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Krankenhausreform bedroht flächendeckende medizinische Versorgung

Geplante Krankenhausreform: Von den bisherigen Versorgungsstrukturen werde nicht mehr viel übrigbleiben (Pressenachricht).



Die Umsetzung der von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach geplanten Krankenhausreform in ihrer jetzigen Form bedroht zahlreiche Kliniken in ihrer Existenz und gefährdet die Gesundheitsversorgung in Hessen. Dies zeigt eine aktuelle Auswirkungsanalyse, die aktuell von der Deutschen
Krankenhausgesellschaft (DKG) vorgestellt wurde. Martin Pfeiffer, Geschäftsführer der Asklepios Klinik Lich erläutert die möglichen Auswirkungen
der Reform auf die ländliche Versorgung.

16. Feb. 2023
Martin Pfeiffer, Geschäftsführer der Asklepios Klinik Lich: „Mit unserer Licher
Klinik sind wir in Bezug auf die geplante Reform zwar bestens aufgestellt, die
Reform würde eine Entwicklung, wie sie die Licher Klinik genommen hat, im
Prinzip unmöglich machen. Und damit würde insbesondere auf dem Land ein
gravierendes Versorgungsproblem geschaffen. Die Investitionen der
Asklepios-Gruppe in den Standort Lich wie beispielweise in die Sanierung des
Bettenhauses, die Gründung einer Kardiologie oder den Bau eines
Hybrid-OP-Saals, die die Versorgung des Landkreises Gießen und des Vogelsbergs
mit absichern, wären auf der aktuellen Reformgrundlage zukünftig
ausgeschlossen. Gerade deshalb ist es uns wichtig zu betonen, dass die Reform
in ihrer jetzigen Fassung massive negative Auswirkungen für die ländliche
Gesundheitsversorgung mit sich bringen wird. Alle Auswirkungsanalysen belegen,
dass von den bisherigen Versorgungsstrukturen nicht mehr viel übrigbleiben
wird, wenn die Reform so kommt wie geplant“.

Grund für die drohende Entwicklung: Der aktuelle Entwurf der Reform teilt
Krankenhäuser über das gesamte Bundesgebiet hinweg in drei verschiedene
Versorgungsstufen ein. Entscheidend sind dabei nicht regionale Begebenheiten,
sondern einzig das im Krankenhaus existierende Leistungsangebot.

Durch diese reformbedingte Aufteilung haben kleinere Kliniken im ländlichen
Raum das Nachsehen: Stufe-1-Häuser, die nur über eine geringe Zahl an
Fachabteilungen verfügen, werden in einen Wettlauf um die Einordnung in eine
höhere Versorgungsstufe gedrängt, wobei sie sich die Investitionen dafür nicht
leisten können und keinerlei Planungssicherheit haben, dass Investition in den
Krankenhausstandort am Ende tatsächlich auch betrieben werden können. Das
generelle Problem der Unterfinanzierung des deutschen Gesundheitssystems wird
in der Reform nicht angegangen. Vielmehr werden die ohnehin knappen Mittel
nicht aufgestockt, sondern zu Gunsten der großen Häuser und Unikliniken anders
verteilt. Für die Bevölkerung und damit auch die Rettungsdienste bedeutet dies
aber vor allem längere Warte- und Transportzeiten. Die Einteilung hat somit
weitreichende Konsequenzen: Kleinere Kliniken, die in Stufe 1 für die
Grundversorgung eingeteilt werden, geraten wirtschaftlich in Schieflage. Häuser
wie die Licher Klinik, die als Level-2-Haus die erweiterte Notfallversorgung
des Gießener Umlands sicherstellen, in ihrer Entwicklung limitiert.

Weiterhin erfüllen Krankenhäuser als große, regionale Arbeitgeber eine zentrale
Rolle im Wirtschafts- und Sozialgefüge vieler Landkreise. „Nicht selten sind
die Kliniken an ihren Standorten die größten Arbeitgeber. So wie dies
beispielsweise auch bei uns in Lich der Fall ist. Diese Strukturen sollten
unbedingt von der Politik erhalten und gefördert werden.“, so Pfeiffer.

Die Forderung an die Politik lautet, die Reformvorschläge einer erneuten
kritischen Auseinandersetzung zu unterziehen und dringend auch die
Vertreter:innen von Fachverbänden, Krankenhäusern und Gesundheitseinrichtungen
zu beteiligen.

Quelle: Pressenachricht, 16.02.2023

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