: VKD, 14.03.2022

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